LBGTQ - Faktum Magazin

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Gendern wird oft völlig gedankenlos oder hysterisch übertrieben gebraucht.

Huch? Ein genderkritischer Beitrag im linken, feministischen Tagesspiegel? Das muss denen durchgerutscht sein.

Sprache und Geschlechter
Beim Gendern droht eine autoritäre Gedankenpolizei

(…) Mehr umgehauen als die prähistorische Kunstgeschichte an sich hat mich allerdings ein Radiobericht, bei dem ein Experte dauernd von den „Neandertalern und Neandertalerinnen“ sprach. Das war kein Witz. Das war öffentlich-rechtlicher Rundfunk. (…)

Wie jetzt? Haben die Neandertalerinnen etwa keine völlig schwachsinnige Geschlechtergerechtigkeit verdient? (Geschlechtergerechtigkeit heißt übrigens nichts anderes als Gender Mainstreaming. „Politische, begriffliche und wissenschaftliche Bemühungen um Geschlechtergerechtigkeit werden heute oft mit dem Begriff Gender-Mainstreaming bezeichnet.„)

(…) Natürlich spreche und schreibe ich alle Berufskollegen seit Langem auch als -kolleginnen an, oft vereinfacht mit einem * und dann im weiblichen Plural. Doch ehrlich gesagt, es nervt manchmal. Nicht als Mann, der nicht mit dem nur lautlich ähnlichen „man“ zu verwechseln ist. Sondern als Mensch: der die „Menschin“ mit einbegreift. Zwar heißt nur Adam biblisch und hebräisch „Mensch“, doch Eva gehört hier dazu. (…)

Wir bemühen uns hier um eine altmodische Sprache mit den alten Möglichkeiten der Sprache. Sämtliche Doppelnennungen sind redundant und stören den Sprachfluss. Sie sind zudem sprachlich falsch.

(…) Ja, das Gendern nervt, wenn es inzwischen bis hinein ins Neandertal oft schon völlig gedankenlos oder hysterisch übertrieben gebraucht wird. Die Kreuzung von beidem ist dann jene funktionärshafte, bürokratische Routine, mit der beispielsweise sozialdemokratische Politiker – etwa seit ihrem honorigen Exvorsitzenden Franz Müntefering – zu Beginn von Parteitagsreden regelmäßig von den „Genossen und Genossen“ sprechen. Das „-innen“ wird dabei fast immer verschluckt. Ähnlich geschieht das andernorts bei Konsumenten. Überhaupt sind es oft scheußliche Worte, die durch das „in“ weder weiblicher noch schöner werden. Besonders absurd wirkt das bei Anglizismen, etwa der neudeutschen „Userin“. (…)

Mir kommt das gerade das Video auf Youtube mit Vera Lengsfeld in den Sinn. Dort packt sie als „Insiderin“ aus. Die Insiderin als Suchbegriff auf youtube. An die Managerin hat man sich ja fast schon gewöhnt. Englische Begriffe zu gendern setzt dem ganzen Schwachsinn die Krone auf.

(…) Wir sollten die ganze Sache also bitte endlich entkrampfen. Statt mittlerweile diskutieren zu müssen, ob Schauspielerpreise oder Schriftstellerstipendien ihre Namen ändern sollen, weil sie natürlich auch Frauen auszeichnen. (…)

Dazu befragen wir am besten unsere

Ärztin oder unseren Arzt oder
unsere Apothekerin oder unseren Apotheker

vielleicht gibt es ja Nebenwirkungen beim schwachsinnigen Gendern.

Zumindest überrascht der Artikel im oftmals unerträglichen Tagesspiegel. Dennoch ist kein Schimmer am Horizont: Feministisch Politiker (ungegendert und mitmeinend!) sind viel zu selbstgerecht, um ihren Verstand und ihre Verständin zu benutzen.

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