zwischendurch - Wand - Faktum Magazin

zwischendurch:

taz beschwert sich rassistisch, sexistisch über Rassismus

Im Zusammenhang mit der Sendung von Anne Will vom 05.06.2016 zum Thema „Wie rassistisch ist Deutschland?“ bemerkt die taz die eigene Verblendung nicht.

Wie rassistisch ist Deutschland? Am Ende der Talkshowrunde mit Anne Will kann man sagen: So rassistisch, dass zu diesem Thema vier weiße Männer und eine Migrationsforscherin mit Migrationshintergrund diskutieren durften. So rassistisch, dass der weiße AfD-Vize Alexander Gauland ohne Widerspruch ständig von „Farbigen“ sprechen kann. So rassistisch, dass ihm der konservative weiße Politikwissenschaftler Werner „Pegida sind besorgte Bürger“ Patzelt dennoch bescheinigt, kein Rassist zu sein.

Die Fragen lauten doch eher:

Wie rassistisch ist die Bessermenschen-taz?

Wer in einem Absatz sechs Mal auf die Hautfarbe der Beteiligten hinweisen muss, kann Rassismus nicht abstreiten. Da hilft es bei der taz auch nicht, dass eine Migrationsforscherin mit Migrationshintergrund in der Runde sitzt.

Während Feministen von „People of Color“ (Farbige Menschen) sprechen dürfen, ist es einem Alexander Gauland aus Prinzip untersagt. Für eine Feministin wäre dies in verdrehter Form ein Doppelstandard und einen neuen #Aufschrei wert.

Wie sexistisch ist die Bessermenschen-taz?

Es geht der staatlich geförderten Zeitung nicht um das Anprangern angeblicher Missstände. Es geht ihr ausschließlich um den eigenen Sexismus gegenüber dem weißen, heterosexuellen Mann. Die Kolumne heißt nicht umsonst

Kolumne Dumme weiße Männer.

Deutlicher kann Sexismus gegenüber dem Mann nicht ausfallen. Auch wenn Feministen behaupten, dass es Sexismus gegenüber dem Mann nicht gibt: Diese Ignoranz gegenüber Moral und Realität gilt es mit Ignoranz zu strafen.

taz-dumme-weisse-maenner-rassistischDummheit und Rassismus haben nichts miteinander zu tun, aber Alexander Gauland brachte wieder einmal den Beweis, dass Dummheit und Rassismus gemeinsam auftreten können. Er habe ja gar nicht gewusst, dass Boateng ein „Farbiger“ sei, sagt Gauland. Er habe gedacht, er sei Muslim und habe sich deshalb so geäußert. Was man nicht über Schwarze sagen darf, darf man über Muslime sagen? Welch eine Logik.

Wer schreibt der taz einen Leserbrief, dass Islamkritik nichts mit Rassismus zu tun hat? Wer verrät dem Blatt, dass der Islam keine Rasse ist? Oder habe hat ein s. g. Anti-Rassismus etwas mit Dummheit zu tun?

Allerdings ist es noch schlimmer:

Es ist allerdings weitaus tragischer:

die taz hat sehr viel mit Dummheit gemein.


Nachtrag:

Ein Leserbrief an die taz zum Artikel, der uns in Kopie erreichte:

Man stelle sich einen Moment lang eine Zeitungs-Kolumne „Dumme schwarze Männer“ oder „Dumme schwarze Frauen“ in der US-Zeitung USA TODAY vor. Da wären die selbsternannten Antirassisten auf mindestens 180! Und die deutschen Bessermenschen könnten ihren dumpfen Antiamerikanismus, der sich derzeit auf Donald Trump entlädt, freien Lauf lassen. Nun gibt es in der taz die Kolumne „Dumme weiße Männer“. Nicht jeder weiße Mann ist dumm, klaro. Aber was soll diese Banalität bedeuten?

Der Autor kritisiert die Sendung Anne Will vom letzten Sonntag: Es werden gleich vier Männer als „dumm und weiß“ bezeichnet, eine Frau als „klug“ und offenbar farblos, weil ihre Hautfarbe ungenannt bleibt. Machogenerös darauf verzichtet? Welche Hautfarbe weist Herr Sandor denn Frau Ayata zu? „Braun“ passt ja irgendwie nicht. Denn da geht es stramm in Richtung Rassismus. Für mich spiegelt der Artikel einen Gender-Rassismus auf unterstem Niveau. Wäre Sander eine Frau würde ich ihn als „Misandriene“ bezeichnen. Ich kann mir jedenfalls eine Debatte auch ganz ohne weiße Menschen vorstellen, die über den Rassismus schwarzer gegenüber weißen Menschen diskutieren, z. B. in Simbabwe! Warum soll das nicht möglich und sogar sinnvoll sein?

Herr Maas bezeichnet hierzulande Andersdenkende schon mal als „Pack“. Das sei eben seine Meinung und es gelte Meinungsfreiheit. Befragte ihn Anne Will am Sonntagabend dazu? Nein. Nachbarn haben aber im Rahmen eben dieser Meinungsfreiheit das Recht als Bürger zu sagen, dass sie neben bestimmten Nachbarn – übrigens unabhängig von deren Abstammung, Herkunft, Hautfarbe, Rasse oder Religion – nicht wohnen möchten. Ich möchte zum Beispiel keine militanten Antifa-Leute als Nachbarn, mit einem Boateng gäbe es dagegen keine unguten Gefühle. Klingelt`s? Mein 13jähriger Sohn, US-Staatsbürger, fragte mich, was der Begriff „farbig“ eigentlich bedeute, wie könne jemand farbig sein? Das sähe dann ja lustig aus. Denn es gebe doch nur Pigmentunterschiede in der Hautfarbe, nämlich weiß, braun und schwarz, in allen Schattierungen. Das lernte er bei seiner Lehrerin im Biologieunterricht. Ich gab ihm Recht. Insofern ist eine Zeitung, welche die Hautfarbe als Kriterium hervorhebt mindestens selbst fragwürdig. So wird rassistisches Denken, das man vorgibt zu bekämpfen, schlicht nolens volens perpetuiert.

Im Grunde haben wir Rassismus erst dann überwunden, wenn die Hautfarbe, sprich die unterschiedliche Pigmentierung bei Menschen oder gar ihr Aussehen überhaupt keine Rolle mehr spielen. Die taz und speziell Herr Sander können ja selbst mal überprüfen, wie rassistisch sie in diesem Sinne schreiben. Warum wird denn sonst in einem Absatz mehrfach auf die Hautfarbe hingewiesen? Welcher Zweck wird damit verfolgt? Und der Sexismus der taz stets nur gegenüber dem Mann ist ohnehin seit Jahren legendär und geprägt von Ignoranz mit Blick auf die Lebenswirklichkeit. Die Kolumne „Dumme weiße Männer“ betrachte ich fortan als Projektion der Redakteure, die dort arbeiten, quod erat demonstrandum. Mir ist es nämlich völlig egal, welche Pigmentierung die Fußballer Höwedes, Kimmich, Boateng oder Rüdiger haben, Hauptsache, die verteidigen fehlerfrei den deutschen Strafraum!

Bleibt was? Doch! Der Journalist Lohse wurde überzeugend als jemand bloßgestellt, der anstatt zu berichten, was andere zu sagen haben, politisch Andersdenkenden eigene Worte in den Mund legt, die er selbst zur Konstruktion seiner Argumentation benötigt. Ein Lehrbeispiel für die Arbeit unseriöser Medienvertreter, die andere absichtlich hereinlegen. Wer ist nun eigentlich rassistisch, diskriminierend und unehrlich? Und warum werden immer und immer wieder sprachlich Rassen konstruiert und Aussehen wie Hautfarben benannt?

Eine Debatte über Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Kulturen und einen offenen Diskurs ohne Denkverbote über „das Fremde“ finde ich viel zielführender.

Freundlich grüßt ihr Leser

L. G. K.