In Deutschland stehen die Zeichen auf Sturm. Wir sind mitten in einer „Flüchtlingskrise„. Man könnte sich nun Fragen stellen, wie Deutschland mit diesem Problem klar kommt, welche Kosten entstehen, wie man Flüchtlinge am besten integriert, wie man die Situation am besten handhabt. Tja, da wir aber mittlerweile eine Bessermenschen-Landschaft in der Politik haben, sind natürlich Dinge rund um die s. g. „Geschlechtergerechtigkeit“ wichtiger.
Spiegel online: Sprache mit Sternchen: Grüne wollen den Gender-* ganz groß rausbringen
Die Grünen pflegen die geschlechtsneutrale Sprache. Verschiedene Varianten aber sorgen für Verwirrung. Künftig soll von IS-Kämpfer*innen und Tagelöhner*innen die Rede sein: Der Gender-Stern soll in der Partei Pflicht werden.
Ich freue mich schon darauf, wenn sich Flüchtlinge und Transsexuelle „gendergerecht“ gegenseitig Hilfsplakate malen und sich gerührt, weinend in den Armen liegen! „Gendergerechtigkeit“ ist nämlich der Schlüssel zur Lösung aller Probleme! Geht es der Transe gut, weil sie „mitgemeint“ ist, sind die anderen Probleme alle Schnee von gestern. So denkt allerdings nur der grüne Bessermensch.
In Wirklichkeit lösen sich aber keine Probleme, indem man die Sprache wissentlich, willentlich – also mit böser Absicht – zerstört. Kürzlich gab es ein Beispiel über den Sprachwahn, wie er schon in Forbildungsunternehmen vorkommt. Die Sprachzerstörung, die schon für den normal gebildeten Deutschen nicht zu verstehen ist, wird zu einem wahren Sprachmonster für Menschen ausländischer Herkunft, die unsere Sprache erlernen wollen. Die Grünen sind also nicht nur blind für akute Probleme, es bereitet ihnen auch kein Problem neue Probleme zu erschaffen. Nur zur Erinnerung: Der Stern ist kein Buchstabe aus der deutschen Sprache. Ebensowenig werden Buchstaben mitten im Wort groß geschrieben oder Unterstriche in der Sprache benutzt. Feminismus zerstört, wie er nur kann.
Wen betrifft dieses Sternchen überhaupt?
In der feministisch ausgelegten Wikipedia heißt es zur Transsexualität:
Es gibt eine Reihe von Studien aus den USA, den Niederlanden und Deutschland zur Prävalenz von Transsexualität. Die unterschiedlichen Studien kommen auf Prozentzahlen, die von 0,0015 {18423f3510016d69a38748c31b9d3c63e55e56caeb597c341a8ea176480d5299} bis 0,26 {18423f3510016d69a38748c31b9d3c63e55e56caeb597c341a8ea176480d5299} der Bevölkerung reichen. Je jünger die Studie ist, desto höher liegt die Häufigkeit.
Zur Intersexualität heißt es dort:
Die Häufigkeit von Intersexualität wird unterschiedlich angegeben, von 1:1500 bis 1:2000 oder mit 1:5000. Andere Schätzungen – unter Einschluss von Klinefelter- und Turner-Syndrom – verweisen auf einen Anteil von 1,7 und 4 {18423f3510016d69a38748c31b9d3c63e55e56caeb597c341a8ea176480d5299}. Um Intersexualität auszuschließen, ist eine ausführliche körperliche Untersuchung einschließlich Chromosomenanalyse notwendig.
Man kann davon ausgehen, dass Transsexuelle einem bestimmten Geschlecht (nämlich dem biologisch gegenteiligen) zugehören wollen. Was also wollen sie mit einem Stern, dass sie mitgemeint sind?
Schauen wir uns einmal die Legasthenie an:
Der Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie geht davon aus, dass in Deutschland 4 Prozent der Schüler von einer Legasthenie betroffen sind.
Legastheniker und Ausländer werden dem Feminismus auf ewig für diese sinnvolle Sprachvergewaltigung dankbar sein. Feminismus geht es aber von Anfang an lediglich um das eigene Geschlecht. Da kann man schon einmal durch die Gesellschaft klotzen. Hauptsache die Frau und die Transe ist aus Alibigründen „mitgemeint“. Das war die Frau zwar schon immer, aber es ist doch eine Genugtuung für den Feministen, wenn der Politiker „Bürgerinnen und Bürger“ anstatt einfach nur „Bürger“ sagt.
Dass die sprachlichen Änderungen linguistisch völlig absurd sind und die Macher der neuen Sprache noch nichtmals die richtige, die natürlich entwickelte Sprache verstanden haben, steht auf einem anderen Blatt.
Die Grünen versuchen also völlig unlegitmiert an deutschen Normen vorbei, eine feministische Sprache zu etablieren, indem sie den Bessermenschen vorgeben, wie sie zu sprechen haben und was „politisch korrekt“ ist. Ein jeder weiß, was mittlerweile passiert, wenn man sich der Bessermenschenmeinung nicht anpasst: Man landet unverzüglich im Shitstorm, wird als Nazi beschimpft. Mit viel Glück wird eine Gegendemonstration gegen die abweichende Meinung organisiert. Hier dürfen dann gerne auch mal Steine fliegen, wenn man die unliebsame Meinung, die demokratisch legitimiert geäußert wird, demokratiefeindlich niederbrüllt.
Ja, ich weiß. Ich habe keinerlei Humor. Birgit Kelle hat mehr Humor, was sie aber nicht vor der Hetze der Leute von queer.de schützt. Lassen wir die aber einmal beseite und schauen uns an, was Birgit Kelle zum Thema zu sagen hat.
disputata: Sternstunden bei den Grün*Innen
Es ist endlich soweit, die Partei des grünen Fortschritts will Vorreiter*In werden und auf ihrem Parteitag eine einheitliche, gendersensible Schreibweise für die eigenen Schriftstücke beschließen. War ja auch bislang mühsam bei den Damen und HerrInnen Grünen. Die einen benutzen in ihren Anträgen Unterstriche um die Männ_Innen und die weiblichen Freundinnen von Anton Hofreiter sprachlich zu kennzeichnen, die anderen nur das große Binnen-I für die StraßenreinigerInnen. Wieder andere nutzten die Doppelschreibweise für Sprachmörderinnen und Sprachmörder und dann gab es auch noch die Verweigerer, die bislang in schnödem Duden-Deutsch schrieben.
Ich weise jetzt nicht darauf hin, dass Birgit Kelle inkonsequent gegendert hat. Sie hat ja noch Zeit und ist intelligent. Sie lernt es bestimmt noch. Es sei denn, sie kann ebenfalls darauf verzichten ein Bessermensch zu sein. Mir schwant, sie möchte tatsächlich Vernunft und Verstand siegen lassen…
Die neuen Bildungsplan-Entwürfe im grün-rot-regierten Baden-Württemberg schlagen schließlich vor, dass zukünftig auch alle Schüler, oder heißt es jetzt Lernende, im Rahmen des Deutschunterrichtes die gendersensible Sprache kennen lernen sollen. Nicht geklärt ist bislang, ob dann dort noch die lustigen A- und X-Endungen des AK-Sprachhandeln an der Berliner Humboldt-Universität, der Gender_Gap oder die finalgrüne Sternchenvariante unterrichtet werden sollen, schließlich bastelt sich derzeit jeder Gender-Experte eigene Schreibweisen, was die Initiative auf dem grünen Parteitag erst nötig macht. Sicher gestellt wäre damit aber auf jeden Fall, dass das Beharren von Schüler*innen auf dudendeutsche Grammatik beim Verfassen der Hausaufgaben, deren homophobe und transphobe Gesinnung eindeutig outet, und es deutlich leichter werden wird, die Guten und die Bösen in der Klasse zu identifizieren.
Auch der Cicero hat mehr Humor (als ich):
Cicero: Die Grünen spielen lieber Topfschlagen
Auf ihrem Parteitag wollen die Grünen die Sprache gerecht machen: durch den obligatorischen „Gender-Star“. Wer so viel Energie in karnevalistische Nebenschauplätze steckt, kann als Partei nicht ernstgenommen werden. Und will es vielleicht gar nicht.
Das Vorhaben der Grünen wirkt tatsächlich zunächst einmal sehr karnevalesk. Ist es leider nicht. Es ist zerstörerisch. In welcher Sprache sollen wir denn bitte in Zukunft Gedichte oder Romane schreiben? Die „geschlechtergerechte“ Sprache ist eine tote Sprache. Wenn wir alle in dieser Sprache denken, hat der Feminismus ein großes Ziel erreicht. Es werden neue Ziele auftauchen, es gibt kein Endziel im Feminismus. Es wird immer wieder eine neue Ungerechtigkeit gegenüber Frauen entdeckt werden. Die Methoden sind bekannt: Studien-, Statistikfälschung und die Lüge.
In ernsten Zeiten muss man Prioritäten setzen. Freiheit, Sicherheit, Islamismus – vor diesem Hintergrund wird das Kräftefeld der Zivilgesellschaft neu austariert. Glücklicherweise gibt es im Strudel bedrängender Realitäten verlässliche Kräfte der Beharrung, solide Stabilisatoren auf dem Weltmeer der Gefahren. Die Berliner Senatsverwaltung etwa für Arbeit, Integration und Frauen jubiliert, nun gebe es auch in ihren Räumen vier „WCs für alle Geschlechter“. Die Integration wird gewiss mit Sauseschritten vollendet, müssen Neuankömmlinge und Alteingesessene sich vor dem Gang aufs stille Örtchen nicht länger für ein Geschlecht entscheiden.
Gemeinschaftsklos werden die Flüchtlinge erfreuen. Sie werden vor allem wahre Volksfeste veranstalten, wenn sie Moslems sind. Willkommenskultur und Feministmus vertragen sich nicht.
Ebenso trotzig auf ihrer Lizenz zur Weltrettung durch Indianerspiele auf Nebenschauplätzen beharren die „Grünen“, eine Partei, die bis vor Kurzem sogar von klugen Zeitgenossen ernstgenommen worden ist. Diese Wertschätzung muss die ergrauten Spontis verdrossen haben. Der Geist der Anfangsjahre, der auch ein Geist der lustvollen Selbstlähmung war, kehrt zurück. An diesem Wochenende, auf dem Parteitag, der nicht Parteitag heißen darf, sondern „Bundesdelegiertenkonferenz“, soll die Rückverwandlung einer Partei in eine Krabbelgruppe stattfinden. Anders ist der feste Wille nicht zu erklären, „ab jetzt“ den „Gender-Star“ in allen Beschlüssen zu benutzen.
…
Wer weiß, vielleicht werden so tatsächlich „alle Menschen gleichermaßen genannt und dadurch mitgedacht“, also auch „Amokläufer*innen“ und „Halsabschneider*innen“ und „Gotteskrieger*innen“ und „Dopingsünder*innen“. Der basisgrüne Knutsch- und Knuddelkreis verhilft dem Hüttenabend zu politischem Glanz: „Jekami“ hieß und heißt das Motto, jeder kann mitmachen, jedem soll alles zugetraut werden, alles soll benannt, nichts unterschieden werden.
Die Zukunft wird spannend: Wie schaffen wir es, uns gegen die Zerstörung unserer Sprache zu wehren und wie entwickelt sich das Verhältnis Willkommenskultur und Feminismus.
Ich bin gespannt.