Tichys Einblick über die deutsche Sprache
Wenn eine Zeitung einen Professor für Sprachwissenschaft am Institut für Englische Philologie der Freien Universität Berlin braucht, um die deutsche Sprache weiterhin feministisch falsch darzustellen, befindet man sich in Deutschland.
Tichys Einblick: Haltung statt Wissen – Die „Süddeutsche“ als Sprachgouvernante
(…) In diesem Interview verteidigt Stefanowitsch die Auffassung, dass mit der üblichen deutschen Pluralform Frauen ausgeschlossen seien. Also etwa mit „die Bürger“ die Bürgerinnen nicht mitgemeint seien. Wörtlich sagte der Linguist: „Lange existierte gar keine feminine Form, die von einer maskulinen abgeleitet werden konnte.“ Aber das stimmt nicht, Herr Professor, denn das Deutsche verfügt seit althochdeutscher Zeit, also seit etwa 750 n. Chr., über die Endsilbe -in, im Genitiv -inna (mittelhochdeutsch –în, im Genitiv -inne); im Gotischen (etwa 2. Jahrhundert n. Chr.) ist -î/-ini belegt. (…)
Stefanowitsch tut sich bereits seit Jahren auf Twitter als feministischer Nicht-Wissenschaftler hervor, den Fakten nicht interessieren. Wichtiger ist für ihn die Vermittlung seiner feministischen Ideologie.
Daher verwundert es auch nicht, wenn bei Tichys Einblick sechs Argumente gegen seine Feststellungen zum generischen Maskulinum aus dem Ärmel geschüttelt werden.
Er wird sowohl geschichtlich als auch sprachwissenschaftlich gekonnt widerlegt.
Der wichtigste Punkt in der Argumentation zu Stefanowitsch‘ Fantastereien
(…) Eine Demokratie muss die Sprache (d.h. ihre Regeln) und den Sprachgebrauch der Leute, soweit er nicht vom Strafgesetzbuch beschränkt ist, in Ruhe lassen. Ein Sprachwissenschaftler muss ideologische motivierten Übergriffen auf die Sprache und ihren Gebrauch entgegentreten – ebenso laienhaften, pseudowissenschaftlichen Instrumentalisierungen von Sprache für politische Zwecke. Andernfalls verletzt er das Ethos wissenschaftlicher Forschung und der Verpflichtung zur redlichen Vermittlung wissenschaftlicher Ergebnisse in die Gesellschaft. (…)
Artikel zur Sprache
Clip: Kirchentag 2017 – Politische Sprache spaltet – Bernhard Lassahn
Dies ist mein Beitrag zu einer Diskussion im Rahmen des Evangelischen Kirchentages 2017, die unter dem Motto stand:
„Für eine sanfte Revolution der Sprache. Einladende Impulse für die Genderdebatte.“
Sprache: Luther und das Teufelspack.
Luther und das Teufelspack. Die Beatles, Jesus, die singende Nonne und die gerechte Sprache
Die Lieder beim evangelischen Kirchentag
XY ungelöst. Auf der Suche nach dem Täter im Nebel der geschlechtergerechten Sprache
(…) Die geschlechtergerechte Sprache. Es ist wie mit Pornografie. Man muss nicht lange über eine Definition streiten – man erkennt sie sofort, wenn man sie sieht. (…)
Apachen und Makkabäer in geschlechtergerechter Sprache: Original und Fälschung
(…) Mir geht es auch so. Ich verstehe es nicht. Früher wurde in der Bibel „Das Buch der Makkabäer“ erwähnt, doch in der Bibelübersetzung in gerechter Sprache heißt es neuerdings das „Buch der Makkabäerinnen und Makkabäer“.
Makkabäerinnen? Was sind das für Leute? Ich hatte mir nie Gedanken über diese Personengruppe gemacht. Nun schon. Was ist dabei herausgekommen?
Ich gestehe es offen: Ich mag sie nicht. Ich würde natürlich nicht sagen, dass ich sie hasse. Das wird heute viel zu leichtfertig unterstellt. Das tue ich nicht. Ich hasse die Makkabäerinnen nicht. Doch sie sind mir unsympathisch. (…)
Geschlechtergerechte Sprache: Die “Alle”-Falle
„Für eine sanfte Revolution der Sprache“.
Klingt interessant – oder? So lautet der Titel einer Diskussion* (das Sternchen soll in diesem Fall auf eine Fußnote – s.u. – hinweisen) im Rahmen des evangelischen Kirchentags, der unter dem Motto steht: „Du siehst mich“ (1. Mose 16,13).
Es geht um „gerechte“ oder „geschlechtergerechte“ Sprache. Ich bin dabei. Das ist was für mich. Nicht nur für mich. Es geht uns alle an, sofern wir ein Geschlecht haben, sprechen können und uns nicht nachsagen lassen wollen, dass wir gegen Gerechtigkeit sind. Es ist allerdings nicht klar, wie man am besten „gendert“ – so nennt man das, wenn man versucht, die gerechte Sprache anzuwenden. (…)
Über die Sprache: SZ – “Das missbrauchte Geschlecht”
(…) Wohin aber das ganze Gerede um die Sichtbarmachung führt, sieht man gerade. Nach den Frauen wollen seit geraumer Zeit auch die Transsexuellen und die Intersexuellen “sichtbar” gemacht werden. Als würde man die meisten Transsexuellen nicht ohnehin sehen können. Möchte man überhaupt ständig an Transsexualität erinnert werden? (…)
Der Fisch ohne Fahrrad auf der Überholspur
Wie – und warum – hat sich unsere Sprache verändert? Ein Rückblick
(…) Unsere Sprache ist verdorben und wir gehen in die Irre. Wie konnte es dazu kommen? In zwei Schritten: im ersten haben wir uns abgewöhnt, uns weiterhin eine Zusammengehörigkeit von Frauen und Männern vorzustellen. Stattdessen sollten wir Frauen und Männer als grundsätzlich getrennt voneinander ansehen. Im zweiten Schritt sollen wir das Geschlecht in Frage stellen und neu denken. (…)
Weitere Artikel gibt es in der Übersicht ab hier.