Rede: Brigadegeneral Günzel –
Es reicht! Für wie dumm haltet ihr uns?
Der ehemalige Kommandeur der Bundeswehr-Spezialeinheit Kommando Spezialkräfte (KSK), Brigadegeneral Reinhard Günzel, hat sich zu Wort gemeldet. Die sechsminütige Erklärung gleicht einem verbalen Rundumschlag und stellt eine Kriegserklärung an die herrschende politische Klasse dar.
Kann man sich einmal Gedanken darüber machen.
Reinhard Günzel ist Brigadegeneral a. D. der Bundeswehr. Bis zum 4. November 2003 war er Kommandeur der Spezialeinheit KSK. Er wurde in vorzeitigen Ruhestand versetzt.
Bundesverteidigungsminister Peter Struck (SPD) versetzte den Brigadegeneral 2003 in den vorzeitigen Ruhestand. Günzel hatte 2003 in einem auf Bundeswehr-Briefpapier erstellten Schreiben eine anlässlich des Tags der Deutschen Einheit gehaltene Rede des Bundestagsabgeordneten Martin Hohmann (CDU) gelobt. Diese Rede war vom Zentralrat der Juden in Deutschland und weiten Teilen der politischen Öffentlichkeit sowie der Medien als antisemitisch kritisiert worden.
Günzel selbst kritisierte die Art und Weise seiner Entlassung, da er sich jenseits aller Politik durch Aufbau und Leitung des KSK und seine vorherigen Verwendungen als Soldat sehr verdient gemacht habe. In seinem Peter Struck gewidmeten Buch „Und plötzlich ist alles politisch“ beschreibt er unter anderem, wie ihm die Übergabe der Dienstgeschäfte ebenso verboten wurde wie die offizielle Kommandoübergabe oder die übliche Verabschiedung aus der Kommandeurrunde. Auch die vom Bundespräsidenten unterzeichnete Entlassungsurkunde habe nicht die übliche Dankesformel „Für die dem deutschen Volk geleisteten treuen Dienste spreche ich ihm Dank und Anerkennung aus“ enthalten, obwohl diese Formel bisher nur demjenigen verweigert worden sei, „der nach schweren kriminellen Verfehlungen im Zuge eines disziplinargerichtlichen Verfahrens aus der Armee entlassen wurde“.
Klingt nach übermäßiger politischer Korrektheit mit anschließender Unkorrektheit.
Die Rede ist wohl von 2004 und die Affäre Hohmann ist strittig. Die Aussagen über die politische Korrektheit aber treffen zu. Heute mehr denn je.