Basler Zeitung: Er weiss, dass er wenig weiss
Ein weltbekannter schwedischer Klimaforscher ist ins Lager der Skeptiker übergelaufen. Ist nun eine ordentlich geführte Debatte möglich?
In der Diskussion wurde verrückterweise ebenfalls die weitverbreitete Nazikeule verwendet.
(…) Die Ähnlichkeit zwischen «Klimaleugner» und Holocaust-Leugner war gewollt: Wer vom weitherum herrschenden Konsens abwich, so sollte der Begriff insinuieren, sei ein Spinner, möglicherweise getrieben von sinistren Motiven. Vor allem aber, und darin bestand wohl das stärkste Argument der Klima-Alarmisten, waren Skeptiker selten Fachleute. Während Klimatologen und Meteorologen warnten und mahnten, handelte es sich bei denen, die beruhigten, häufig um Ökonomen. (…)
Aber auch Klimaforscher äußerten sich kritisch; wenn sie es sich getraut haben. Schnell bedeutet eine kritische Äußerung das berufliche Aus. Einer steht aber nun zu seinen Erkenntnissen und gibt sich kritisch.
(…) Allmählich allerdings scheint das Eis zu tauen, wenn schon nicht an den Polkappen, so doch in der Debatte: Erstmals hat ein ausgewiesener Fachmann das Lager gewechselt. Der Schwede Lennart Bengtsson, Klimatologe, Meteorologe und früherer Direktor des Max-Planck-Instituts für Meteorologie in Hamburg, ist dem wissenschaftlichen Beirat der GWPF beigetreten. (…)
Geklärt ist nichts, es gibt nur offene Fragen.
(…) Die Beziehung zwischen Treibhausgasen und globaler Erwärmung sei «komplex und nur teilweise verstanden», schreibt Bengtsson in einem Gastbeitrag für die NZZ. Abgesehen davon sei die Klimaerwärmung «bis jetzt kein ernsthaftes Problem», das zeigten alle Beobachtungen. Wie sich das Klima in Zukunft entwickeln werde, könnten nur Modellsimulationen zeigen, und diese seien «problematisch». (…)
Lennart Bengtsson ist der Ansicht, dass die Klimaentwicklung reine Spekulation ist. Daher sollte sich der Umgang mit der „Klimakatastrophe“ auf eimpirische Erkenntnisse und nicht auf Dogmen stützen.
In Grönland ist es zumindest kalt wie nie.