Zeitreise:
Islamisten auf der Frankfurter Buchmesse 2004
Die Islamisierung von Europa ist keine Erfindung der Identitären oder der Pegida. Hinweise gibt es schon lange. Ein Artikel von Gudrun Eussner aus dem Jahr 2004 zur damals aktuellen Frankfurter Buchmesse.
Islamisten und deren Freunde auf der Frankfurter Buchmesse 2004
von Gudrun Eussner
Die „Jungle World“ berichtet, dass der Pressesprecher der Frankfurter Buchmesse 2004 Holger Ehling Quellen und Belege dafür suche, dass einer seiner Ehrengäste, Mohamed Salmawy, der Chefredakteur der französischen Ausgabe der ägyptischen Regierungszeitung „Al-Ahram„, den Holocaust leugnet und sich dabei auf die Negationisten Roger Garaudy und David Irving bezieht. Er guckt dazu „ein bißchen“ ins Internet und findet nichts „Hieb- und Stichfestes“.
Da sieht er keine andere Möglichkeit der Verifikation, als Mohamed Salmawy selbst zu fragen. Der bestreitet die Anschuldigungen. Die von der Anti-Defamation League zitierten Passagen aus seinem Buch „Wafa Idris“ seien aus dem Kontext gerissen und stimmten nicht. Das ist ein gravierender Vorwurf. Holger Ehling hält die angegebenen Quellen nicht für „gerichtsfeste Dokumente“. Man wird sehen.
Warum aber sich aufhalten mit einem der Ehrengäste? Es gibt genug andere Islamisten und deren Freunde auf der Frankfurter Buchmesse 2004. Die Buchmesse, vom 6. bis 10. Oktober 2004, bietet manchen bekannten Namen feil. Hier werden einige aufgezählt. Das heißt nicht, dass nicht noch andere erwähnenswert wären, aber inzwischen gibt es so viele hoffähige Islamisten und deren Freunde, dass man kaum noch mitkommt.
Symposium „Arabische und deutsche Kultur im Dialog – eine Chance für die Orientalistik“
Am Mittwoch, den 6. Oktober 2004, von 15:30 bis 17:00 Uhr, tritt im Symposium „Arabische und deutsche Kultur im Dialog – eine Chance für die Orientalistik“ der deutsche Orientalist Reinhard Schulze, Professor an der Berner Universität, auf. Er ist der einzige Westler unter den sieben Teilnehmern, die unter der Schirmherrschaft der „Arab Thought Foundation (ATF)“ für würdig befunden werden, über Kultur zu diskutieren.
Die ATF ist eine die wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Interessen der arabischen Staaten fördernde Institution. Sie wird im Mai 2000 auf Initiative von Prinz Khaled Al-Faisal, Mitglied des saudischen Königshauses der Linie der Al-Sudairi Seven und Gouverneur der saudischen Provinz Asair, als Forum zur Förderung inter-arabischer Toleranz und Zusammenarbeit gegründet. Die ATF wendet sich nach dem 11. September 2001 zunehmend dem Dialog zwischen Arabern und dem Westen zu. Israel ist von solchen Dialogen immer ausgeschlossen.
Die ATF hat ihren Sitz in Beirut. Aufsichtsratsvorsitzender ist Prinz Khaled Al-Faisal. Generalsekretär der ATF ist, seit Januar 2003, der frühere ägyptische Botschafter in Paris Ali Maher. Die ATF wird gegründet, um „Kampagnen des Westens gegen den Islam“ zu begegnen und den Westen über „korrektes islamisches Denken“ zu informieren. Dazu arbeitet sie mit der Arabischen Liga zusammen.
Prinz Khaled Al-Faisal „fordert den Westen auf, die Anstrengung zu unternehmen, mehr über islamische Zivilisation zu lernen und von Vorurteilen Abschied zu nehmen.“ Ali Maher meint, dass den Arabern und ihrer Kultur „von den Medien und aus anderen Ecken“ Unrecht getan wird, dass sie unter einem schlechten Image leiden.
Das will er mittels Dialog ändern. Es steht also nicht etwa an, die sozialen, ökonomischen und politischen Verhältnisse in den arabischen Ländern zu verbessern, sondern mit viel saudi-arabischem Geld soll das Image geschönt werden. Die Frankfurter Buchmesse 2004 ist dazu ein geeignetes Forum.
Zurück zum deutschen Professor
Nun aber zurück zu Professor Reinhard Schulze. Nachdem der Dekan der Philosophischen Fakultät der Universität Genf Charles Genequand und zwei weitere Prüfer die vom „Genfer muslimischen Gelehrten“ Tariq Ramadan vorgelegte Dissertation ablehnen, weil sie nicht eine „ideologische“ und „tendenziöse“ These absegnen wollen, und aus der Prüfungskommission zurücktreten, finden sich auf Vermittlung des SP-Nationalrates Jean Ziegler und seiner Frau gefälligere Gutachter, die persönlichen Freunde des Tariq Ramadan, der Professor für Missiologie Richard Friedli und als erster Berichterstatter der Berner Islamwissenschaftler Professor Reinhard Schulze.
(Mittlerweile:
Schwere (Vergewaltigungs-)Vorwürfe gegen Tariq Ramadan
Professor Reinhard Schulze tritt mit Tariq Ramadan hin und wieder auf, u.a. bei der Heinrich-Böll-Stiftung. Er war auch Gastprofessor an der New York University und der Harvard University. Ob Tariq Ramadan doch an die Universität Notre Dame, in South Bend, berufen wird, ist nicht sicher. Die Informationen widersprechen einander. Es gibt aber zuversichtliche Menschen, die ihn in South Bend/Indiana sehen. Dort ist auch das Hauptquartier wichtiger islamischer Institutionen, die in den USA eifrig missionieren.
Bis zur positiven Entscheidung über seinen Visumsantrag für die USA vertreibt sich Tariq Ramadan bei uns auf der Frankfurter Buchmesse die Zeit und ist Gesprächspartner im Dialog der arabischen Kultur mit der deutschen. Seine Weltanschauung ist treffend zusammengefaßt in „Mondialisme.Org“:
- Tariq Ramadan ist gegen Sex vor der Ehe,
- gegen Homosexualität und Scheidung.
- Er meint, Frauen müßten ihren Ehemännern untergeben sein.
- Er ist gegen Frauenrechte und sexuelle Befreiung.
- Er trug in der Schweiz dazu bei, ein Theaterstück von Voltaire gegen religiösen Fanatismus zu verbieten.
Welch ein merkwürdiger Freund für die Linke!“
Symposium „Zeitgenössische Strömungen im arabischen Denken“
Am Mittwoch, den 6. Oktober 2004, von 17:00 bis 18:30 Uhr, treten im Symposium „Zeitgenössische Strömungen im arabischen Denken“ acht Araber und ein Deutscher auf, u.a. seine Exzellenz Dr. Fahd Al Arabi Al Harithi, der einen Eindruck vermittelt, wer so alles auf der Buchmesse den kritischen Dialog vertritt. Dieses Mitglied des saudischen Königshauses ist seit 1994 Abgeordneter des „Parlamentes“ Majliss Al Shura und seit 1998 Verantwortlicher Herausgeber der Regierungszeitung „Al Watan Daily“. Saudi-Arabien finanziert die Teilnahme der arabischen Staaten auf der Frankfurter Buchmesse 2004 üppig, entsprechend sind Einfluß und Kontrolle Saudi-Arabiens über die Auswahl der Repräsentanten der arabischen Literatur.
Der einzige Deutsche in der Diskussionsrunde ist der „umhabilitierte“ C 3-Professor der Humboldt-Universität Berlin Peter Heine, Mitglied des Kuratoriums der Orientstiftung Hamburg, einer Institution des Nah- und Mittelost-Vereins und des Deutschen Orientinstituts. Sinnigerweise ist er Professor für Islamwissenschaft des nicht-arabischen Raumes.
So haben wir einen deutschen Professor der Islamwissenschaften, des Tariq Ramadan Gutachter und Freund, der die deutsche Kultur vertritt, und einen Professor für Islamwissenschaft des nicht-arabischen Raumes, der sich Gedanken machen darf über „Zeitgenössische Strömungen im arabischen Denken“.
Symposium „Die Zukunft der arabischen Gesellschaft in einer sich verändernden Welt“
Am Donnerstag, den 7. Oktober 2004, von 13:30 bis 15:00 Uhr, findet das Symposium „Die Zukunft der arabischen Gesellschaft in einer sich verändernden Welt“ statt. Auch hier nehmen acht Araber und eine Deutsche teil, Birgit Schaebler, Professorin für westasiatische Geschichte an der Universität Erfurt, bis 2002 Professorin an der Georgia College&State University, Milledgville/USA, und ehemalige Präsidentin der in den USA beheimateten Syrian Studies Association (SSA), zu der auch ein Mitarbeiter des Orient Institute Beirut gehört.
Man erinnert sich, dass mit dieser von der deutschen Regierung geförderten Institution und der Hizbollah die Konferenz der FES, vom 17. bis 19. Februar 2004, durchgeführt wird. Dort verhandelt die SPD-eigene Stiftung mit Repräsentanten der Hizbollah und mit Islamisten, die den Terror gegen Israel rechtfertigen. Auch dort darf Tariq Ramadan nicht fehlen.
Wer ist beispielsweise der arabische Teilnehmer der Diskussionsrunde, der Ägypter El-Sayyid Yassin? Beim Googeln ist schon das zweite Angebot ein Volltreffer.
In der Regierungszeitung „Al-Ahram“ schreibt El-Sayyid Yassin, am 1. Juli 2004, unter dem Titel „The Hidden Control Over the Freedom of Speech„, dass man die israelische Politik oder den Raub der zionistischen Lobby in Frankreich nicht kritisieren dürfe. Der „berühmte französische Denker“ Pascal Boniface habe das zu spüren bekommen.
Über ihn kann in meinem Artikel über François Zimeray nachgelesen werden. Er enthülle in seinem Buch die heimliche Kontrolle über die Meinungsfreiheit in Frankreich, was Zionismus, den israelischen Staat und die zionistische Lobby betreffe. Der Journalist und Frankreichexperte Ahmad ash-Sheikh übersetzt das Buch ins Arabische. Dort beziehe er sich auf das zwanzig Jahre früher erschienene und in Hunderttausenden von Exemplaren verkaufte Buch des ehemaligen Kongreßabgeordneten Paul Findley, „Who Dares to Speak?“, wo er die gleiche Methode der Juden in den USA entlarve, wie die zionistische Lobby die Kontrolle über den Regierungsapparat der USA ergreift.
El-Sayyid Yassin sieht sich geheimen Plänen der zionistischen Lobby gegenüber, die extremen Christen regierten direkt und führten die zionistischen Pläne im Interesse Israels akkurat aus. Der Angriff der USA auf den Irak diene der Sicherheit Israels. Sie sei der Hauptgrund des Angriffs.
Symposium „Handelszeit – Zeit zum Handeln. Der sozio-ökonomische Einfluß der Globalisierung auf die arabische Welt“
„Die Friedrich-Ebert-Stiftung auf der Frankfurter Buchmesse: eine Kooperation mit der Liga der Arabischen Staaten„. Es gibt Filme, es gibt eine Karikaturenausstellung „Die Kraft der Sprache und die Macht der Bilder als Mittel zur gesellschaftspolitischen Auseinandersetzung“. Dort werden wohl kaum die antisemitischen und anti-israelischen Karikaturen aus den arabischen Zeitungen gezeigt. Man gibt sich politisch korrekt.
Die FES übernimmt für den 8. Oktober, von 10:30 bis 12:30 Uhr, die Schirmherrschaft über ein so weibliches Symposium wie: „Soft Power. Weibliche Wege in der arabischen Politik und Gesellschaft„.
Der Weg ist demnach weiblich, die darauf herumtrampeln, sind die Männer, oder wie hat frau es sich vorzustellen? Schon die Formulierung des Themas zeigt, dass Frauen nicht vorkommen dürfen. Sie werden unter den Schleier eines Adjektivs verbannt: „weiblich“. Fünf Frauen, vier arabische und eine deutsche, nehmen sich des Themas an und merken nichts.
Das muß auch nicht sein; denn die FES denkt lieber an die „Zeit zum Handeln“. Da müssen sich die Deutschen nämlich wirklich beeilen, sonst schnappen ihnen die Amis wieder alles weg. Am 8. Oktober, von 13:30 bis 15:00 Uhr, ist’s Zeit. Sabine Porn vom Inforadio RBB moderiert das Symposium der drei arabischen und des einen deutschen Teilnehmers Christoph Zöpel.
Sabine Porn, ab dem 20. November 2001 Hörfunkkorrespondentin der ARD in Afghanistan, ist längst wieder zu Hause. Sie ist also, wie mancher auf den Symposien nicht mit arabischen Staaten befaßt. Aber Afghanistan ist ja auch irgendwie ein arabisches Land, wenn man an die von den Saudis unterstützten Taliban denkt.
Das Mitglied der neuen Exekutive der Sozialistischen Internationale Christoph Zöpel („Die Schwachen brauchen mehr Hilfe als die Starken“) ist der SPD-Bundestagsabgeordnete, der sich ausdrücklich für die Konferenz der FES mit der Hizbollah ausspricht: „´Wenn man in der arabischen Welt Einfluss nehmen will, muss man mit allen Kräften dort reden´, erklärte der SPD-Bundestagsabgeordnete Christoph Zöpel, der in Beirut die Eröffnungsrede hält.“ So redet er auch auf der Frankfurter Buchmesse „mit allen Kräften dort“.
Symposium „Spiegel-verkehrt? Zerrbilder in der gegenseitigen europäisch-arabischen Wahrnehmung“
Nun zu Dr. Michael Lüders, dem „Experten für dies und das“, wie ihn Henryk M. Broder leichthin benennt. Am Samstag, den 8. Oktober, von 10:30 bis 12:30 Uhr, diskutiert er mit drei Arabern und der deutschen Moderatorin Astrid Frohloff (SAT1 „18:30“) zum Thema „Spiegel-verkehrt? Zerrbilder in der gegenseitigen europäisch-arabischen Wahrnehmung„. Astrid Frohloff, Vorstandsmitglied von Reporter ohne Grenzen (RSF), erklärt gemäß „Wiener Zeitung“, dass in keinem arabischen Staat Pressefreiheit herrsche. In dem 13-Zeiler darf dieser Satz nicht fehlen: „Ebenso wie in Israel und den Palästinenser-Gebieten häuften sich hier (im Irak) Angriffe auf Journalisten.“
„‚Die Machthaber in den arabischen Staaten unterdrücken die Pressefreiheit systematisch‚, sagte Astrid Frohloff, Vorstandsmitglied der Organisation, am Mittwoch auf der Frankfurter Buchmesse. In keiner anderen Region sei die Lage für Journalisten so schlecht wie in der arabischen Welt.“ So zitiert sie „Der Standard“, zwei Tage vor ihrem Auftritt als Moderatorin. Warum moderiert sie dann auf der Frankfurter Buchmesse ein Symposium, anstatt öffentlich zu protestieren?
Und so weiter und so weiter ….
Man könnte noch weitermachen mit den Recherchen über Personalia, die im Programm der Frankfurter Buchmesse 2004 nicht aufgeführt werden. Hier noch einiges:
Samstag, den 9. Oktober 2004, 13:30 bis 15:00 Uhr: „Under construction? Perspektiven der arabischen Zivilgesellschaft„, mit „Mustafa Barghouti (Palästina)“. Bei allen Teilnehmern aus den palästinensischen Gebieten steht in Klammern „Palästina“. Diesen Staat gibt es jetzt also einfach so?
Am Sonntag, den 10. Oktober 2004, 13:30 bis 15:00 Uhr, fragt der Saudi Abdullah Bin Saleh Al-Obaid die rhetorische, mit Nein zu beantwortende Frage: „Unterstützt die arabische Welt den Terrorismus? Das Saudi-arabische Königreich als Beispiel„. Beim Googeln findet man Abdullah Bin Saleh Al-Obaid in einer Liste der Regierung der USA „Arabian Gulf Financial Sponsorship of Al-Qaida via U.S.-Based Banks, Corporations and Charities“ als Fundraiser für islamistischen Terror:
„Sana-Bell Al Kheer, Inc. – A corporation with a mailing address of 555 Grove Street, Ste. 114, Herndon, Virginia, operated by Hassan Bahafzallah, Yaqub Mirza and Abdullah Bin Saleh Al-Obaid. Sana-Bell receives rent from the Muslim World League and International Islamic Relief organization.“
Sanabel al-Kheer. „Seeds of Charity“, wird 1987 gegründet, Sana-Bell Inc., die Zweigstelle in den USA, am 28. Juli 1989. Sanabel al-Kheer ist Teil der International Islamic Relief Organization (IIRO). Der König, der Kronprinz und andere Mitglieder des Hauses Saud finanzieren diese „Saat der Wohlfahrt“. Allein bis 1995 wird bei Fundraisings ein Gesamtbetrag von $615 Millionen erbracht. Abdullah Bin Saleh Al-Obaid ist Generalsekretär der Muslim World League und Präsident der IIRO.
Nun erzählt Abdullah Bin Saleh Al-Obaid, der wie alle anderen Programmteilnehmer nur namentlich und nicht in seiner Funktion vorgestellt wird, den Besuchern der Frankfurter Buchmesse, dass die arabische Welt, allen voran das saudische Königshaus, selbstverständlich nicht den Terrorismus unterstützt. Abdullah Bin Saleh Al-Obaid tritt, am Sonntag, den 10. Oktober 2004, 15:30 bis 17:00 Uhr, gemeisam mit Michael Lüders noch einmal auf, im Symposium „Die Toleranz in der arabischen Kultur„.
So werden vielleicht auch wir lernen, mit der Unterstützung der al-Qaida tolerant umzugehen. Die arabischen Staaten machen es uns vor. Vom Auftritt des notorischen Juden- und Israelhassers Scheich Mohamed Said Ramadan al-Bouti, dem Prediger aller Selbstmordattentäter und anderen Terroristen, wird in einem gesonderten Artikel berichtet. Der Scheich tritt am Samstag, den 9. Oktober 2004, 12:00 bis 14:30 Uhr, auf: „Zukunft des Islam in einer sich verändernden Welt„, heißt das Thema. Er predigt mit deutscher Hilfe dafür, dass sich der Islam durchsetzt und sich die Welt somit grundlegend verändert.
„Die muslimische Frau im Zeitalter der Globalisierung„, das heiße Thema der ATTAC, darf nicht fehlen. Am Sonntag, den 10. Oktober 2004, 12:00 bis 14:30 Uhr, ist es dran. Schirmherrschaft hierfür übernimmt der Verlag des islamistischen Scheichs und Verkünders der Schari’a Mohamed Said Ramadan al-Bouti, Dar el-Fikr el-Mouasser, Damaskus. Da weiß frau, wohin die Reise geht: die muslimische Frau hat sich den Regeln der Schari’a entsprechend zu verhalten, sich zu verschleiern und ihrem Mann untertan zu sein, widrigenfalls Schläge und bei Ehebruch die Steinigung drohen.
Die Frankfurter Buchmesse 2004 präsentiert Autoren- und Lyriklesungen, Konzerte und Darbietungen von arabischen Volkskunstgruppen fürs Multikulti-Herz der deutschen Besucher, arabisches Theater und Konzerte, auch von Frauengruppen. Die Frauen aus den arabischen Staaten tragen viel zum Gelingen des Buchmessenprogramms bei. Was stört es bei den „Lesungen aus arabischen Theaterstücken“, vom 7. Oktober 2004, 12:00 bis 13:30 Uhr, dass der Unterstützer notorischer Holocaustleugner Mohamed Salmawy, der Chefredakteur der französischen Ausgabe der ägyptischen Al-Ahram da mittut? Solches Verhalten ist beispielsweise schon von Robert Brasillach bekannt. Der trägt zur Judenvernichtung bei und rezitiert anderntags griechische und französische Klassiker.
Mohamed Salmawy verliest am Eröffnungstag der Buchmesse die Grußbotschaft seines Freundes, des ägyptischen Nobelpreisträgers Nagib Mahfus. 1998 zitiert Mohamed Salmawy die Holocaust-Leugner Roger Garaudy und David Irving zustimmend, und in seinem Buch „Wafa Idris and other Palestinian Stories“, erschienen im Verlag Al-Hai´a al-Misriya al-Amma lil-Kitab, Kairo 2002, verherrlicht er die Selbstmordattentate, in dem er die erste Attentäterin Wafa Idris groß als Vorbild herausstellt: ein Lob auf die Gleichheit der Frauen, die sich ab Januar 2002 wie die Männer mit Sprengstoff inmitten von israelischen Menschen in die Luft sprengen dürfen. Das setzt Wafa Idris gegen das Fatah-Mitglied Adnan al-Jada durch. Mohamed Salmawy schwärmt in höchsten Tönen von den palstinensischen Homizidbombern.
Auf der Frankfurter Buchmesse 2004 siegen engstirnige deutsche Politik und kurzfristige Wirtschaftsinteressen über Literatur und Kultur. Das zeigt die Liste der arabischen Ehrengäste und ihrer deutschen Freunde. Viele ehrenhafte, anständige und friedliebende arabische Schriftsteller, und nicht nur die exilierten, bevölkern die Messe, aber die Islamisten und Befürworter und Unterstützer von Terror sowie deren deutsche Freunde haben die Kontrolle. Wann werden die Deutschen endlich begreifen, was da abgeht, in den arabischen Staaten?
14. Oktober 2004 – Links aktualisiert am 1. Februar 2007 und 30.12.2017
Quellen
Einige der Quellen des Originalartikels wurden entfernt, da es sie nicht mehr im Web gibt.
„Die Vorwürfe sind nicht belegt“. Small Talk. Deniz Yücel im Gespräch mit
Holger Ehling. Jungle World Nr. 43, 13. Oktober 2004
http://jungle-world.com/seiten/2004/42/4120.php
Im Artikel (nicht mehr kostenlos aufzurufen) ist ein wunderbares Foto des
devoten Opfers US-amerikanischer „Intrigen“ Tariq Ramadan: Mystery of the
Islamic Scholar Who Was Barred by the U.S., by Deborah Sontag. New York
Times Archive, October 6, 2004
http://www.nytimes.com
40 reasons why Tariq Ramadan is a reactionary bigot (part 1), by Y.C.,
Mondialisme.org, January 31, 2007
http://www.mondialisme.org/spip.php?article783
Birgit Schaebler. Curriculum Vitae
https://www.uni-erfurt.de/uni/who-is-who/schaebler/
Henryk M. Broder: Der Schmock der Woche. Michael Lüders, Experte für dies
und das. Offizielle Homepage von Henryk M. Broder. 15. April 2003
http://henryk-broder.com/hmb.php/blog/article/1503
Menschenrechtler: Arabische Welt ist Schlusslicht bei Pressefreiheit.
derStandard.at/Etat. 6. Oktober 2004
http://derstandard.at/1816062/Menschenrechtler-Arabische-Welt-ist-Schlusslicht-bei-Pressefreiheit
Mohammed Salmawy, who edits the state-owned newspaper, Al-Ahram Hebdo,
defends the use of old European myths like the blood libel – the accusation
that Jews use the blood of Christians when making the matzo bread for
Passover. He says journalists are merely digging around – using the
equivalent of Greek myths or fairy stories – to convey their horror at the
Israeli occupation. Interpreting Egypt´s anti-semitic cartoons. By Kate
Clark. BBC correspondent in Cairo, 10 August 2003
http://news.bbc.co.uk/1/hi/world/middle_east/3136059.stm