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zwischendurch: Universität von Chicago –

Kampfansage an die Political Correctness


Geschehen noch Zeichen und Wunder? Das Land der politischen Korrektheit erwacht?

Wenn Erstsemester Briefe von ihrer Universität bekommen, enthalten diese üblicherweise Hinweise zum künftigen Alltag in der Uni, Hilfestellungen und auch eine Ansammlung von belanglosen Nettigkeiten. Doch wer sich in diesem Jahr an der Universität von Chicago eingeschrieben hat, bekommt auch einen Brief mit einem anderen Inhalt. Dieses Schreiben ist anders, denn es ist eine echte Kampfansage. Es richtet sich gegen die Political Correctness an Amerikas Universitäten.

Quelle: Universität von Chicago sagt Political Correctness den Kampf an – DIE WELT

Im Artikel heißt es weiter:

Darin beschreibt die Uni klar und deutlich, wie sie sich gegen die zunehmende Kultur an amerikanischen Universitäten wehren will, Studenten vor allem zu beschützen, was ihnen Unbehagen bereiten könnte – und gegen jene studentischen Aktivisten, die von Uniführungen verlangen, sie vor unangenehmen Ideen, Rednern oder kritischen Mitstudenten zu beschützen. „Unsere Verpflichtung zur akademischen Freiheit bedeutet„, so die Uni, „dass wir sogenannte trigger warnings nicht unterstützen„.

Trigger Warnings – was sind sie, wo führen sie hin?

Die s. g. Trigger Warnings sind vorausgeschickte Warnungen, wenn es um Inhalte geht, die den einzelnen unangenehm berühren könnten. Da es allerdings unendlich viele Phobien gibt, kann dies bei allen möglichen Dingen zutreffen. Das geht soweit, dass im akademischen Betrieb in den USA z. B. oftmals keine Vergewaltigungsfälle oder Körperverletzungsdelikte während des Jurastudiums besprochen werden: Diese Inhalte könnten den armen Studenten doch „Triggern„. Das Sexualstrafrecht wird insgesamt ausgeblendet.

Wissenschaft darf aber nicht nach persönlichen Befindlichkeiten fragen. Es geht um die Betrachtung und Erforschung der realen Welt. Das Ausblenden unangenehmer Inhalte wird sich nach dem Studium in der Realität nicht realisieren lassen. Ein Richter, der während des Studiums niemals das Sexualstrafrecht besprochen hat, muss während seiner Tätigkeit wahrscheinlich auch das Sexualstrafrecht anwenden. Dann hat er ein Problem. Kommt dann noch eine linke Ideologie hinzu, fallen die Urteile entsprechend aus. Die Objektivität ist verloren.

Ein weiteres Beispiel für politische Korrektheit an US-Unis

Die politische Korrektheit geht an amerikanischen Universitäten aber über das geschilderte Beispiel hinaus. Der Artikel in der Welt weiß von einem weiteren Beispiel zu berichten.

In den vergangenen Jahren hat es gerade auch an Amerikas Elite-Unis viele Fälle von Political Correctness gegeben, die alles und jeden unter Verdacht stellt. In Yale musste die Leiterin eines Studentenwohnheims nach Studentenprotesten zurücktreten, nachdem sie sich kritisch über eine Anweisung des interkulturellen Komitees der Uni geäußert hatte, das Studenten gebeten hatte, zu Halloween keine „kulturell unbewussten und unsensiblen“ Kostüme zu tragen.

Über Black Facing, Negerküsse, Zigeunerschnitzel und Nudelhölzer

Leider schwappt die Korrektheit auch in unser Land herüber. Ein gutes Beispiel sind die Rassismusvorwürfe gegen Wetten dass…? (Black Facing) aus dem Jahr 2013. Oder: Wer wagt es noch, in einem Laden nach Negerküssen zu fragen? Beim Zigeunerschnitzel hat sich die Korrektheit noch nicht ganz so durchgesetzt. Dass ganze Witzsparten verschwinden, kann man an den Nudelholzwitzen erkennen. Das ist politisch völlig unkorrekt und ungewollt: Zeigt es doch die gewalttätige Seite der Frau. Das geht in politisch-korrekt-feministischen Zeiten gar nicht.

  • Es wird radikal in die Sprache eingegriffen.
    Begriffe werden verboten: Neger, Zigeuner
    Die Ausdrucksweise wird durch das Gendern vorgeschrieben: „Liebe Bürgerinnen und Bürger!“, „Schülerinnen und Schüler“ etc.
  • Der Humor wird vorgeschrieben.
    Aufgrund der „Trigger Warnings“ gibt es folglich auch Witze, die nicht mehr erzählbar sind. (Nudelholzwitz, sexuelle Witze…)

In den USA ist es völlig absurd

Noch empfinden wir es als absurd, was in den Staaten so vor sich geht. Der fantasielose Feminismus übernimmt aber bereits seit spätestenns Ende der 1960er Jahre alles kritiklos, was aus den Staaten herüberkommt. Daher wird es nicht lange dauern, bis wir Ähnliches auch bei uns erleben:

In Emory protestierten Studenten, die sich beschwerten, „traumatisiert“ worden zu sein, weil jemand „trump 2016“ mit Kreide auf den Boden geschrieben hatte. In Wesleyan unterschrieben Hunderte Studenten eine Petition und forderten, der Unizeitung die Finanzmittel zu entziehen, weil sie ein kritisches Meinungsstück zur Black-Lives-Matter-Bewegung gedruckt hatte. In Bowdoin wurden Studenten bestraft, weil sie es gewagt hatten, zu einer Tequila-Party mit kleinen Sombreros auf dem Kopf zu erscheinen.

Auch im deutschsprachigen Raum beginnt sich die akademische Klasse gegen das Aufkommen der Politischen Korrektheit zu wehren. Die Professoren Axel Meyer, Ulrich Kutschera, Gerhard Amendt und Günter Buchholz tun sich auf diesem Gebiet hervor.