Gedanken zur Heimat
So steh ich nun und weiß nicht recht, zu trauen meinem Geiste, der schwach nach Stärke ruft. Mein eigenes Ich will mir entgleiten.
„Halt!”, ruft der Verstand.
„Voran!” ruft das Herz.
Gefangen in 2 Welten wanke ich, unwissend, welche Wahl mich trifft. Bin ich auch groß, doch noch zu klein zu erkennen, was meine Bestimmung sein will. Bestimmt werde ich… von anderen Mächten. Geführt vom Ich, verführt vom Außen. Es ist, ein Schatten läge über meiner Hülle, worunter der Mensch welkt.
Außerhalb bleibt eine Klarheit, die innerlich verkümmert. Gedanken kreisen, schneller als ich fühlen, erahnen kann, was die Botschaft ist. Wer bin ich? Zu wem soll ich werden? Gemacht aus Gottes Hand, gebrochen durch des Menschen Tun und der Oberen Gebot. Weh mir, dass ich das Morgen noch erblicke. Es zieht mich hinfort, und doch bleibe ich. Gefangen in mir, gebannt durch unsichtbare Ketten, die ihr Freiheit nennt. Nichts liegt mir ferner als euch zu dienen; denn ich diene dem Menschen, der mir zuerst bekannt geworden ist.
Will ich Sklave oder Herrscher sein?
Was erlaubt die Welt? Nun, da ich erkenne was mich beengt, sprenge ich Fesseln, die mich wanden zu lange schon. Der Staub zu meinen Füßen ist Zeuge meines Weges, Worte geformt aus Klängen zeugen von meinem Sein. Und niemals soll es sich wenden erneut zu dem, was gewesen. Neues Land, neue Ufer will ich wagen zu erkennen.
Es klärt sich der Blick, das Herz findet seinen Rhythmus. Mutig voran treibt mein Schritt, im Streben nach Leichtigkeit, die ich vermisste, schon zu lang. Wie weit noch? Kein Schritt weiter! Hier bin ich nun, angekommen am Ziel einer langen Reise. Zu Ende soll die Suche sein, auf ewig. Im Frieden mit mir und der Welt will ich nun vollenden was andere nicht vermochten. Dass mir die Heimat bleibt, soll mein Bestreben sein, von nun an will kein Zweifel mich mehr fassen.
Geborgen im Glauben, geschützt im Bunde derer, die mir Gefährten wurden, auf der Reise zu mir selbst. Wohl an, lasst die Lieder erklingen! Feiern wir, dass auch morgen wir noch Heimat haben. Lasst nie vergessen sein, welche Schlachten wir schlugen, welche Siege wir errangen.
Treu der Heimat immerzu!