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Gedanken über die Neuinterpretation der Bibel

Auch als Atheist kann und sollte man sich Gedanken über Religion machen. Eine Frage, die sich heutzutage stellt: Wie zulässig ist eine Neuinterpretation von ‚Gottes Wort‘.

Religion wirkt auf viele Menschen befremdlich. So auch auf mich. Dennoch muss ich der christlichen Religion zugute halten, dass sie moralische Werte vertritt, die ich ebenfalls vertrete. Gerade die Evangelische Kirche tut sich aber damit hervor, die Bibel umschreiben zu wollen. Beim Wollen bleibt es nicht: Die Bibel in „geschlechtergerechter Sprache“ gibt es. Damit geht einher, dass wesentliche Aussagen der Bibel nach Genderideologie umgedeutet werden.

Meine folgenden Gedanken sind schnell, ohne ein größeres Theologiestudium entstanden. Es geht auch nicht darum Homosexualität zu beurteilen. Homosexualität – oder Homoerotik – ist Privatsache und damit geschützt.

Den Anstoß liefert der Artikel und:

Gottesdienst für CSD-Teilnehmer in Erfurt
Kirche und „Queer“ – kein Widerspruch

Am 26.08.2018 kommentiert „Theologin“ den Beitrag des WDR:

Bibelstellen müssen in ihrem zeitgeschichtlichen Kontext interpretiert werden. Deshalb bin ich froh, daß sich die Kirchen langsam
öffnen und daß auch in der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland seit 2012 Segnungsgottesdie sie [Segnungsgottesdienste] für Homopaare möglich sind.

Diese Meinung ist gerade in der Evangelischen Kirche verbreitet.

Mehrere Gedanken:

  • Die Selbstbezeichnung als „Theologin“ soll dem Beitrag Gewicht verleihen.
  • Warum müssen Bibelstellen in zeitgeschichtlichem Kontext interpretiert werden?Ist die Bibel nicht ‚Gottes Wort‘? Hat dieses Wort nun ein Ablaufdatum und wandelt sich je nach Ideologie?Ist es nicht blasphemisch, das ‚Wort Gottes‘ nach menschlichem Ermessen umzudeuten? Kommt jetzt nach jeder neuen Wahl eine angepasste Bibel heraus? Die Bibel für Rot-Grün ist eine andere als für – sagen wir – eine Jamaika-Koalition?
  • Zum Glück steht da „BIBELstellen“. Auf den Koran kann man dies nicht übertragen, ohne nach Schariarecht abgeurteilt zu werden.Moslems lachen sich darüber kaputt, wie beliebig und wenig verbindlich die christliche Kirche geworden ist. Natürlich will niemand, dass Köpfe im Namen des Glaubens rollen wie im Islam. Das gibt das neue Testament allerdings auch nicht her. [Soweit es mir bewusst ist.]
  • Bereits im 3. Reich gab es Bestrebungen, Gottes Wort „umzudeuten“. Das Judentum sollte aus der Bibel entfernt werden.Man begibt sich also auf schwerstes Glatteis, wenn man die Interpretation nach „zeitgeschichtlichem Kontext“ fordert. Wie schnell befindet man sich in einem Staat mit fragwürdigem „zeitgeschichtlichem Kontext“. Erschreckenderweise zeigt sich diese Zusammenhang allerdings bereits in Bibel in „geschlechtergerechter Sprache“. Hier wird der Zeitgeist Gender deutlich.Hier wird rot-grüne Ideologie ganz schnell zur braunen Falle.
    Text anklicken: Christoph Markschies: Die Nazis und die Bibel
  • Wenn man Glauben so verändert, wie man ihn aus ideologischen Gründen will: Was hat der ursprüngliche Glaube für einen Wert?Zweifelt man damit nicht die Gültigkeit von Gottes Wort an? Wenn das Wort Gottes ein Ablaufdatum hat, kann es nicht göttlichen Ursprungs sein. Es bekommt menschliche Gültigkeit und wird damit zu einer sektenartigen Verlautbarung. Als Atheist stelle ich mir einen Gott ewig und allwissend vor. Seinem Wort ein Ablaufdatum zu verpassen, bekommt damit etwas Blasphemisches.
  • Bisher kann man sich auf Wissenschaftlichkeit noch verlassen. Aber auch daran wird gearbeitet. Ähnliche wie die Genderkräfte arbeiten z. B. an der Abschaffung der eindeutigen Einteilung in biologische Geschlechter. Auch hier greift die ideologische Steuerung des Bessermenschens, die für alle gelten soll.Aus wissenschaftlicher Sicht sind diese Bestrebungen allesamt esoterischer Natur. Leider steckt hinter vielem auch ein unterschätzte Gefahr. Homöopathie, die ebenfalls esoterisch ist, gefährdet letztendlich die Gesundheit vieler Menschen durch Fehlbehandlungen.
  • Glaube ist genauso wie Homosexualität Privatsache. Säkularismus ist der zu wählende Weg. Dieser Weg wird immer mehr durch postmodern rot-grünes Bessermenschentum gefährdet. Während der christliche Glaube uminterpretiert wird bis es passt, importiert man mittelalterlichen Glauben aus dem Orient.
  • Der Feminismus ist hierzulande sogar so grotesk und verkauft das zwanghafte Tragen des Kopftuches als bestärkend für Frauen. Überall in der muslimischen Welt bekämpft man das Kopftuch, die hiesige Feministin feiert es. Zum Glück ist sich die Feministin nicht einig.

Hier zeigt sich: Braun ist näher an Rot als an Schwarz oder Blau.

Eine Neuinterpretation der Bibel nach menschengemachten sozialen Verhältnissen, macht den Glauben zu dem, was Gendermenschen überall sehen. Er macht den Glauben „sozial konstruiert“. Damit nimmt man dem Glauben den Kern. Man nimmt ihm die Göttlichkeit.

Meine Gedankenwelt muss ohne diese Göttlichkeit auskommen.


Kirchentag 2017 – Politische Sprache spaltet – Bernhard Lassahn

Sprache ist eine wichtige Waffe für so manchen Ideologen.