An einigen Stellen gibt es zwar auch in diesem Artikel einen feministischen Ton, aber wichtige Dinge werden genannt.

SHZ.de: Schulen in SH: Viele Jungen bleiben auf der Strecke

Nach Studien, aus denen der Hamburger Bildungsforscher Prof. Peter Struck zitiert, lernen nur etwa zehn Prozent der Jungen allein durch Lesen, Zuhören und Sehen; 90 Prozent schaffen es vor allem durch Handeln, Ausprobieren und Fehler machen. Bei Mädchen schaffen es immerhin 40 Prozent durch Lesen, Zuhören und Sehen.

Fazit: Mädchen sind, auch weil sie sich besser anpassen können, bei den vorherrschenden Unterrichtsmethoden klar im Vorteil. Und weil Fehler nicht gut kommen im Schulsystem, haben viele Jungs das Nachsehen. Schlechte Noten, glaubt Struck, führten zur Beschämung und Demotivierung. „Manche geben auf, landen in einem Teufelskreis, stürzen weiter ab bei den Leistungen.“

Daten des Statistischen Landesamtes Nord scheinen das zu belegen. In den 70er Jahren etwa lag die Zahl der Jungen, die in Schleswig-Holstein die allgemeine Hochschulreife erreichten, mit 1789 noch deutlich vor der junger Frauen mit Abitur (1378). Im Jahrgang 2013/14 führten die jungen Frauen mit bestandenem Abi (4978) dagegen deutlich vor den jungen Herren (4372). Mehr noch. Im Notendurchschnitt führen die Mädels bundesweit gesehen um fast eine ganze Note vor den Jungen.

Das statistische Pendant liefern Förderschulen für emotional und soziale Entwicklung. 95 Prozent der Schüler hier sind nach Erkenntnissen von Struck Jungen. Das müsste nicht so sein, glaubt der Professor. Voraussetzung für größere Schulerfolge des „starken Geschlechts“ wäre allerdings, dass auch Lehrerinnen „sich darüber freuen, dass Jungen beim Lernen Fehler machen“. Doch tatsächlich, so Strucks Befund, „werden Jungen an deutschen Schulen wie Mädchen behandelt“. (…)