Robert Ménard –
Von links nach rechts. Populistisch.
Er ist der Gründer von „Reporter ohne Grenzen„. Nun ist er Bürgermeister des südfranzösischen Bézieres. Teile der Öffentlichkeit fühlen sich durch seine als populistisch geltenden Äußerungen provoziert. Arte hat einen Bericht über „das schwarze Schaf der Medien“ gesendet.
Der Begriff „populistisch“ wird negativ bewertet. Grundsätzlich sagt der Begriff allerdings nur aus, dass das Volk im Mittelpunkt der Betrachtungen steht. Dies ist in der Politik mittlerweile kaum noch der Fall, da der Mittelpunkt Ideologie getrieben ist.
Als Bürgermeister der Stadt wird seine Wandlung vom linken Streiter der einer NGO zu einem ernsthaften Bürgermeister deutlich. Viele seiner Entscheidungen werden von linker Seite kritisch als rechtspopulistisch gesehen. Der Erfolg gibt ihm allerdings recht.
(…) Seinen Wählern versprach er eine kleine Revolution – und er ließ Taten folgen: Er renovierte das Stadtzentrum, gestaltete ganze Viertel neu, verhinderte die Eröffnung von Community Cafés per Gesetz, ließ allen Widerständen zum Trotz eine Weihnachtskrippe aufstellen und verdoppelte das städtische Polizeiaufgebot. (…)
Mit der Stadt – der viertärmsten in Frankreich – fühlt er sich verbunden; aber er möchte sie auch verändern. Schuld an dem Elend sind für ihn mal die allgemeine Lotterwirtschaft, mal der Verlust der christlichen Werte, die Einwandererwelle oder die verschleierten Frauen … Seine Aussagen rufen immer wieder wütende Gegner und Menschenrechtler auf den Plan. Man wirft ihm Rassismus vor – doch so einfach ist es nicht mit Robert Ménard …
Die Filmemacher haben ihn 10 Tage lang begleitet. Robert Ménard hat ihnen versprochen, frei arbeiten zu können und ungehindert ihre Arbeit tun zu können. Er hat Wort gehalten.
Hier ist nun der Film, der nicht ohne ideologische Prägung auskommt.
Dennoch ist es ein interessantes Portrait.
Links ist er eine Ikone, rechts ist er Populist. So unterscheidet sich die Betrachtung einer einzigen Person aus linker Sicht. Wenn im Hintergrund Hammer & Sichel zu sehen sind, weiß man Bescheid.