Kompass - Politik - Faktum Magazin

#metoo?

„Jeder kann unschuldig verurteilt werden“

Seit Wochen kommt man nicht um #Aufschrei² herum. Man hat den weißen heterosexuellen Mann erneut zum Mittelpunkt feministischer Aggression gemacht. Gesellschaftliche Regeln – Unschuldsvermutung, menschenrechtliche Grundsätze etc. – zählen nichts mehr.

Der Feminismus hat den Humanismus abgeschafft.

Der Mann ist der neue Jude – mal wieder.

Da stört es auch nicht, wenn der weiße heterosexuelle Mann auch einmal schwul ist. Kevin Spacey diente als Vorlage für einen weiteren feministischen Torschuss. Da stört es auch nicht, wenn Kevin Spacey als homosexueller Mann nicht direkt dem Feindbild entspricht.

Vergessen sind die unschuldig verurteilten und beschuldigten Männer. Diese kann es nach feministischer Meinung doch auch nicht geben. Sie kommen ja nur als Täter in Frage.

Man geht soweit und führt die Apartheid wieder ein. Diesmal ist nicht der schwarze Mann betroffen; diesmal ist es zunächst der weiße, heterosexuelle Mann und in Schweden ist es gar der Mann im allgemeinen.

In einem männerfeindlichen Artikel bei Tichys Einblick schildert Tamara Wernli ein schwedisches Musikfestival, das ohne Männer stattfinden soll.

Tichys Einblick: Schweden hat ein Problem

(…) Der Vorschlag eines männerlosen Festivals kam von der schwedischen Komikerin und Feministin Emma Knyckare – und er ist teilweise nachvollziehbar. Schließt man alle Männer aus, schließt man sexuelle Übergriffe aus. (…)

Diese Aussage ist an Männerfeindlichkeit kaum zu überbieten. Es gibt natürlich keine sexuelle Gewalt durch Frauen. Lesbengewalt? Gibt es nicht.

Häusliche Gewalt durch Frauen natürlich auch nicht. Es gibt aber…. #metoo!

Da natürlich keine Gewalt von Frauen ausgeht, muss sie ja vom Mann ausgehen. Da ist man dann auch direkt wieder bei zwei Geschlechtern. Das vernachlässige ich aber jetzt einmal. Die feministische Frau ist die Definition für Widersprüchlichkeit.

Es wäre Frauen am liebsten, wenn der obige Satz sich in das Bewusstsein der Menschen fressen würde. Auf dem besten Wege sind wir da bereits. Viele Männer werden aufgrund der ihnen zugewiesenen Täterrolle falsch beschuldigt, aber dennoch verurteilt.

Zu diesem Thema gibt es einen aktuellen Artikel bei n-tv.

n-tv: Sexualdelikte und Justizirrtümer
– „Jeder kann unschuldig verurteilt werden“

Zwei Jahre saß der Bundeswehrbeamte Norbert Kuß unschuldig in Haft, verurteilt wegen angeblichen sexuellen Missbrauchs seiner Pflegetochter. Eine Gutachterin hatte die Aussagen des lernbehinderten Mädchens als „mit hoher Wahrscheinlichkeit glaubhaft“ eingestuft. Später kam heraus: Das Gutachten wies erhebliche Mängel auf, nun wurde die Gutachterin zu einer Strafzahlung in Höhe von 60.000 Euro verurteilt. Der Rechtspsychologe Max Steller hatte Kuß‘ Erstgutachten im Auftrag des Saarländischen Oberlandesgerichts überprüft und „erhebliche ergebnisrelevante Mängel“ festgestellt. Im Gespräch mit n-tv.de warnt er nun im Bereich der Sexualdelikte vor einer Fokussierung auf vermeintliche Opfer. Auch in der #Metoo-Debatte empfiehlt er, „rational“ zu bleiben.

Aufgrund einer Aussage, die laut einer Gutachterin „mit hoher Wahrscheinlichkeit glaubhaft“ ist, wird ein Mann zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt. Wenn etwas glaubhaft ist, ist es noch nicht erwiesen. Kommt dann noch die Einschränkung „mit hoher Wahrscheinlichkeit“ hinzu, bleibt für ein Urteil normalerweise nicht viel übrig. Hier ist aber der Täter ein Mann. Da wird die Aussage von zwei weiblichen Wesen direkt hinreichend für eine Verurteilung.

Mit einem Hashtag für weibliche Belange ist man schnell dabei. Welchen Hashtag aber gibt es für unschuldig Verurteilte?

Im Artikel stellt man nüchtern fest:

(…) Bei Sexualdelikten wird in vielen Fällen nicht mehr genau hingeguckt. Seit den 90er Jahren gibt es eine hohe Zahl von Beschuldigungen und Überdiagnostizierungen im Bereich sexueller Missbrauch. Dabei herrscht eine Opferzentrierung, die zu Kollateralschäden führen kann. Bereits in den Polizeiprotokollen ist von „Geschädigten“ die Rede – dabei ist eine anzeigende Person Belastungszeuge und nicht Opfer. Ob es eine Schädigung gab, müssen schließlich die Gerichte feststellen. (…)

Diese Opferzentrierung findet bereits in der Gesellschaft statt. Es folgen solche Aussagen, wie die oben zitierte, dass es ohne Männer keine sexuelle Gewalt mehr gäbe. Dieses Menschenbild ist katastrophal und unrealistisch. In meinem Bekanntenkreis findet sich beispielsweise kein einziger Vergewaltiger. Dafür aber einige gewalttätige Frauen. Und nun? Kann ich nun von meinem Bekanntenkreis auf alle Frauen schließen? Natürlich nicht.

Psychische Erkrankungen

Falschbeschuldigungen durch Frauen sind dennoch existent und werden sich häufen. Sowohl gesetzlich – Rechtsnormen im sexuellen Bereich werden immer schwammiger – als auch gesellschaftlich – der böse weiße, heterosexuelle Mann (!) – werden Umfelder geschaffen, die Falschbeschuldigungen begünstigen.

(…) Wenn eine anzeigende Person psychische Störungen aufweist, kommen Gutachter oft zum Schluss: Die Person hat diese Störung, weil sie sexuell missbraucht, vergewaltigt wurde. Dabei muss man bei manchen Störungen damit rechnen, dass die Hemmschwelle für falsche Aussagen geringer und das Geltungsbedürfnis extrem hoch ist. Verletzungen durch andere Dinge als das Sexualdelikt werden dann als extrem empfunden und gerächt. Psychisch labile Menschen können das übernehmen, was sie jeden Tag in den Medien hören und sehen. Eine Falschaussage ist heute nicht mehr so unwahrscheinlich wie noch vor 30 Jahren. (…)

Die im Zitat verlinkten Artikel zum Thema Borderline zeigen, wie weit psychische Erkrankungen bei Frauen gehen können. Bei Wikimannia hat man dem Thema Falschbeschuldigung einen ganzen Eintrag gewidmet.

Der Augenblick ist schlecht

(…) Es ist aber im Augenblick eine ganz schlechte Zeit dafür. Kritische Sachverständige werden sofort zu Schützern von Kinderschändern oder Vergewaltigern erklärt. Die #Metoo-Debatte übersieht vollkommen, was es immer wieder bei diesen Fällen gibt: einen Bodensatz von Wahrheit und eine nicht ganz kleine Gruppe von bewussten oder unbewussten Trittbrettfahrern. (…)

  • Wann wird der Augenblick aber wieder besser?
  • Wann folgt man wieder der Unschuldsvermutung?
  • Wann sind beide Geschlechter wieder gleichberechtigt in der Öffentlichkeit und vor Gericht?

Im Weg steht nach wie vor die postmoderne, linke und feministische Nazikeule.


Anmerkung:
Die Frage ist auch, wie Frauen völlig ohne Männer ein Musikfestival in einer bestimmten Größe hinbekommen wollen. Das fängt bei den Komponisten an: die meisten Kompnisten sind Männer. Weiter geht es über die Infrastruktur, die zumeist von Männern gewährleistet wird. Der Abtransport von Müll ist ein weiteres Thema.

Ob die feministische Frau es will oder nicht: Sie ist nach wie vor auf ein Miteinander der Geschlechter angewiesen.