Oh Himmel! Schon wieder ein Schreiberling, der glaubt, die Welt habe auf dessen Buch gewartet…
Nein, hat sie nicht. Das ist mir klar. Obwohl; eigentlich schade. Nicht mal aus der Sicht des Autors, der sich gleichzeitig dafür bedankt, das „NICHT-Feminist“ dies hier veröffentlicht. Sondern aus der Sicht derjenigen, die in reichhaltiger Überzahl solche Literatur meiden. Es sei denn, es ist zu spät. Treffender, und da kann ich mich vor Stolz kaum halten, als „Arche Viva“ konnte es wohl kaum jemand beschreiben:
„Emannzer“ fragte, warum ich dieses Buch geschrieben hätte. Naja, wollte ich gar nicht. Ich komme beruflich eher aus einer „Gegend“, die man gemeinhin Finanzbranche nennt. Ich kann Ihnen was erzählen von Kapitalanlagen, Versicherungen und der Schuldnerberatung. Ein wenig von Buchführung und Steuern und von ziemlich viel „Beschiss“ natürlich auch. Das harte Wort „Beschiss“ mögen Sie mir verzeihen, aber genau der ist es, den ich zutiefst verachte. Nun, reißt das noch keinen vom Hocker.
Also versuchen wir es weiter:
Zu sogenanntem „Beschiss“ fügen wir dem recht ekelhaftem Rezept, das viele nur allzu gut kennen, ein paar Zutaten hinzu, als da wären, „Kindesmißbrauch“, „Prozeßbetrug“, „Unterhaltsmaximierungsprinzip“, „Amts- und Jugendamtswillkür“ und zuletzt als kleine Beigabe das Sahnehäubchen oben drauf: Die schlußendliche Vernichtung von Existenzen unter dem Kollateralschaden, das Kinder eben halt auch mal ein bißchen leiden müssen …. Beim Kochen wird halt auch ein wenig rumgesaut, damit das Essen gut wird. Aufräumen können ja dann andere…
In diesem Buch finden Sie Reichhhaltiges. PAS (parental alienation syndrom), willkürlich arbeitende Jugendämter und sogenannte Familienrichter und für den geneigten Leser auch Fallbeispiele. Und jetzt kommt noch ein ecetera und noch ein ecetera hinzu. Denn immerhin sind es 400 Seiten.
Das alleine ist eigentlich schon ein Skandal. Wo wir doch im Grundgesetz festgelegt haben, das die Familie ein schützenswertes Gut ist. Nun, nach einer Trennung ist es halt irgendwie eben keine Familie mehr, sondern „nur noch“ eine Nachtrennungsfamilie, aber die Kinder haben Eltern und das bleiben sie auch für die Kinder. Nur scheint das in der heutigen Esotoerik-bunten-hedonismus-selbstverwirklichungs-adoptions-kunterbunt-kultur irgendwie unter zu gehen. Ist halt irgendwie nicht „bunt“ genug, so eine schnöde Familie und wer interessiert sich schon für Kinder? Sind eh bald keine mehr da, bei den Geburtenraten.
Deshalb hätten es sogar 600 Seiten werden können oder mehr. Denn meist gibt es dort viel zu schreiben, wo Verbrechen verübt werden, die offiziell nicht als Verbrechen gelten. Das ist ein Sumpf. Ein tiefer sogar. Und wer geht da schon hin?
Als ich selbst durch die Mühlen der Familiengerichtsbarkeit gehen musste, schlußendlich trotz Umgangsbeschlüsse meine Kinder dann doch nicht mehr sehen konnte und der Kontostand latent eine Farbe annahm, die landläufig als „rot“ bezeichnet wird und ich somit auf der Bank auch keinen Kaffee mehr angeboten bekam, merkte ich, wie unsere Gesellschaft funktioniert. Nämlich eigentlich gar nicht mehr. Also müssen Rollen verteilt werden und wenn Du die A-Karte ziehst, bekommst Du eben eine Rolle, die Dir nicht unbedingt passt, aber Du bis auch nicht der Regisseur des Films, in dem Du glaubst Dich zu befinden….
Die Rolle ist ziemlich blöd: Der Amtsrichter sagt wörtlich: „Dann müssen Sie Ihre Selbständigkeit eben aufgeben und nach XXX ans Fließband gehen. Ich habe da eben noch jemanden hin geschickt.“
Zwangsarbeit bekommt da eine ganz neue Qualität. Und die Jugendamtmitarbeiterin sagt: „Ja, dann müssen Sie das eben akzeptieren, wenn der Neue ihrer Frau sich „Papa“ nennen lässt, weil die Kindesmutter das so will.“
Das war die „Hilfe“ die ich dort bekam. Also half ich mir selbst, indem ich anderen helfen wollte. All dies können Sie – mit etwas Glück – verhindern. Das Buch könnte ein Puzzlestein sein, der wichtig ist, zu begreifen, wo sich ein „nicht betreuendes Elternteil“ schnell befinden kann. Und seien Sie versichert: Für Sie interessiert sich keine Sau. Keine Frau Frauenministerin Schwesig. Keine Partei. Kein Richter und ein „CSD (Ich-tanz-mal-auf ’nem-Kirmeswagen-rum-Fest) ist auch nicht erpicht auf entsorgte Eltern und diskriminierte Kinder. Wirkliche Probleme, die jahraus jahrein auch ein paar Selbstmordopfer mit sich bringen, sind so gar nicht „hipp“ in unserer kunterbunten Welt. Die potemkinschen Dörfer lassen grüßen.
Also verschrieb ich mich eines anderen Themas als das, was am naheliegendsten gewesen wäre. Also jenes, das ich oben als „Finanzbranche“ beschrieb. Und ich bin froh darum, denn zumindest ein kleines Puzzlestückchen konnte ich hinzu fügen, zu einer Bewegung, die nicht mehr bereit ist, sich beschimpfen, ausnutzen, melken und diskriminieren zu lassen.
Und deshalb darf ich mich hier mal selbst bewerben, obwohl das eigentlich so gar nicht meine Art ist. Lassen Sie nach dem obigen Kochrezept sich dieses Buch einfach mal – so wie es bei Arche Viva beschrieben wurde – auf der Zunge zergehen. Es soll sich „leicht“ lesen lassen, diese doch recht schwere Kost.
Andreas Puderbach
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Andreas Puderbach –
Deutschland, Deine Väter… – ausgesperrt und abkassiert
– Die Unterhalts- und Sorgerechtslüge im deutschen Familienrecht
(bei Amazon)