zwischendurch:
London an der Borderline
Es geht um eine neue Prüderie in London, die in Berlin nicht unbekannt ist, und um Borderline im Jugendamt.
Habt Ihr es mitbekommen? Das Gejubel und Geschrei, dass ein muslimischer, nicht-weißer Mann nun Bürgermeister von London ist? Sadiq Khan?
Eine seiner ersten Amtshandlungen ist es nun, etwas gegen den „bösen Sexismus“ auf Werbeplakaten und Bussen in der Stadt zu unternehmen.
Der Spiegel berichtet:
London: Bürgermeister stoppt sexualisierte Werbung im Nahverkehr
Ich denke, es ist der öffentliche Personennahverkehr gemeint und nicht der persönliche Nahverkehr. Feministen wird es freuen. Gesellschaftlich gesehen frage ich mich, wo es hingehen soll. Werden wir immer prüder? Unterwerfen wir uns immer mehr feministischen Forderungen?
Der Spiegel „weiß“ mehr. Zumindest schreib er mehr.
Londons neuer Bürgermeister verbietet sexualisierte Reklame in Bussen und U-Bahnen. Als Vater von zwei Teenagern wisse er, warum das wichtig sei, sagt Sadiq Khan.
Als Vater einer kleinen Tochter weiß ich, dass man es mit der Verklemmtheit nicht übertreiben sollte. Was ist überhaupt eine „sexualisierte Reklame“? Als Beispiel bekommt man eine Frau im Bikinioberteil zu sehen. Das ist also nun „sexualisiert“? Geht es noch prüder?
Schauen Sie in der U-Bahn auch auf Plakate mit Models, deren Maße so gar nicht ihren entsprechen? In London ist damit jetzt Schluss. Als eine seiner ersten Amtshandlungen hat der neue Bürgermeister Sadiq Khan allzu offenherzige und sexualisierte Werbung im öffentlichen Nahverkehr verboten. Die Regel soll ab 1. Juli gelten.
„Als Vater von zwei Teenagern bin ich zutiefst besorgt über eine Art von Werbung, die Menschen, insbesondere Frauen, erniedrigen kann, sodass sie sich für ihre Körper schämen“, sagte Khan einer Mitteilung zufolge. „Es ist höchste Zeit, dass es zu einem Ende kommt.“
Okay. Hier ist das unschlagbare Argument „insbesondere Frauen“. Warum insbesonders? Ich bin kein Bodybuilder und eher klapprig. Muss ich mich jetzt wegen meines Körpers schämen, weil sämtliche Bodybuilder und Action Stars offensichtlich „mehr auf der Pfanne haben“ als ich? Ich glaube nein. Denn ich bin psychisch gesund und kann unterscheiden zwischen vermittelten Bildern und der Realität. Außerdem: Ich sehe mir lieber gutaussehende Menschen als Walrösser und Trümmerlotten an. Das ist gerade für meine Laune und Psyche besser.
Ich will mich mit diesem Murks auch nicht länger als nötig beschäftigen. In Berlin gibt es ähnliche Anwandlungen.
Erster Berliner Bezirk zensiert die Werbung
In Friedrichshain-Kreuzberg gilt jetzt für Plakatreklame eine 10-Punkte-Regelung. Jede Form sexistischer Werbung soll somit unterbunden werden.
Es ist also keine völlig neue Idee. Bei uns ist die Idee feministisch. In London könnte sie muslimisch-feministisch sein. Warum es eine Nähe vom Feminismus zum Islam gibt, entzieht sich meines Verständnisses. Deutsche Feministen sind aber zumindest damit beschäftigt, Taten muslimischer Männer möglichst auf alle Männer abzuwälzen.
…und natürlich hat das in London natürlich
nichts mit dem Islam zu tun.
Es geht natürlich um „Geschlechtergerechtigkeit“.
Borderline auf dem Jugendamt
Von einer anderen „Geschlechtergerechtigkeit“ erzählte heute unser Wolf Jacobs. Kürzlich hat er ein Buch (eher Büchlein) veröffentlicht, das auch diesen Text enthält:
http://www.wolleweb.de/borderline-wir-konnten-alle-nichts-dafuer/
Es geht um Borderline in einer Beziehung und häusliche Gewalt. Auch die Rolle der Obrigkeit kommt zur Sprache. „Kurz, bündig und schmucklos“ – so sagte man mir. Ich muss das Buch selbst noch lesen.
Nun hat er wohl einer Dame vom Jugendamt sein Buch zugesteckt und diese Dame reicht es nun durch das ganze Amt. Tja, so erreicht er dann wohl doch noch ein paar Menschen. Vor allem an Stellen, an denen es auch tatsächlich Eindruck hinterlassen kann.
Das freut doch!