Chemnitz. Die Gesellschaft stinkt – aber nicht die Sachsen.
[Erweiterte Fassung des Artikels aus dem pelzblog]
Einige gesammelte Links. Als Gegenbild zur Presse auf Staatskurs. Die Videos unten vertreten nicht meine Meinung – in Teilen ja, in anderen nicht. Es ist ein jeder aufgefordert, sich sein Bild selbst zu machen. Aus TV und Presse hat er ja bereits genug gehört. Es muss auch einmal Zeit für die andere Seite sein. Als mündiger Bürger, kann man die Fakten und Argumente abwägen.
Die Geschehnisse in dieser Stadt zeigen, wie sehr das Land zerrissen ist. Die Stimmung wird immer aggressiver. Gespräche/Diskussionen scheinen nicht mehr möglich zu sein. Es liegt aber nicht an einer verteufelten Partei. Es stinkt ganz gewaltig nach einer Krise der Demokratie. Das wiederum liegt nicht an den Sachsen. Wir können froh sein, dass wir die Sachsen als „Seismograph“ haben.
Die Artikel und Videos.
Nach Publico-Anfrage: Merkel und Seibert lassen „Hetzjagd“-Vorwurf fallen
Der Text beweihräuchert die veröffentlichte Plattform auf unangenehme Weise. Eine solche Selbstbeweihräucherung ist in einem solchen Fall nicht angebracht. Interessant sind die Ergebnisse aber zweifellos.
(…) Da entsprechende Videos bis dahin nicht aufgetaucht waren, fragte Publico am 31. August telefonisch bei dem Sprecher der sächsischen Generalstaatsanwaltschaft Wolfgang Klein nach. Klein antwortete:
„Nach allem uns vorliegenden Material hat es in Chemnitz keine Hetzjagd gegeben.“
Ebenfalls am 31. August stellte Publico eine Presseanfrage an Steffen Seibert und Angela Merkel und wollte wissen, auf welche Videos sie sich in ihren Aussagen beziehen. (…)
Damit stellt Seibert klar, dass er und Merkel sich auf Material gestützt hatten, das „in den sozialen Medien“, also im Internet kursierte. Publico hatte auch die Frage gestellt, ob Seibert vor seinem Gang zur Bundespressekonferenz am 27. August Kontakt mit der Polizei Chemnitz oder einer zuständigen Staatsanwaltschaft aufgenommen hatte, um sich Informationen geben zu lassen. Auf diese Frage geht das Bundespresseamt nicht ein. Implizit heißt das also: nein. (…)
„Die Kritiker der Sachsen gehören auf die Couch“
(…) Mit Chemnitz steht auch Sachsen am Pranger als besonders anfälliges Land für rechtes Gedankengut. Was ist los mit den Sachsen, warum passiert sowas nicht woanders?
Ich finde es bedenklich, wenn die Vorfälle in Chemnitz jetzt auf die rechtsextreme Schiene geschoben werden. Beginnend mit den Feststellungen von Regierungssprecher Seibert, dass da Hetzjagden und Zusammenrottungen stattgefunden hätten. Nach allem, was wir jetzt wissen, stimmt das ja so gar nicht. Ich habe jedenfalls den Eindruck, dass ein umfassenderes Protestthema schnell in die rechtsextreme Ecke geschoben wird, um es damit ablehnen und diffamieren zu können. (…)
Sachsens Ministerpräsident über die Ereignisse in Chemnitz: «Es gab keine Hetzjagd»
Der Ministerpräsident des Bundeslandes Sachsen, Michael Kretschmer, hat die Medien in einer Regierungserklärung für ihre Berichterstattung über die Ereignisse in Chemnitz gerügt. Während die Lokaljournalisten aus der Stadt «besonders objektiv» über die Demonstrationen nach dem tödlichen Messerangriff berichtet hätten, seien von anderen Medienvertretern pauschale, harte und oft falsche Urteile gefällt worden. «Es gab keinen Mob, es gab keine Hetzjagd, es gab keinen Pogrom in Chemnitz», sagte Kretschmer und erhielt dafür im Dresdner Landtag Applaus. (…)
Chemnitz: Kein Mob, keine Hetzjagd, keine Pogrome
Ministerpräsident Kretschmer (CDU) erklärte, es habe in Chemnitz keinen Mob, keine Hetzjagd, keine Pogrome gegeben. Die Berichterstattung der Mainstream-Medien sei falsch gewesen. Über die Demontrationen schimpfte er dennoch. (…)
Wie die ARD über Chemnitz berichtet, hat mit Journalismus nichts mehr zu tun
(…) Ich bin seit 35 Jahren Journalist, aber ich denke immer: Sowas können die doch nicht bringen. Das ist ja wie früher in der DDR. Die müssen doch wenigstens so tun, als seien sie neutral und überparteilich. Wenigstens einen einzigen Teilnehmer von der wesentlich größeren Demo zu Wort kommen lassen, und wenn nur mit einem Halbsatz, um den Schein zu wahren. (…)
Neue Mythen gegen Rechts
In ihrer Berichterstattung brachten sie die reale Wirklichkeit – konkret den Messermord an dem 35jährigen Daniel H. und die importierte Gewaltkriminalität im allgemeinen – zum Verschwinden und ersetzten sie durch Halluzinationen, in denen Fremdstämmige durch die Straßen geprügelt werden und Nazi-Horden unmittelbar vor der Machtergreifung stehen.
Hetzjagden gab es laut Staatsanwaltschaft nicht
Die Welt als Wille und Wahn
(…) Die einzigen beunruhigenden Verbrechen, die bislang zu konstatieren sind, sind Denk- und Sprachverbrechen. Denn in Chemnitz tobt nicht der Lynchmob, wer die AfD wählt, wählt nicht die Nazis. Die aktuelle BRD hat nichts mit der Weimarer Republik zu tun, und wer Gauland – vielleicht wegen seines Namens – für einen neuen Hitler hält, sollte dringend seine Medikamente nehmen. Das gilt auch für Trump, obwohl der Spiegel bereits die Machtergreifung des Faschismus in den USA beklagt. (…)
Die Tagesthemen und eine „Nazidemo“ von Chemnitz
Ein Konzert auf dem Grab eines durch einen Flüchtling Ermordeten
Anstatt sich den eigentlichen Problemen zu stellen, geht es antideutsch zu. Das darf dann auch eine Menge Geld kosten. Das organisierte Gratiskonzert wird nicht billig gewesen sein. Man ist sogar so dreist und deutet den Mord an Daniel Hillig um und will ein Zeichen gegen rechts setzen. Extrem hat man schon vor langer Zeit bewusst aus RECHTSEXTREM gestrichen.
Alerta, Alerta, Gratis-Cola!
Was mit „Hoch die Internationale Solidarität“ und „Nazis raus“ begann, endete mit „Alerta, Alerta, Antifascista!“-Rufen und einem gemeinsamen Gruppenfoto der aufgetretenen Bands. 65.000 Teilnehmer waren nach offiziellen Angaben am Montag abend unter dem Motto „Wir sind mehr“ zu einem Gratiskonzert gegen „rechte Hetze“ und Rassismus sowie für Solidarität gekommen. Sie feierten zu den Liedern von Bands wie den Toten Hosen, Feine Sahne Fischfilet, Kraftklub und K.I.Z bei Frei-Cola und Gratis-Eis.
Damit beim Genuß der imperialistischen Kapitalistenbrause aber kein schlechtes Gewissen aufkam, gab es gleich zu Beginn Balsam für die antifaschistische Seele. „Wir sind Antifaschistinnen und Antifaschisten“, lautete der Schwur zur Begrüßung. „Wir werden den Rassisten und Nazis nicht diese Stadt und auch keine andere überlassen.“ (…)
Das deutsche Staatsoberhaupt wirbt für die Band Feine Sahne Fischfilet – eine Instinktlosigkeit
(…) Allerdings stellt sich die Frage, ob man glaubhaft gegen Hass und Gewalt Stellung beziehen kann, wenn man selbst Hass im Herzen trägt. Die ostdeutsche Punkband Feine Sahne Fischfilet wurde jahrelang vom zuständigen Verfassungsschutz in Mecklenburg-Vorpommern beobachtet und tauchte unter dem Stichwort Linksextremismus (Rubrik: Autonome Antifa-Strukturen) in den Berichten der Staatsschützer auf. Das lag zuletzt vor allem an ihrem offen ausgestellten Hass auf Polizisten. «Wir stellen unseren eigenen Trupp zusammen und schicken den Mob dann auf euch rauf», heisst es in einem Lied. Und weiter: «Die Bullenhelme, sie sollen fliegen. Eure Knüppel kriegt ihr in die Fresse rein, und danach schicken wir euch nach Bayern, denn die Ostsee soll frei von Bullen sein.»
Das Oberverwaltungsgericht Mecklenburg-Vorpommern sah es 2013 als erwiesen an, dass von Feine Sahne Fischfilet «Bestrebungen ausgehen, die gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung gerichtet sind». (…)
Sollte der Bundespräsident für den Auftritt einer Band Werbung machen, die ihren Hass auf «Bullen» nur aus ästhetischen Gründen nicht mehr live verbreitet? Steinmeiers Foto hängt in deutschen Behörden, auch bei der Polizei. Man kann sich leicht vorstellen, was die Beamten vom Posting des Präsidenten halten, vor allem die aus Mecklenburg-Vorpommern.
Es gab keine Menschenjagd (…)
Hirn statt Hysterie
(…) Sollte dem so gewesen sein, hätten sie noch so einige andere Perlen aus dem Repertoire der selbsternannten „Kannibalen in Zivil“ verpaßt. Der ehemaligen Tagesschau-Sprecherin Eva Herman hatten sie folgende Zeilen gewidmet:
„Eva Herman sieht mich, denkt sich: ‚Was‘n Deutscher!‘/Und ich gebe ihr von hinten wie ein Staffelläufer/Ich fick sie grün und blau, wie mein kunterbuntes Haus/Nich alles was man oben reinsteckt, kommt unten wieder raus.“
Dank an den „Schwarzen Block“
Die Rapper phantasierten außerdem von einem Selbstmord-Attentat gegen die Familie Sarrazin und schossen sogar gegen Linksaußenminister Heiko Maas. Mit all dem wurden sie von mehreren TV- und Radiostationen sowie etlichen Internetstreams großer Zeitungen live in die gesamte Republik und darüber hinaus übertragen. Die Zuschauer vor den Geräten störten sich offenbar weitgehend nicht daran. Genauso wenig wie die „Demokratie-Touristen“ vor Ort. (…)
Daß K.I.Z bei ihrem Auftritt auch noch dem „Schwarzen Block“ dankten und es „schön“ fanden, daß „nirgendwo Deutschlandfahnen“ wehten, fällt da auch nicht mehr weiter ins Gewicht. Das hätte so schließlich auch auf Spiegel Online stehen können. (…)
K.I.Z. – Ein Affe und ein Pferd
Die Band hat auf dem Konzert von #wirsindmehr gespielt. Die Texte sind zu verurteilen. Man stelle sich vor, die andere Seite würde sich derartig äußern. Heiko Maas sollte sich einmal zum „Grad der Lieblichkeit“ der Texte äußern.
https://www.youtube.com/watch?v=_o8Y3HYjyaM
Ich war in der Schule und habe nix gelernt
Doch heute habe ich ei’n Affen und ein PferdIch mach Mus aus deiner Fresse
Boom verrecke
Wenn ich den Polenböller in deine Kapuze stecke
Die halbe Schule war querschnittsgelähmt von mei’n Nackenklatschern
Meine Hausaufgaben mussten irgendwelche deutschen Spasten machen
Gee Futuristic ich krieg Durchfall von die Bässe
Ich ramm die Messerklinge in die Journalistenfresse
Bullen hör’n mein Handy ab (Spricht er jetzt von Koks?)
Ich habe 50 Wörter für Schnee, wie Eskimos
Trete deiner Frau in den Bauch, fresse die Fehlgeburt
Für meine Taten werd ich wiedergebor’n als Regenwurm
Sei mein Gast, nimm ein Glas von mei’m Urin und entspann dich
Zwei Huren in jedem Arm mit Trisomie 21Ich war in der Schule und habe nix gelernt
Doch heute habe ich ei’n Affen und ein Pferd
Ein Pferd und ei’n Affen
Ein Pferd und ei’n Affen
Ratatatatat wer will was machenIch reite durch die Stadt mit mei’m Affen an der Leine
Hab ’ne Kiste voller Gold und mach es regnen auf euch Schweine
Ist eine Frau nicht nackt, dann beschmeiss ich sie mit Scheine
Macht sie sich dann nackt, dann beschmeiss ich sie mit Steine
Ich schwänz die Schule, weil die Schwester meine Mami war
B! tch ich bezahl Urlaub nach Taka-Tuka-Land und Zanzibar
Wenn wir wieder da sind, Vierer mit Tommi und Annika
Vom Speed sieht uns’re Pisse, mittlerweile aus wie Sangria
Eva Herman sieht mich, denkt sich: „Was’n Deutscher!“
Und ich gebe ihr von hinten, wie ein Staffelläufer
Ich fick sie grün und blau, wie mein Kunterbuntes Haus
Nich alles was man oben reinsteckt kommt unten wieder rausIch rasiere mein Äffchen und lass es anschaffen
Tret so lange auf dein Kopf vier und drei acht machen
Die Missgeburt vom Jugendamt
Wird sich eine Kugel fangen
Meine Eltern sind seit neun Jahren im Urlaub, man
Durch meine Nasenlöcher seh ich mein Hirn
Und führe Selbstgespräche um den BND zu verwirr’n
Wir sind Taka-Tuka Ultras, scheißen auf Disneyland
Ich trag die Nike Shox mit eingenähter Kinderhand
In der Schule hatte ich eine 1 im Tiere quäl’n
Nach meinem Uppercut kannst du dein Arsch ohne Spiegel seh’n.
Ich hoff, dass ihr bald alle abhaut in die Staaten
Zum Geburtstag wünsche ich mir, dass ihr aufhört zu atmen
Videoliste zu Chemnitz
Es ist eine alternative Liste zur Fernsehpropaganda gegen die Stadt. Eine Meinung kann sich jeder selbst bilden.
Der Artikel erschien in einer
Grundfassung zunächst im pelzblog.