Noichl-Report 2015 – Gleichstellung von Frauen und Männern
– Das Männer- und Frauenbild
Das Bild von Mann und Frau in der EU
Im Artikel BERICHT über die Strategie der EU für die Gleichstellung von Frauen und Männern nach 2015 wurde ein wichtiges Dokument der EU verlinkt. Dieses Dokument ist als PDF und als doc verfügbar. Der Verein Gleichmaß e. V. hat sich bereits mit dem Dokument auseinandersetzt.
Ich möchte mich nun an dieser Stelle (mehrteilig) ausführlicher mit diesem Bericht beschäftigen.
Zunächst geht es um das transportierte feministische Bild des Mannes und der Frau.
Beim Lesen des Berichtes im Original oder meines Artikels sollte man sich die immer wieder gerne zitierte Definition des Feminismus vor Augen halten:
Feminismus (abgeleitet von französisch féminisme) bezeichnet sowohl eine akademische als auch eine politische Bewegung, die für Gleichberechtigung, Menschenwürde, die Selbstbestimmung von Frauen sowie das Ende aller Formen von Sexismus eintritt.
Es wird deutlich werden, dass diese Definition dem praktizierten Feminismus eklatant widerspricht.
Auffällig ist in dem Bericht von Anfang an, wie Männer und wie Frauen dargestellt werden. Ich würde gerne klassisch von einem Menschenbild sprechen, der Feminismus aber arbeitet gezielt an einer Auflösung des Begriffs Mensch bzw. arbeitet an einer Umdefinierung. Dazu aber später.
Zunächst möchte ich das Frauenbild des Berichtes wiedergeben. Dieses Frauenbild ist weder für die Frau noch für den Mann oder die Gesellschaft förderlich. Die Frau wird als schwaches Opfer dargestellt, der Mann als Täter.
Das Bild der Frau in der feministischen EU
Frauen werden durchgängig als Opfer dargestellt. „Gewalt gegen Frauen“ findet 33 Mal auf 42 Seiten Erwähnung. Hinzu kommen ähnliche Formulierungen bezüglich erlittener Gewalt durch die Frau.
Die Gewalt gegen Frauen wird im Dokument genauer bezeichnet:
„Opfer von körperlicher, sexueller oder emotionaler Gewalt, Stalking Opfer, neue Formen der Gewalt gegen Frauen und Mädchen, wie Cyber-Harassment, Cyber-Stalking und Cyber-Mobbing“.
…
…weist darauf hin, dass es wichtig ist, qualifiziertes Personal, das sich um Frauen kümmert, die Opfer von körperlicher, sexueller oder emotionaler Gewalt geworden sind, systematisch zu schulen…
Körperliche und sexuelle Gewalt ist vom Begriff her verständlich. Wie erfasst man aber emotionale Gewalt? Aus meinem Erfahrungsschatz mit Frauen weiß ich, dass die emotionale Gewalt ein Spielfeld ist, auf dem sich Frauen hervorragend auskennen. Als Mann kann man nur keinen Opferstatus daraus generieren.
Hinzu kommt die „weibliche Genitalverstümmelung“, die „Feminisierung der Armut“, der „Frauenhandel“, die „Prostitution“, „Zwangspornographie“, die „Mehrfachdiskriminierung von Frauen aufgrund einer Behinderung, ihrer rassischen oder ethnischen Zugehörigkeit“, die „zunehmende Prekarisierung der Erwerbstätigkeit von Frauen“ und die „Schutzbedürftigkeit von Frauen in Führungspositionen“.
Es sollen „potenzielle Unternehmerinnen, Wissenschaftlerinnen und Akademikerinnen“ auf Förderprogramme und Finanzierungsmöglichkeiten aufmerksam gemacht werden. Frauen müssen informiert werden, sie können sich nicht selbst informieren. Man muss die Förderungen noch an sie herantragen. Mir vermittelt das nur ein Bild: Die Frau als unselbständiges Wesen, der man alles bereiten muss, damit sie sich gesellschaftlich entfalten kann. Die Frauen, die ich kenne, sind allerdings allesamt mit einer Selbständigkeit gesegnet, dass ihnen solche Forderungen mehr als beleidigend erscheinen müssen.
Frauen sind von allen sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen immer stärker betroffen als Männer – das sagt zumindest dieser Bericht.
„In der Erwägung, dass das Gesicht der Armut in Europa überdurchschnittlich häufig weiblich ist und dass vor allem alleinerziehende Mütter, Frauen mit Behinderungen, junge und alte Frauen, Migrantinnen und Frauen, die einer ethnischen Minderheit angehören, von Armut und sozialer Ausgrenzung betroffen sind…“
Die einzigen, die hier scheinbar nicht betroffen sind, sind die mittelalten Frauen, denen es zwischen den jungen und den alten Frauen wohl hervorragend geht. Unter diesen mittelalten Frauen befinden sich allerdings „ethnische Minderheiten und Migrantinnen“, alleinerziehende Mütter und Frauen mit Behinderung. Sagen wir also: 99 {18423f3510016d69a38748c31b9d3c63e55e56caeb597c341a8ea176480d5299} der Frauen sind stärker von Armut betroffen als – wahrscheinlich – der weiße, heterosexuelle Mann, der viel öfter obdachlos ist und Flaschen sammelt als die gewöhnliche, gewaltbelastete Frau.
Die Wirtschaftskrise mit ihren Sparmaßnahmen im Sozial- und Gesundheitsbereich wirkt sich dementsprechend natürlich auch stärker auf Frauen als auf Männer aus. Wirkliche Fakten zu diesen Ausführungen findet man allerdings nicht. Dasselbe Phänomen findet man, wenn es um das Patriarchat geht. Dennoch wird das Patriarchat immer wieder gerne als Argument herbeigezerrt.
Die Zahlen, dass Männer stärker von Arbeitslosigkeit und Obdachlosigkeit betroffen sind, existieren. Männer erleiden auch häufiger tödliche Arbeitsunfälle. Dass Frauen im Gesundheitsbereich benachteiligt sind, kann man durch einen Blick in die Datenbank über Krebserkrankungen sehen. Sowohl die Zahlen der Krebserkrankungen als auch die Zahlen der Sterblichkeitsraten sind z. B. in Bezug auf Krebs beim Mann höher als bei der Frau. Die Krebsvorsorge ist in unserem Gesundheitssystem für die Frau bereits besser als für den Mann. Hier deutet sich schon an, dass etwas nicht stimmt.
[one_half] [/one_half][one_half_last] [/one_half_last]Ich habe vor zwei Jahren bereits einen Artikel über die Unterschiede im Gesundheitsbereich zwischen Männern und Frauen geschrieben:
Gleichberechtigung: Krebsvorsorge Frauen/Männer #Aufschrei?
Das Bild des Mannes in der EU
Dieses Bild fällt sehr schlicht aus. Während „Gewalt gegen Frauen“ inflationär im Bericht gebraucht wird, kommt der Ausdruck „Gewalt gegen Männer“ kein einziges Mal vor. Das hat seinen Grund: Der Mann ist der Täter.
Dem Mann soll mit „zero Tolerance“ begegnet werden, es sollen „geschlechtsspezifische Stereotype und diskriminierender soziokultureller Einstellungen ab einem frühen Alter“ bekämpft werden und die „Aggressoren entsprechend“ bestraft werden.
Ich übersetze: Jungs werden gesellschaftlich zu Gewalttätern und Aggressoren herangezogen und müssen daher schon früh ideologisch zurechtgebogen werden, damit sie nicht zu den aggressiven, erwachsenen Gewalttätern werden, die dieser Bericht so schonungslos aufzeigt.
Jetzt mal im Ernst: Als alleinerziehender Vater und Mann empfinde ich diese Darstellung des Mannes als menschenverachtend und herabwürdigend. Eine Feministin würde eine solche Herabwürdigung als Gewalt und Diskriminierung bezeichnen. Als Mann bekommt man von der durchschnittlichen Feministin allerdings ein „Mimimi!“ zu hören, wenn man es wagt, sich dagegen zu wehren. Während sich Feministen immer berechtigt wehren, ist es bei Männern Heulerei. Eine solche Empathie ist bewundernswert.
Das Bild des Mannes ist also ein schlichtes. Es gibt keine Wissenschaftler, keine Polizisten, Rettungskräfte, Feuerwehrmänner usw., es gibt nur den Gewalttäter vor dem die Frau geschützt werden muss. Daher müssen schon die Jungs sehr früh nach diesem Bild geformt werden. Diese Sicht ist aber widerlich. Feminismus behauptet er stehe für Gleichberechtigung. Daher malt die Feministin dann wohl auch in diesen hässlichen Farben das Bild des gewalttätigen Mannes.
Zero Tolerance
Während Feministen davon reden, dass man keine Justiz bräuchte, wenn es nur Frauen gäbe, muss man Männer konsequent und scharf rechtlich verfolgen. Die Forderung der „Nulltoleranzstrategie“ bezieht sich natürlich ausschließlich auf den Mann.
Stellt man diese beiden Bilder von Männern und Frauen einander gegenüber, lässt sich ein Sexismus gegenüber dem Mann nicht bestreiten. Dieser Eindruck zwingt sich einem praktisch auf – wenn man noch nicht zu sehr feministisch indoktriniert ist.
Der Mann ist aber eben kein Gewalttäter, dem es fast ausschließlich darum geht, Gewalt gegen Frauen und Mädchen auszuüben, dass schon die Jungs in frühester Kindheit auf Gewaltlosigkeit gedrillt werden müssen. Eine solche Sicht ist in äußerstem Maß sexistisch. Sie widerspricht der Definition des Feminimus diametral. Diese Definition hat allerdings sowieso nur eine Alibifunktion. Definieren kann man viel. Deswegen ist es lächerlich, wenn Feministen einem immer wieder mit dieser Definition ankommen. Feminismus hat auch nichts mit Humanismus zu tun.
Es sollen „geschlechtsspezifische Stereotype und diskriminierender soziokultureller Einstellungen“ des Mannes bekämpft werden.
- Wer entscheidet über diese Stereotype?
- Sind so manche „stereotype“ nicht auch gesellschaftlich gewollt?
- Was sind diskriminierende soziokulturelle Einstellungen?
- Ist nicht allein dieser Bericht der EU schon ein Stück „sozikulturelle Diskriminierung“?
- Warum findet man diese Forderungen ausschließlich gegenüber dem Mann?
Unter welchen stereotypen Frauen zu leiden haben, habe ich einmal aufgezeigt:
Das Geheule von Frauen: Kurzhaarige Frauen: Leben mit Stereotypen und Vorurteilen.
Frauen haben schon ein schweres Los zu tragen. Zumindest Feministen müssen diese ganzen tragischen Dinge offenbar alle alleine auf ihren Schultern tragen.
Man hat jetzt die Wahl: Entweder summiert man alle Eigenschaften der Frau und kommt zu dem Ergebnis, dass Frauen „irgendwie behindert sind“, weil man sie an jeder Stelle fördern und vor dem bösen Mann beschützen muss, man muss die Fördermittel sogar an sie herantragen. Es kann nicht Sinn der Sache sein, das selbst Frauen in Führungspositionen geschützt werden müssen. Wie kann jemand als Führungsposition gelten, wenn man ihm abspricht, auf sich selbst achten zu können?
Oder man kommt recht einfach gestrickt zu dem Schluss, dass der Mann über ein (nicht vorhandenes) Patriarchat die Frau bösartig und niederträchtig unterdrückt.
Feministen schlussfolgern, dass das angebliche Patriarchat zu ständiger Gewalt gegen Frauen führt. Daher kommt es zu dem Bild, das vom Mann gezeichntet wird und wie man ihm begegnen sollte. Fragwürdig ist allerdings, wenn man herbeifantasierten Dingen mit eben diesen Mitteln, die man gegen sich zusammengereimt hat, bekämpfen will. „Fight Fire with Fire!“ funktioniert vielleicht bei Waldbränden. Hier soll aber ein Feuer bekämpft werden, das es gar nicht gibt. Die Methoden sind fragwürdig. Ich werde die Mittel der Wahl später näher betrachten.
Vom Menschenrecht zum Frauenrecht
Wenn wir uns auf die Bilder der Geschlechter einlassen, wundern wir uns auch nicht darüber, dass der Begriff des Menschenrechts zum Synonym für „Frauenrecht“ umdefiniert werden soll. Feministen sind gut in der Umdefinition von Begriffen: Aus der Gleichberechtigung wurde die Gleichstellung, aus der gleichen Arbeit wurde die gleichwertige Arbeit.
Aus dem Bericht:
…unter Hinweis auf seine Entschließung vom 12. September 2013 zur Anwendung des Grundsatzes des gleichen Entgelts für Männer und Frauen bei gleicher oder gleichwertiger Arbeit…
Das ist aber zu wenig. Man arbeitet schon seit längerer Zeit an der Umschreibung des Begriffs der Menschenrechte. Die meisten kennen den Spruch der SPD „wer die menschliche Gesellschaft will, muss die männliche überwinden„. Der Bericht fordert an den unterschiedlichen Stellen, die Rechte von Frauen als Grundrechte festzuschreiben. Wo hin führt das wohl, wenn unter den Menschenrechten zwar die Frauen gesondert aufgeführt sind, der Mann aber nicht? Der Begriff Mensch wird nach und nach den feministischen Ansprüchen angepasst. Das beginnt bei sprachlichen Zwangsveränderungen und geht an vielen anderen Stellen weiter.
Man muss sich eins einmal ganz klar und deutlich vor Augen führen:
Dieser durch und durch feministische Bericht mit all seinen Opfer-Täter-Zuschreibungen ist ein offizieller Bericht der EU. Er spiegelt die Politik der EU wider. Die offen formulierte Misandrie ist gesellschaftlich, wirtschaftlich, wissenschaftlich und ökonomisch schädlich. Sie ist in jedem Bereich schädlich.
In einem weiteren Artikel wird es um die Begriffe Gender Mainstreaming, Gender Budgetting und Gender Impact Assessment im Bericht gehen und wie die Entwicklung dieser Männerfeindlichkeit stattgefunden hat. Im Bericht wird zwar immer wieder von der „Gleichstellung der Geschlechter“ gesprochen; es bedeutet aber nur eins: Frauen sollen „überberechtigt“ werden. Die verfassungsfeindlichen Methoden, die zur Erreichung der Ziele vorgesehen sind, werde ich zusammen mit den o. g. Begriffen aufzeigen.
Vielleicht schaffe ich es ja sogar einen Blick auf die Autorin des EU-Berichtes zu werfen.
Die einzige tapfere, deutsche Streiterin gegen den Genderwahn findet aber auf jeden Fall Erwähnung.
Die Fortsetzung gibt es nun hier:
EU-Bericht 2015 – Gleichstellung der Geschlechter – Forderungen: Was, wie, woher?
Dort geht es um die konkreten Forderungen, wie sie umgesetzt werden sollen und wie es zu solchen rein feministischen Forderungen überhaupt kommen kann.