Erweitertes Framing: „Verschwörungsideologe“?
Heute in einem Bericht zu einer Anti-Pseudo-Pandemie-Maßnahmen-Demo im Tagesspiegel:
Am Sonntag haben 2000 Menschen gegen die Pandemie-Maßnahmen demonstriert, unter ihnen Corona-Leugner und Verschwörungsideologen. Die Polizei setzte Vorschriften kaum durch.
Mal abgesehen davon, dass ich noch nie einen „Corona-Leugner“ kennengelernt habe,
was soll ein Verschwörungsideologe sein?
Wie sieht die Verschwörungsideologie denn aus? Eine Ideologie ist klar identifizierbar. Die Ideologie hinter „Verschwörungsideologe“ scheint es mir nicht zu sein. In diesem Fall scheint das einzig gemeinsame der Ideologen die Kritik an den Corona- | Covid-19-Maßnahmen zu sein. Als Verschwörungstheorie gilt mittlerweile doch bereits alles, was regierungskritisch ist. Sind Regierungskritiker dann auch ganz schnell Verschwörungsideologen? Schon ist der regierungskritische Mensch diskreditiert und „geframet“ in eine Schublade gepackt. Wenn es nicht so erschreckend wäre, wie die Presse mit Regierungskritik umgeht, könnte es doch glatt langweilen.
Wie kommt man aus „dem besten Deutschland, das es jemals gab“ bloß wieder heraus? (Link1, Link2, Link3, …)
Der Artikel im Tagesspiegel liest sich eher satirisch,
wenn eine Lage eskaliert, weil sich Demonstranten unbegleitet von der Polizei auf den Weg macht:
(…) Bereits kurz nach Beginn der Demonstration eskalierte die Lage. Als der Zug zuerst nicht starten durfte, weil die Teilnehmer keine Masken trugen, brach ein Teil der Demonstranten aus der Menge aus und zog ohne polizeiliche Begleitung in Richtung Karl-Marx-Allee. (…)
Welch Worte müsste man dann bei Demonstrationen von Linksextremen finden? Es bleibt nicht mehr viel. Der Ausbruch des 3. Weltkrieges vielleicht? Das klingt aber jetzt nach Verschwörungsideologie, oder?
Weiter werden Twitter-Zitate bemüht, um eine Verbindung zum nicht-stattgefunden-habenden „Sturm auf den Reichstag“ herzustellen.
Ab da war Schluss für mich.