Frauen, die Männer ohrfeigen und auf sie wütend einschlagen, begegnen uns am Tag gefühlte dutzendmal im Fernsehen. In so vielen Filmen ersetzen Schläge gegen Männer das fehlende Kommunikationsvermögen der agierenden Frau. Drehbuchschreiber haben diesen Stereotyp wohl deswegen als Standard übernommen, weil er zum einen Aktion bringt, zum anderen den Mann blöd aussehen lässt, denn selbstverständlich wehrt sich der männliche Schauspieler nicht, sondern versucht nur, die Schläge für sich annehmbar zu ertragen, und drittens scheint derlei Aktion dem weiblichen Publikum zu gefallen, wenn er mal Dresche bekommt, und zum vierten treibt dieser Stereotyp die Story voran, ohne dass man längere Dialoge schreiben oder die Schauspieler zum mimen tragen muss. Frau-schlägt-Mann-Szenen sind von daher kostengünstig für die Produktion und letztlich doch unterhaltsam. Dabei bekommen Männer in so ziemlich jedem Film seit 1980 Prügel von einer Frau. Frauen hingegen werden in Filmen selten geschlagen, das scheint politisch noch nie korrekt gewesen zu sein. Wenn überhaupt erscheinen sie in einer späteren Szene mit blauem Aug oder Sonnenbrille, um die im Off geschehene Gewalttat anzudeuten.
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Frau schlägt Mann … na und?