Propaganda
von Gabriele Kuby
Eine Rezension von Michael Mansion
von Gabriele Kuby
Eine Rezension von Michael Mansion
Im Vorwort stellt die Autorin die Frage, was eigentlich Bill Gates mit der Volksgesundheit zu tun habe und in welchem Zusammenhang die permanente Drohkulisse im Falle von Corona gesehen werden müsse, wenn zugleich das Versprechen nicht erfüllt werden konnte, mit der Impfung eine verlässliche Immunität zu erreichen.
Mediale Propaganda erscheint zunehmend als moderne Öffentlichkeitsarbeit, wobei die jeweils verordneten Maßnahmen als Erfüllung der subjektiv eigenen Bedürfnisse in Erscheinung treten.
Das seien Voraussetzungen, bei denen der Glaube an die Demokratie zu schwanken beginne.
Das im GHV-Verlag erschienene Buch hat ein Vorwort, 25 Kapitel und 127 Seiten.
Manipulation der Masse
Wo das Volk zum handelnden Subjekt wird, geht es um die Manipulation der Masse. Zugleich verliert das Individuum in der Masse seine Identität und wird von ihr mitgerissen.
Die Entwicklung der Massenmedien und der digitalen Kommunikation als Transporteure einer „Mass-Formation“, in der die Würde des Menschen unterzugehen drohe.
Die Autorin nimmt Rekurs auf Edward Bernays1 und seine Studien zum formbaren Massenbewusstsein. Von einer Herstellung von Zustimmung ist die Rede. Intelligente Manipulation als wichtiges Element der demokratischen Gesellschaft. Beinahe jede unserer Handlungen werde durch eine relativ geringe Zahl von Personen beherrschend beeinflusst. Die Durchtränkung mit Propaganda erfolge unmerklich.
Die Autorin zitiert den US-Verhaltensforscher Bernard Berelson2 und sein Werk Publik Opinion and Communication mit einem Zitat, in dem Berelson von einer gelungenen Säkularisierung spricht, wenn jene das Land beherrschen, welche die Meinung steuern.
Erwähnung findet auch der französische Philosoph Jacques Ellul3 und sein 480 Seiten starkes Werk Propaganda – Wie die öffentliche Meinung entsteht und geformt wird (1962).
Ellul sieht hier eine Masse von Individuen, die durch eine organisierte Gruppe psychisch manipuliert wird und sich dabei der vorhandenen technischen Mittel bedient. Es geht um die soziologischen Voraussetzungen, die in modernen Gesellschaften gegeben sind.
Gustave Le Bon4 sieht im Verlust der bislang tragenden Wertsysteme und Bindungen die Voraussetzungen für den „formbaren, plastischen Menschen“, der, seiner selbst ungewiss, zur Unterwerfung bereit sei.
Die Autorin sieht aktuell eine Verherrlichung des Individuums, das sogar über seine sexuelle Identität (frei) entscheiden soll.
Propaganda beruhe im Wesentlichen auf drei Säulen, denen der Psychologie, der Neuro-Biologie und der Soziologie.
Sprünge durch TV und Internet
Ein Quantensprung in der Beeinflussbarkeit sei in den 50er Jahren durch das Fernsehen entstanden. Der nächste sei das Internet gewesen, welches nicht nur Wahl- und Konsumverhalten, sondern auch den Menschen selbst verändert habe. Beredter Ausdruck ist hierfür das Smartphone und eine damit verbundene mobile Zugänglichkeit zum Internet.
Es sei eine „Gestalt mythischer Ordnung“ entstanden, die den Menschen als Ganzes zu fassen versucht. Dieser Mythos sei es, der den Menschen unter seine Kontrolle bringe, weshalb er zugleich weiteren Einflüssen entzogen werde. Die Menschlichen Handlungen werden zum Ergebnis einer totalitären Propaganda.
Dabei sei entscheidend, dass es einer Mehrzahl verborgen bleibt, wenn sie zum Objekt der Propaganda werde, die ein Teil des Mainstreams ist.
Die Autorin sieht eine Verschiebung des ideellen Fundaments der einst christlichen Kultur. Die neuen Erfolgskriterien seien Gesundheit und Leidensfreiheit als zugleich weltanschauliche und psychologische Basis der Covid 19-Agenda.
Das Vokabular der thematischen Vorgaben des Mainstreams sei das Produkt jahrzehntelanger Propaganda. Begriffe wie Nachhaltigkeit, Vielfalt, Inklusion oder Weltoffenheit sind deren Ausdruck.
Nach Ellul sei aber auch eine sprunghafte Wandlungsfähigkeit ein wesentlicher Zug der Propaganda.
Die komplexe und zugleich brüchige Welt überfordere den Menschen.
Es bedürfe eines Narrativs (für die Welt), das dem Menschen gestatte, sich auf der richtigen Seite der Geschichte zu wähnen.
Die Leere muss ausgefüllt werden, um ein Gefühl von Gemeinschaft auf ideologischer Ebene zu erleben.
Die Demokratie sei der Mythos des „freien Westens“, der auch Kriege rechtfertige. Er sei die Staatsform, die dem Individualismus entspreche, sagt die Autorin.
Währenddessen kommen die Medien ihrer zentralen Aufgabe nicht mehr nach und werden zu Werkzeugen der Propaganda. Noam Chomsky5 spreche in diesem Zusammenhang von einer Konsensfabrik. Über die Massenmedien vollziehe sich dieser Prozess unmerklich.
Es sei allerdings ein kühnes Unterfangen, tief verwurzelte Grundeinstellungen der Bevölkerung (etwa zur Sexualität) ändern zu wollen, meint die Autorin.
Es werden gesellschaftliche Bilder erzeugt, welche die Ausnahme von der Regel als sympathisch in Erscheinung treten lassen und es spiele keine Rolle, wie wenig das die Realität spiegele, denn hier gelte nur der ethisch gute Zweck, um angeblich negative Stereotypen aufzulösen, die zugleich umfänglich verortet werden.
Wo die Propaganda versage, werde sie durch gesetzlichen Zwang ersetzt.
Man versuche, Andersdenkende mundtot zu machen, die Kontrolle über die Justiz zu gewinnen, eine pro-homosexuelle Propaganda in die Schulen einfließen zu lassen (oder in den KiKa-Kinderkanal/MM) und man streitet zugleich ab, dass es eine solche Agenda überhaupt gibt.
Die Autorin versucht eine Antwort darauf zu geben, wie es zur Kooperation zwischen dem Staat bzw. seiner politischen Klasse, den Medien und Teilen der Bevölkerung kommen kann und beruft sich dabei auf die Studien des US-Soziologen Albert Biderman6, der von einem Diagramm des Zwanges spricht und Gabriele Kuby sieht verhängnisvolle Parallelen zu den staatlichen Corona-Maßnahmen.
Es gebe kein einziges mathematisches Modell, das die erhoffte Effizienz bei der Virus-Bekämpfung zu den Kollateralschäden in Beziehung setze.
Da ein Heilmittel aber keine schlimmeren Folgen haben dürfe als die Krankheit selbst, wäre kritisches Denken gefordert. Diesem stehe aber die erzeugte Angst entgegen, für welche die Strategie einer Lösung angeboten wird.
Die Gegner des verordneten Narrativs werden öffentlich diskriminiert. Es folge der gruppenspezivische Entzung von Grundrechten, Zensur, Löschung von Internet-Accounts, das Einfrieren von Konten und die gerichtliche Verfolgung der Wortführer.
Die Autorin führt Beispiele an, wo Angst erzeugende Fotos aus ihrem Kontext herausgelöst und im Zusammenhang mit Corona verwendet wurden.
TV und Internet
Der ARD-Redakteur Ole Skambraks habe am 05. Okt. 2021 gesagt, dass er nicht mehr schweigen könne und legte mit präzisen Quellenangaben dar, wie die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten Deutschlands zu Kollaborateuren der Staatsmacht geworden sind.
Das Informationszeitalter werde zum Desinformationszeitalter, wodurch die Demokratie gefährdet werde.
Die kostenlose Nutzung des Internets bedeute zugleich auch, dass der Benutzer des Produkts selbst zum Produkt werde. Es entstehe ein neuer Marktplatz mit den Merkmalen des Menschen und das Leben arrangiert sich um diesen Komplex herum.
Aus medialen Versatzstücken entstehen zusammengebastelte Identitäten. Facebook und Suchmaschinen entscheiden, welche Nachrichten man bevorzugt erhält.
Guillaume Chaslot7, der für You Tube Algorithmen entwickelte, habe geäußert:
„Wir haben ein System erfunden, das dazu neigt, falsche Informationen zu verbreiten. Nicht weil wir das wollen, sondern weil es mehr Geld bringt. Es handele sich um ein Desinformations-Profitmodell, denn die Wahrheit sei langweilig“.
Zugleich habe eine ganze Generation mehr Angst und sei zerbrechlicher und depressiver geworden. Zugleich sei sie weniger risikobereit.
Dahinter stehen Leute wie Larry Page8 und Sergey Brin9, die eine ganz eigene Agenda davon haben, wie die Welt aussehen sollte. Wenn Twitter sogar den Account des ex-US-Präsidenten Trump mit 80 Mill. Abonnenten sperren könne, dann sei klar, wer auf dieser Welt das Sagen habe.
Die Autorin hält das World Economic Forum für eine der Brutstätten einer globalen Agenda der „Herren der Welt“. In deren Aufsichtsrat findet man auch Larry Fink und dessen Firma Black Rock. Es sei ein Netzwerk mit 1300 Mitgliedern entstanden, zu denen Regierungs-Chefs, CEOs, NGOs, Konzerne, Mitglieder von Konigsfamilien und Multimilliardäre gehören.
Diese Vernetzung erlaube einen erheblichen Einfluss auf das politische Gesamtgeschehen und trage dazu bei, die Illusion von Demokratie aufrecht zu erhalten.
Es entstehe eine Art von „Subpropaganda“ (Jacques Ellul), die Erschaffung eines Mythos, der dann die eigentliche Propaganda erst möglich mache.
„Great Reset“ und „Big Tech“ – Klaus Schwab
Der Begriff vom Great-Reset habe hier eine Leitfunktion. Ein „Normalisierung“ der Verhältnisse werde ausgeschlossen, um völlig neue Strukturen zu etablieren, die als neue Ära des Zusammenlebens und als Wohlstand verkauft wird.
Die Stunde von Big Tech habe geschlagen, was sich in einer Verdoppelung der Gewinne derer spiegele, die an einer propagandistischen Angsthysterie beteiligt waren.
Das Social and Physical Distancing werde in der neuen Weltordnung bleiben, womit sich die (beabsichtigte) Abhängigkeit von digitalen Plattformen durchsetzen lasse. Es werde keine Tabus mehr geben beim Tracking und Tracing in Echtzeit und bei der Überwachung von Belegschaften per App und Wärmebildkamera.
Klaus Schwab (WEF) der den Mythos vom globalen Killervirus am nachhaltigsten bedient hatte, kommt zugleich zu dem Schluss, dass die Corona-Krise die am wenigsten tödliche Pandemie der letzten 2000 Jahre gewesen sei. Sie habe bisher lediglich den Tod von 0,006{18423f3510016d69a38748c31b9d3c63e55e56caeb597c341a8ea176480d5299} der Weltbevölkerung gefordert.
Die Stigmatisierung von Kritikern als Verschwörungstheoretiker sieht die Autorin sehr kritisch.
Schließlich sei ein interessengeleitetes Handeln von Milliardären verständlich nachvollziehbar und ob die Zusammenarbeit der WHO mit China nur eine Fantasie von Donald Trump sei, müsse nicht verschwörungstheoretischer Natur sein.
Was sei übrigens auch von der weltweiten Förderung der LGBTQ-Aganda durch George Soros und Genossen zu halten? Sind deren Ziele und Strategien eigentlich bekannt?
Ein Teil der Bevölkerung verweigere sich dem propagandistischen narrativ. Wo Widerstand als Volksverhetzung diskriminiert werde, sei die Demokratie fühlbar eingeschränkt.
Die neuen „Herren der Welt“ seien nicht neutral, denn sie verfolgen eine Agenda.
Man könne das eigene Immunsystem gegen Propaganda schützen. Das setze allerdings stabile soziale und psychologische Verhältnisse (und die Bereitschaft sich alternativ zu informieren/MM) voraus.
Für einen erfolgreichen Widerstand bedarf es kluger Strategien und Zielsetzungen, die sich an der gesellschaftlichen Wirklichkeit orientieren müssen.
Diese könne gelegentlich auch so verworren sein, wie die aktuelle Familienpolitik der Ampel-Koalition mit ihren „Mit-Mutterschaften“, freien Geschlechtsbestimmungen oder sog. Verantwortungsgemeinschaften als Familienersatz.
Werte Verlust durch Glaubensverlust?
Die Autorin vermutet, dass manche Ausweglosigkeiten auch in einem Zusammenhang mit dem Abfall vom Christentum in Zusammenhang stehen könnten. Die Kirche selbst habe aber ihre Mahnung zur Umkehr aufgegeben. Der synodale Irrweg der deutschen Bischöfe bereite die Heirat der Kirche mit der Welt vor.
Die Babylonische Gefangenschaft unserer Zeit sei der totale Überwachungsstaat in den Händen totalitärer Staatsbürokraten und den Herren über Big-Tech und Big Data.
Die Kraft, das christliche Fundament der europäischen Kultur zu verteidigen, sei dem Westen abhandengekommen.
Die Autorin sieht das Dilemma unserer Zeit zu einem nicht unerheblichen Teil im Verlust einer christlichen Werteskala begründet. Es geht ihr dabei nicht um das oder ein Gläubigsein, sondern um ein kulturelles Bewusstsein, welches sich im christlichen Mythos begründet sieht.
Propaganda: oder der Mythos der Demokratie
Ein sehr lesenswertes kleines Buch aus dem GHV-Verlag
ISBN 978-3-87336-755-5 / 14,89 €
Anhang:
- Edward Bernays (1891 – 1995) war neben Ivy Lee und anderen der Begründer der von ihm später in Public Relations umbenannten modernen Theorie der Propaganda.
- Bernard Berelson (1912 – 1979) Meinungs- Kommunikations und Sozialwissenschaftler.
- Jacques Ellul (1912 – 1994) war ein Rechtswissenschaftler, der auch ein aktives Mitglied in der Résistance war. Mitglied des Nationalrates der reformierten Kirche. Aktiv in der Ökumene-Bewegung. Wissenschaftliche Arbeiten über Propaganda als Technik-Phänomen.
- Gustave Le Bon (1841 – 1931) war ein französischer Mediziner, Anthropologe, Psychologe, Soziologe, und Erfinder. Er gilt als einer der Begründer der Massenpsychologie (Psychologie der Massen).
- Noam Chomsky (1928) US Prof. für Linguistik. International bekannter Kritiker. Arbeiten über die Prinzipien des Herrschens und über die Konsequenzen des Kapitalismus.
- Albert Biderman (1923) US Soziologe / Arbeiten zu: Sozieltheorie, Manipulation und Psychomanipulation (Diagramm des Zwanges).
- Guillaume Chaslot ( ) Französischer Soziologe / Arbeiten über Desinformation, ihre Herkunft und Verbreitung.
- Larry Page (1973) ist ein US Informatiker und Unternehmer. Gründer von Google LLC u. Alphabet Inc.
- Sergey Brin (1975) Russisch-stämmiger US-Informatiker und Unternehmer. Entwickelte mit Larry Page die Google Suchmaschine.