Dieser Artikel erschien zunächst im pelzblog.
Als ich mich entschloss, diesen Artikel zu schreiben, war ich trotz meines Einsatzes für Männerrechte recht naiv, was meine Einstellung zu diesen Begriffen anbelangte. Ich war naiv, weil ich dachte, diese Begriffe wären miteinander verwandt und würden einander “sich irgendwie bedingen”. Ich musste aber relativ schnell feststellen, dass ich dem Trick aufgesessen war, dass diese Begriffe zwar sehr oft synonym verwendet werden, der Begriff “Gleichstellung” aber bewusst verwendet wird, um Interessen durchzusetzen, die nicht wirklich im Sinne der Gleichberechtigung sind, weil sie eine “Überberechtigung” eines Geschlechts vorantreiben.
Ich wollte eine neutrale Abgrenzung der beiden Begriffe zueinander schreiben, da ich schon früh bemerkt habe, dass diese Begriffe eben voneinander abzugrenzen sind. Mein Gerechtigkeitsempfinden, das sehr tief in der Gleichberechtigung verwurzelt ist, lässt diesen Artikel aber nun anders erscheinen.
Aber gut:
Fangen wir erst einmal langsam an und suchen uns zunächst die entsprechenden Definitionen für diese beiden Begrifflichkeiten heraus, bevor ich zur allgemeinen Umsetzung der Begriffe komme.
Die Gleichberechtigung
Dieser Begriff begegnet uns als etwas, was er auch sein sollte:
Als positive, erstrebenswerte Sache. Ich verlinke mal auf die Definition von Wikipedia, auch wenn diese anscheinend fest in feministischer Hand ist.
Ein Satz, der wohl jeder – normaldenkende – Mensch unterschreiben würde:
“Die Gleichberechtigung ist in den Ideen von Humanismus und Aufklärung verwurzelt und Wesenskern der Menschenwürde.“
Dieser Satz entspricht auch vollkommen meinem Drang nach Gerechtigkeit, meiner Idee vom gelebten Humanismus. Die Ziele der Aufklärung – z. B. Bildung für die Massen – werden hier auf die Gleichberechtigung bezogen. Sehr schön, kann kein gesunder Mensch etwas gegen haben.
Allerdings folgt in diesem Artikel direkt die feministisch gefärbte Erwähnung des “erst im 20. Jahrhundert” eingeführten Frauenwahlrechts. Nach meinem Wissen wurde das Wahlrecht für das gemeine Volk – für beide Gechlechter (!) gleichzeitig – 1918 eingeführt. Zuvor galt ein Klassenwahlrecht, das auch den Großteil der Männer ausschloß.
Im Artikel wird dann aber die erste grobe Verletzung der Gleichberechtigung durch die Einführung der Wehrpflicht genannt. Gut so, denn die einseitige Pflicht dieses Dienstes für Männer gerät oft in Vergessenheit und wird oft auch verklärt als “gute Erfahrung, die jeder gemacht haben sollte” und “prägt sozial enorm” dargestellt. Es ist und war aber niemals etwas anderes als Sklavendienst mit dem Auftrag, jungen Männern das Töten beizubringen oder aber um zumindest das marode soziale System zu stützen.
Es folgen weitere Erwähnungen von Gesetzen, wann und wie abgeschafft usw.
Im Groben würde ich die Gleichberechtigung in Deutschland als durchgesetzt – zumindest für die Frau – ansehen. Mit (temporärer) Abschaffung des Wehrdienstes wurde ein weiterer großer Schritt für die Männer erreicht. Jetzt fehlen noch einige Dinge z. B. im Umgang mit dem Mann als Vater – Familienrecht, Sorgerecht usw. oder aber Dinge im Gesundheitswesen, der sozialen Behandlung usw.
Ich denke, die Frau, die ja immer am lautesten Gleichberechtigung fordert, ist schon lange gleichberechtigt, wenn nicht sogar überberechtigt.
Gut, das Thema “Gleichberechtigung” war ja schon einmal nicht so unangenehm, weil es hier um positive Werte, um die gleiche Wertigkeit der Geschlechter, geht. Etwas, das der Durchschnittsbürger blind unterschreiben würde.
Nun kommen wir dazu, was der aktuelle Feminismus daraus gemacht hat:
Die Gleichstellung
Die Gleichberechtigung wird nun durch das “Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz” konkretisiert bzw. verschärft. Über dieses Gesetz kann man schon einmal diskutieren, da ich finde, dass ein jeder Chef das Recht haben sollte, einzustellen, wen er will. Gut, sollte man allerdings an anderer Stelle darüber diskutieren.
Dieses Gesetz hat viele Klagen gegen Ablehnungen in Bewerbungsverfahren jeglicher Art erst ermöglicht.
Kommen wir aber nun zur eigentlichen Gleichstellung. Die Definition auf Wikipedia lautet zunächst einmal folgendermaßen:
“Unter Gleichstellung versteht man die Maßnahmen der Angleichung der Lebenssituation von im Prinzip als gleichwertig zu behandelnden Bevölkerungsgruppen (wie Frau und Mann), unter Gleichbehandlung die Maßnahmen zur Angleichung der benachteiligten gesellschaftlichen Gruppen (Behinderte, Migranten, Kinder bildungsferner Eltern) in allen Lebensbereichen. Die Begriffe umfassen die Chancengleichheit und die soziale Gerechtigkeit auf Grundlage der Menschenrechte.”
Das sind alles tolle Ziele, die man nicht kritisieren kann und darf. Allerdings stelle ich später ja noch fest, dass zumindest Gleichstellungsbeauftrage (Frauen) und Feministen die Gruppen Behinderte, Migranten und Kinder bildungsferner Eltern vergessen und absichtlich ausschließen. Später wird deutlich, dass sich in der aktuellen Situation das Thema “Gleichstellung” ausschließlich nur um die Rechte der Frau dreht.
Es gibt Gleichstellungsbeauftragte, die ausschließlich nur Frauen sein dürfen und sich auch nur um deren Belange kümmern. Es gibt Lehrstühle (Genderforschung) und Gleichstellungsstellen an Universitäten, die sich ausschließlich um die Rechte für Frauen kümmern. (Chemnitz, Berlin, Hamburg, Lübeck, Mannheim, Konstanz, Potsdam, …) Es wird deutlich, dass zu den geforderten Frauenquoten in gut dotierten Jobs auch noch Stellen vorhanden sind, die ausschließlich Frauen vorbehalten sind und sich auch ausschließlich um eine Besserstellung der Frau drehen.
Die TU Chemnitz verdeutlicht es ganz gut: “Chancengleichheit und Frauenförderung an der TU Chemnitz durch die Zentrale Gleichstellungsbeauftragte und Frauenbeauftragte koordiniert.” Es geht ausschließlich immer um Frauenförderung. Von Gleichberechtigung ist schon lange nicht mehr die Rede. Es geht auch nicht um Behinderte oder Kinder – von Männern ganz zu schweigen. Die TU Chemnitz ist hier nur exemplarisch. Es ist mittlerweile zu einem großen Übel geworden, dass eher Gleichstellung und Genderforschung als ordentliche Forschung an deutschen Unis gefördert wird. Viel anders sieht es in der deutschen Wirtschaft auch nicht mehr aus. Es gibt Headhunter, die lediglich auf das finden von “qualifizierten Frauen” spezialisiert sind. Männer werden von vorneherein ausgeschlossen.
Zusammenfassung
Zunächst einmal sind die Gesetze zum Thema “Gleichstellung” und “Gleichberechtigung” geschlechtsneutral formuliert und dürften niemanden zur Kritik reizen. Erst durch die Arbeit von Feministinnen bekommt das Ganze eine männerfeindliche Prägung. Hierfür wurde der Begriff “Gleichstellung” synonym eingeführt.
Die Einführung des Begriffs “Gleichstellung” dient also lediglich dazu, Frauen zu “bevorrechtigen“. Durch die synonyme Verwendung des Begriffs “Gleichberechtigung” soll eine Legitimierung von Gleichstellungsbeauftragten und deren Arbeit erfolgen, die so nicht zulässig ist, da eben diese Tätigkeiten – das ganze Berufsfeld an sich – nicht zur Gleichberechtigung führen kann, da ausschließlich die Rechte und die Bevorzugung der Frau vorangetrieben werden.
Es werden gar ganze Berufsfelder eingeführt, um für Frauen Arbeitsplätze zu schaffen, die ganz auf der Wellenlänge der ausgewählten Berufswege der Frau liegen. Frauen stehen auf Soziologie, daher werden Stellen im Bereich der “Genderforschung” und Gleichstellungsbeauftragten (in jeder Stadt (!)) eingeführt. Das sind Stellen, die zwar gut bezahlt werden, aber keinerlei Nutzen für die Gesamtgesellschaft bringen, die gar schädlich sind, weil z. B. technische Studiengänge (z. B. Informatik) qualitativ durch “soziologische Genderforschung” aus der Technologie in fragwürdige soziologische Nischen gezerrt werden.
Durch den (gelungenen) Versuch die Gleichstellung auf gleiche Höhe mit der Gleichberechtigung zu stellen, wird ermöglicht, Kritiker als frauenfeindlich und noch Schlimmeres zu diffamieren, sie mundtot zu machen.
Es ist ein Leichtes sich die Diskrepanz beider Begriffe zu verdeutlichen:
Man schreibe einfach mal eine Gleichstellungsbeauftragte zu einem männerbezogenen Thema an und warte auf eine Antwort. Ich selbst habe in meiner unendlichen Naivität einmal sehr vielen Gleichstellungsbeauftragten meinen offenen Brief an Frau von der Leyen und Frau Schröder geschickt. Als Antwort erhielt ich von lediglich EINER (von ca. 15) Gleichstellungsbeauftragten den Hinweis, dass Gewalt in einer Beziehung für einen Mann als “Pech bei der Partnerwahl” abzutun sei.
DAS ist Gleichstellung. Nichts anderes. Es ist Männerfeindlichkeit in Reinkultur.
Man stelle ich zudem die Frage, warum beim Thema Gleichstellung auf einmal ausschließlich die Frau das Thema ist. Behinderte, Ausländer und Kinder sind auf einmal in der Thematik verschwunden. Der Mann als unwertes Wesen ja sowieso.
Warum gibt es lediglich Frauenbeauftragte und weibliche Gleichstellungsbeauftragte? Warum gibt es lediglich ein Ministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend? Warum gibt es kein Ministerium, das sich auch um die Belange des Mannes in der Gesellschaft kümmert? Oder ist der Mann tatsächlich nur dazu da, um früher durch einen tödlichen Arbeitsunfall, durch Krebs oder eine allgemein kürzere Lebenserwartung zu versterben?
DAS ist Gleichstellung. Nichts anderes. Es ist Männerfeindlichkeit in Reinkultur.
Die betriebene Gleichstellung treibt durch die Benachteiligung des Mannes große Kluften zwischen die Geschlechter. Der Feminismus hat damit angefangen, sehr aggressiv gegen Männer und die gesellschaftliche Sichtweise auf den Mann zu arbeiten.
Ein paar Links, wo ich zum Thema “Wo es an der Gleichberechtigung für den Mann hapert” schon einiges angesprochen habe:
Beschneidung des Mannes oder hier oder hier oder hier oder hier oder hier
Ach ja, es gibt so viele Baustellen und die meisten betreffen eigentlich den Mann.