zwischendurch:
Frauenclubs und welche Zeit ist…
Dir die liebste? In welcher Zeit würdest Du gerne leben?
Zunächst aber zu den Frauenclubs. Tamara Wernli aus der Schweizli hat mal wieder einen schönen Artikel geschrieben. Ihre Artikel überzeugen immer wieder durch eine dahinterstehende Vernunft, die man bei deutschen Presseorganen mittlerweile mit dem Mikroskop suchen muss. Die Lupe reicht nicht mehr. Sie fragt auf der Achse des Guten:
Wer hindert Frauen daran, ihren eigenen Club zu gründen?
Zu einer selbstbestimmten Frau, die wir ja alle sein möchten, gehört doch auch, dass wir Selbstverantwortung übernehmen. Dass wir Dinge, die wir unbedingt haben möchten, selber in die Hand nehmen. Dinge, die uns nicht behagen, selber regeln. Statt das zu wollen, was Männer haben, sollten Frauen vielleicht vermehrt ihre eigenen Vereine auf die Beine stellen. Eigene Zünfte. Eigene Ladies-Clubs. Männer müssen für ihre Bedürfnisse kämpfen, warum sollten wir nicht dasselbe tun? Das Ganze hat doch mittelalterliche Züge – im Sinne einer rückwärtsgewandten Erwartungshaltung.
Hier bestätigt sich feministische Politik. Es wird immer eine Teilhabe gefordert. Über Quoten will man möglichst ohne viel Aufwand an Positionen kommen, die grundsätzlich nach Leistung vergeben werden.
Sie stellt etwas fest, dass auf feministischer Perspektive nur noch für Frauen gilt. Männer haben alles zu teilen, Frauen dürfen/müssen/sollen/können allerdings alles allein unter Ausschuss der Männlichkeit tun.
Die Männer wollen unter sich bleiben. Wo ist das Problem? Ich sehe beim besten Willen nichts Mittelalterliches daran, wenn ein privater Club sein Recht auf Selbstbestimmung wahrnimmt. Im Gegenteil. Es gibt gute Gründe, warum Männer gewisse Freizeitbeschäftigungen ohne das Mittun von Frauen ausleben möchten: Männer und Frauen haben grundsätzlich eine unterschiedliche Definition von Vergnügen.
Der Doppelstandard, dass Frauen alles alleine dürfen und Männer eben nicht: Das ist das mittelalterliche. Fitnessclubs allein für Frauen oder Tage im Schwimmbad, der Sauna allein für Frauen sind okay. Wollen Männer ihr Recht behalten, etwas ohne Frauen zu tun, gilt dies als mittelalterlich. Niemand hindert allerdings Frauen an Frauenclubs.
Das nicht auflösbare Paradoxon, das Dilemma des Feminismus
Es ist eine Widersprüchlichkeit zur Außendarstellung des Feminismus: Nach Außen stellt man sich dar, als ginge es um Gleichberechtigung. Schaut man allerdings hin, geht es um Gleichstellung – es geht um die s. g. Teilhabe. Teilhabe an etwas Erschaffenem ohne selbst Leistung zu bringen.
Hier herrscht das große Missverständnis des Feminismus: Man generiert eine Berechtigung, an etwas teilzuhaben für das man nichts geleistet hat. Man hat nicht das Recht, etwas aufzubauen und die Früchte zu ernten, man hat das Recht die Früchte direkt zu ernten.
Tamara Wernli stellt zurecht die Frage, warum Frauen nicht selbst etwas auf die Beine stellen, anstatt ständig eine Teilhabe zu generieren. Wer an etwas Teilhaben will, sollte mehr einbringen als einfach nur seine Vagina. Dies würde aber bedeuten, dass man Selbstverantwortung übernehmen muss. Diese Verantwortung fängt bei der Gründung von Frauenclubs an. Schlimmer aber noch: Man könnte selbst Unternehmen gründen, die man dann auch völlig ausschließlich mit Frauen besetzen könnte.
Hadmut Danisch schreibt oft über dieses Thema, dass feministische Frauen sich gerne in gemachte Nester setzen. Damit wären wir auch schon in seinem Blog. Aufgrund eines Artikels hat er sich die folgende Frage gestellt:
Wann hätte ich lieber in Deutschland gelebt?
Für ihn waren es die 90er Jahre.
Denn da habe ich gelebt und weiß, wovon ich rede. Die ausgehenden Achtziger und die Neunziger waren eine geile Zeit. Gut, die Mode war hässlich, aber ansonsten war das so richtig frei, entspannt, innovativ, offen. Kennt Ihr noch die Langnese-Werbung „Like ice in the sunshine”? Oder RTL Tutti Frutti? String Tangas? Zu Silvester kam im Fernsehen noch Crazy Horse, und keinen hat’s gestört.
Die 80er waren von der Mode allerdings schlimmer. 😉 Die Welt war aber tatsächlich noch freier, unverkrampfter.
Im Nachhinein wirkt vieles wie in dieser Werbung
Diese ganze polit- und political-correctness-Scheiße herrschte damals nicht, es hat irgendwie alles gut zusammengepasst, die Musik war gut, das Internet noch gesund und einer Elite vorbehalten, die Industrie noch nicht von einigen großen Konzernen komplett gefressen, Männer waren noch Männer, Frauen noch Frauen, die Welt war sicher, man konnte fast überall hin reisen, das war einfach alles irgendwie Sommer, Sonne, Sonnenschein, unbeschwert, locker, modern.
Über die Musik kann man diskutieren. Na gut, es gab Pantera und Nirvana. In den 90ern wurde die Musik der Charts allerdings so langsam unerträglich.
Anfang der 90er war ich auf dem Gymnasium. Dort zeigten sich aber die Anfänge des Genderwahns. Ich kann mich noch daran erinnern, dass (initiiert von den „JungdemokratInnen„) das Binnen-I in der „SchülerInnenvertretung“ eingeführt wurde. Wir normal tickenden Schüler haben uns über die „Schüler-Innen-Vertretung“ – so wurde das ausgesprochen – lustig gemacht und gefragt: „Gibt es auch eine Schüler-Außen-Vertretung?“
Ja, damals hielt der Wahnsinn endgültig Einzug. Ich glaube, die 90er waren das Jahrzehnt in dem der Radikalfeminismus im Mainstream angekommen ist. Dennoch waren die 90er eine Zeit, in der man angenehmer leben konnte.
Nackte Frauen in der TV-Werbung sind heute nicht mehr möglich
Daher stellt Hadmut Danisch auch fest:
Man konnte seine Meinung sagen, unbeschwert essen was man wollte, die Steuern waren noch überschaubar, die Staatsverschuldung noch nicht eskaliert.
Die Medien waren noch halbwegs brauchbar
Gerade die Medien sind heutzutage gar nicht mehr zu gebrauchen. Es ist alles übelste feministische Bessermenschen Propaganda. Davon war man in den 90er noch weit entfernt.
Wem fällt eine bessere Zeit ein?
Damals hätte man die Weichen richtig stellen müssen. Es war aber offensichtlich vieles zu angenehm als das man auf der Hut hätte sein können.