General Anzeiger Bonn:
Schiitisches Ritual in der Bonner Wenzelgasse
Selbstgeißelung im Gedenken an getöteten Imam
Bonn. Sonntagnachmittag, Wenzelgasse: Hunderte Männer mit nackten Oberkörper stehen in einer großen Gruppe vor den Geschäften. Sie haben ihre Augen geschlossen, singen laut im Chor und schlagen sich zum Takt der Musik mit der flachen Hand heftig auf die Brust.
Nun stelle man sich vor, es würde sich um eine katholische Prozession handeln. Man würde sich über den Geisteszustand der Teilnehmer Gedanken machen.
Einigen von ihnen treibt der Schmerz, den sie sich selbst zufügen, Tränen in die Augen. Schnell sind die Brustkörbe der Männer rot und angeschwollen. Über ihren Köpfen tragen sie einen leeren, reich verzierten Sarg. (…)
Sind es Masochisten? Oder Menschen aus der Gothic-Scene? Nein, es sind…
Schiitische Muslime.
Passanten beobachteten die Szene mit Verwunderung, teils mit Befremden. Eine von ihnen war die Bonner Studentin Laura Bessendorf. „Was tun die da?“, fragte sie. „Die Männer sind schiitische Muslime, die des Imams Ali gedenken“, erklärte Samina Haider von der „Schiitischen Gemeinde Deutschlands“ und Sprecherin der Prozession. (…)
Es ist noch kranker als befürchtet.
Es fiel auf, dass die Rücken vieler Männer mit Narben übersäht waren. „Das sind die Male einer anderen Form der Selbstgeißelung“, sagte ein Teilnehmer. „Dabei schlagen sich Gläubige mit einem kleinen Messer an einer Schnur auf den Rücken.“ (…)
Ein Psychologe hätte deutliche Worte für diesen Wahn.
Aber natürlich: Der Bessermensch faselt wieder von Toleranz:
(…) Laura Bessendorf beobachtete das religiöse Spektakel lange: „Ich finde es sehr interessant. Dass die Schiiten das in der Öffentlichkeit tun dürfen, ist für mich vollkommen in Ordnung und ein Zeichen der Toleranz in Bonn – solange die Veranstaltung friedlich bleibt.“ (…)
Ach ja? Sonntagnachmittag? Es sind Kinder unterwegs und könnten diesen halbnackten Männern, die sich selbst in der Öffentlichkeit foltern, über den Weg laufen? Da wagt man es noch von Toleranz zu sprechen?