zwischendurch von der Feministenfront:
männliche Geishas, Porno und militante Aufrufe
Aus zeitlichen Gründen habe ich meine Reihe „JAWOs Links“ leider einstellen müssen. Ich versorge Faktum aber dennoch fast täglich mit Links. Heute kann ich mir drei Hinweise auf Untaten im Web allerdings nicht verkneifen.
Es geht um
- männliche Geishas
- Porno und
- militante Aufrufe.
Käufliche Liebe in Japan: die männlichen Geishas
Der Spiegel beglückte uns vor einigen Tagen mit einem Artikel über männliche Prostituierte in Japan, die für Frauen zur Verfügung stehen. Immer wenn es darum geht, dass sich Frauen Sex kaufen, wird die „Sprache des Patriarchats“ beschwichtigend, beschönigend. Dies ist bei Sextourismus genauso der Fall, wie es bei der männlichen Prostitution der Fall ist. („Sextourismus bei Frauen: Sie suchen Liebe, schuld ist der Mann„) Da die Frau der Kunde ist, muss man die Sprache doch auch „empathisch“ anpassen.
Dem Spiegel gelingt diese sprachliche Anpassung in seinem Artikel
Männliche Hostessen in Japan – „Die Männer sind wie glitzernde Dinge„
vorbildlich!
Es glitzert bereits im Titel. Wer denkt da noch an die Schattenseiten der Prostitution? Der Verursacher für die männliche Prostitution ist schon im Untertitel gefunden:
Reiche Japanerinnen beklagen ihre sexlosen Ehen – Zuneigung besorgen sie sich bei männlichen Hostessen.
Männer verweigern den Sex, Frauen holen sich die „Zuneigung“ bei männlichen Prostituierten – hier ganz empathisch als Hostessen. Bei Frauen geht es doch nicht um Sex! Es geht um Zuneigung! Männer in ähnlichen Situationen gehen „zu Nutten und bescheißen testosterongesteuert“ ihre Frauen.
So simpel wird im „Patriarchat“ beim Besuch von Prostituierten unterschieden.
Daher wird auch zu Beginn des Artikels für das „unmoralische Treiben“ nach Entschuldigungen gesucht:
(…) In den Schlafzimmern im Land der aufgehenden Sonne herrscht tote Hose. (…)
Direkt im Anschluss wird der gekaufte Sex wieder zur Zuneigung.
(…) Doch ganz ohne Zuneigung leben wollen und müssen manche Japanerinnen dann doch nicht. Medienberichten zufolge geben immer mehr japanische Frauen zum Teil hohe Summen für einen Abend mit männlichen Hostessen aus – Süßholzgeraspel, Flirten und auch Sex inklusive. (…)
Damit das Bild sich festigt, haut man kräftig auf die Pauke:
(…) „Mein Herz soll flattern„, sagte Aki Nitta der Agentur AFP in einem der vielen Klubs im Tokioter Rotlichtviertel Kabukicho. „Japanische Männer sind nicht sehr aufmerksam und zeigen ihre Gefühle nicht, aber die Hosts behandeln dich wie eine Prinzessin. Ich will verwöhnt werden, und es ist mir egal, wie viel das kostet.“ (…)
Hätte ich Erfahrungen mit Prostituierten, könnte ich anmerken, dass Prostituierte keine echte Liebe und/oder Aufmerksamkeit zu vergeben haben. Ich verweise auf die entsprechenden Dokus. 😉
Es kommt darauf an, wer in den Puff geht
Das Herz der Frau will flattern, wenn sie in den Puff geht. Geht der Mann in den Puff, ist es eine patriarchalische Handlung der Gewalt und des Machtmissbrauchs: Es geht um die reine Triebbefriedigung. Der Mann ist halt nicht das empathische Wesen, bei dem der Besuch im Puff zu einer heiligen Suche nach der Zuneigung wird.
Gesellschaftlicher Fortschritt?
Es geht aber letztendlich um „gesellschaftlichen Fortschritt der Frauen„.
(…) Laut Takami wurde ein Abend mit einem männlichen Host früher als vulgär empfunden, heute sei die Unterhaltungsform jedoch akzeptiert. „Wir sind hier, um den gesellschaftlichen Fortschritt der Frauen zu unterstützen„, sagt er.
Es ist interessant: Wenn Frauen sich Sex kaufen, ist es gesellschaftlicher Fortschritt. Männer, die sich Sex kaufen, beweisen die Theorie vom Patriarchat.
Bleiben wir beim Sex! Es wird
Porno! Wie der Feminismus die Pornoindustrie „bereichert„
Beim Feminismus ist alles immer eine Stufe mehr. Hier geht es um nichts anderes, als um die Rettung der Ponoindustrie! Man mag dies für nötig halten oder auch nicht, hier geht es aber um nicht weniger!
ze.tt: Wie der Feminismus die Pornografie rettet
Auch hier wird alles durch Weiblichkeit und den Feminismus besser!
(…) Pornografie ist schmuddelig, frauenverachtend und stumpf, oder? Falsch gedacht! Pornografie kann auch über Sexualität aufklären, Politik machen, Menschen empowern, kurzum: die Welt verbessern. Eine Expertin auf dem Gebiet ist Erika Lust. Sie produziert seit 2004 ethical pornography, startete mehrere Projekte für einen offeneren Umgang mit Sexualität – zum Beispiel The Porn Conversation – und hat als Feministin klare Positionen zu dem, was der Mainstream als Pornografie anbietet. (…)
Vom patriarchalen Machoporno setzt sich die feministische Pornoproduzentin natürlich ab. Eine feministische Pornoproduzentin strebt nach höheren Weihen. Sie strebt nach der
Ethischen Pornografie!
Feministische Produzent*innen wie Erika Lust versuchen sich bewusst von dieser Art der Darstellungen abzugrenzen. Ethische Pornografie arbeite mit Szenarien, in denen vielseitige und verantwortungsvolle sexuelle Interaktionen stattfänden – unabhängig von Geschlechterklischees und sexuellen Normen. Der Sex soll möglichst natürlich sein, die Partner*innen in ihren Handlungen und ihrer Lust gleichberechtigt. Dass das von Männern innerhalb der Branche oft als „Frauenpornografie“ bezeichnet wird, findet Erika Lust eher zum Lachen: „Das witzige ist, dass 60 Prozent meiner Kundschaft tatsächlich Männer sind. Fantasien und Sexualität sind nicht durch das Geschlecht definiert“.
Um mit diesen 60 Prozent etwas auszusagen, müsste man diese Zahlen mit den Werten der nicht-feministischen Pornoindustrie vergleichen. Die hat aber ohnehin verloren: Dem Anspruch der feministischen ethischen Pornografie wird die männliche Branche niemals gerecht werden können!
Wenn man schon bei der Ethik ist, dürfen „ethische feministische Fantasien“ nicht fehlen:
(…) Sexismus ist in allen Bereichen unserer Gesellschaft ein Problem. Nach wie vor verdienen Frauen im Schnitt 21 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen. Gleichzeitig leisten sie laut einer OECD-Studie von 2015 doppelt so viel Hausarbeit. Außerdem sind sie überproportional häufig Opfer von Beleidigungen und Gewalt im Netz und in öffentlichen Räumen. (…)
Gender Pay Gap – war da nicht was mit „Wahrheit oder Lüge?“ Das mit der Opferzahl… …nun ja…
Nachdem man meint, sich für Kinder einzusetzen, kommt man zum Schluss, dass
Pornografie „Feminist*innen“ braucht
(…) Für Erika Lust und andere Feminist*innen ist es daher entscheidend, alternative Pornografie anzubieten. Hier kann alles gezeigt werden, solange es einvernehmlich zwischen Erwachsenen passiert. Zudem gibt es Details, auf die in der Darstellung geachtet wird, deren Fehlen einem im Mainstream oft gar nicht bewusst auffällt. Zum Beispiel, dass die Protagonist*innen Augenkontakt haben, sich berühren, streicheln, küssen. Oder, dass sie darüber sprechen, was sie miteinander tun wollen und durchaus verbalisieren, was ihnen gefällt. (…)
Klingt zunächst alles nach politisch korrekten Langweilpornos. Nun ja, es ging in dem Artikel voller Sprachvergewaltigungen auch eher darum, zu zeigen, dass der Mann im Vergleich zur feministischen Frauen um Längen primitiver ist. Was würden wir ohne feministische Pornos tun, die sich um unsere Kinder kümmern und uns indoktrinieren – äh – aufklären?
Nun zum Letzten für heute. Nach der Ode an Sibylle Berg nun eine erneute Erwähnung der Topschreiberin:
Militante Aufrufe unter dem Mäntelchen der Frauenrechte
Frauenrechte – Arbeit niederlegen, Vermehrung verweigern!
Frau Berg äußert sich diesmal recht militant und fordert einen Streik aller Frauen. Zuvor stimmt sie feministische Lieder an, die schon vor 30 Jahren fad und atonal klangen.
(…) Zu demonstrieren, zivil ungehorsam zu sein, eine Woche Generalstreik der Frauen. Die absolute Verweigerung. Können Sie es sich vorstellen? Schön wäre das. Wirkungsvoll wäre das. Die Arbeit niederlegen, die Vermehrung verweigern, es muss nicht gleich der bewaffnete Widerstand sein, für den Beginn langt: Widerstand und die Überwindung der Vorbehalte dem eigenen Geschlecht gegenüber. Denn wie Chef Sie auch sein mögen, wie reich oder berühmt, wie überzeugt davon, es auch ohne Quoten und Gesetze zu etwas zu bringen, am Ende haben wir ein ungeheures Manko in der Welt, die wieder Gefahr läuft, eine von männlicher Eitelkeit dominierte zu werden: Wir haben eine Vagina.
Frau Berg wird militant: „(…) es muss nicht gleich der bewaffnete Widerstand sein„. Es muss also „nicht gleich“ bewaffnet zur Sache gehen. Später aber schon? Na, da sieht man doch mal wieder die Friedfertigkeit des Feminismus. Der Feminismus ist halt doch der bessere Humanismus, nicht wahr?
Eine Woche Streik bedeutet offenbar direkt „Vermehrungsverweigerung“. So richtig schlimm kann sich diese Verweigerung ja nicht auswirken, wenn man sich ein wenig mit der Fortpflanzung beschäftigt, muss das klar sein.
S. Berg fordert also einen Generalstreik der Frauen von einer Woche. Sollen die Frauen es doch einmal versuchen. Das Ergebnis wäre in jedem Fall negativ: Gelingt der Streik, zeigt es, wie sehr Feministen an einer funktionierenden Gesellschaft interessiert sind. Gelingt er nicht, zeigt er, wie sehr man diese Forderungen ernst nehmen muss. Die Konsequenzen wären für die streikenden Frauen allerdings katastrophal: Der Mann würde endgültig seine Geduld mit dem Feminismus verlieren.
Der Feminismus kann mit einem solchen Streik nur verlieren.
Wegen der vielen weiteren unreflektierten Äußerungen der Frau Berg in ihrem Artikel, mag ich mir keine weitere Zeit nehmen.