Triggerwarnung für alle Schnellgetriggerten
Früher warnte man vor gefährlichen Dingen.
Heutzutage warnt man vor Worten und dem „Getriggertsein„.
Der vorliegende Text ist eine Polemik, eine Glosse.
Jungsantworten zu #metoo
#Aufschrei, die Zweite, jetzt #metoo, von der entsetzlichen Tatsache ausgelöst, dass ein fetter, alter, weißer Jude Schauspielerinnenkarrieren in Abhängigkeit davon ermöglicht hat, ob sie ihm einen Blasen – ein Thema, über dessen Ethik man diskutieren könnte, wenn es in der Schauspielerei irgendwie auf Fähigkeit oder Talente ankäme und die Protagonisten nicht weitestgehend unbegabte, abgewrackte und größtenteils Post-Wall-Frauen wären – kommt irgendwie nicht so richtig da an, wo die Jammerfrauen wollen, dass es ankommt: Bei den bösen Männern, die gefälligtst unter dem #HowIWillChange drei Ave Genders und fünf Vaginalkränze Buße tun sollen.
Eva Hoffmann, eine glatte 5 mit Problembrille aus – natürlich – Berlin fragt bei jetzt.de
Jungs, was macht #MeToo mit euch?
Naja – das ist ambivalent… schauen wir uns mal exemplarisch einen der Top10-Tweets zum Hashtag an:
A woman is abused on Twitter, many #MeToo enthusiasts led the mob by starting the trolling. https://t.co/a21zQBpqAz
— Nirwa Mehta (@nirwamehta) 21. Oktober 2017
Pjo…. das finde ich lustig. Es zeigt sehr schön die fehlende Empathie der #metoo-Aufkreischer für alle außer sich selbst und ist überhaupt bezeichnend für die Art von Leuten, die bei sowas mitmacht. Zu dieser wurde aufgrund von #Aufschrei schon genug geschrieben, als dass ich das noch ergänzen müsste.
Über eure Haltung zu diesem Thema findet man bisher wenig. Habt ihr Angst, jetzt auch Position beziehen zu müssen?
Zu welchem Thema?
- Vergewaltigungen finde ich scheiße.
- Sexuelle Belästigung auch.
Ob ich es okay finde, seine „Machtposition“ auszunutzen, wenn jemand was von einem will, ohne dass dieser das unbedingt braucht, verrate ich dir, nachdem du mir einen geblasen hast.
So, dann folgen zwei Seiten gehaltlosen und üblichen Jammer-Blablas, und dann endlich die Fragen:
Die Erfinderin des #MeToo-Hashtags, Tarana Burke, gibt sogar ganz konkrete Handlungsanweisungen, was ihr tun könnt, um etwas zu verändern. Sie anzunehmen, wäre eine Möglichkeit, damit umzugehen, und sie wäre sicher nicht verkehrt.
Ja – Moment, noch eine fucking Liste? Wir hatten schon zwei fucking Listen?! Die dritte ist auch cringeworthy, lässt sich aber auf einen Punkt zusammenführen:
Instead, try this- if you don’t believe something is an issue, use the Googles. Find, say, three articles *written by people in that demographic*, and read them. Look for patterns in their analyses. You’ll find that these ideas aren’t weird militant fringe notions
Denn: Doch. Genau das tue ich. Jedes.einzelne.fucking.mal. Zurück zu Eva:
Aber räumt sie dieses unangenehme Gefühl aus der Welt, zu den potenziell übergriffigen 50 Prozent der Weltbevölkerung zu gehören?
Nein. Das ist übrigens rassistisch, spezifisch männerfeindlich. Und das alles wegen einem fucking Juden. Trau dich doch mal, statt allen Männern nur alle Juden als „potenziell übergriffig“ hinzustellen; Hollywood ist immerhin voll mit denen. Komm, trau dich, trau dich!
Ganz generell: Was macht das mit euch?
Ich finde es bezeichnend für die Dekadenz der westlichen Gesellschaft, dass Frauen offen erwarten, ohne jegliche Kompetenz, Talent oder Gegenleistung beruflichen Erfolg haben zu können. Von enormst traumatischen Ereignissen wie „da hat mich einer angeschaut“, die unter dem Hashtag sehr prominent vertreten sind, wollen wir gar nicht erst reden. Ich finde es traurig, dass wir offensichtlich fast zwei Generationen von Frauen haben, die derart in Wohlstand versinken, dass sie soch Probleme schaffen, nur weil sie keine haben. Ich überlege, ob Kriege vielleicht deswegen so kontinuierlich in der Menschheitsgeschichte stattgefunden haben, weil Menschen (oder zumindest Frauen) im Grunde undankbare Arschlöcher sind und es ein Korrektiv benötigt. Das macht das mit mir.
Ist #MeToo Thema in Männerrunden oder verändert es sonst irgendwie euren Alltag?
Nein. In Männerrunden spielen wir Schafkopf und unterhalten uns über die Körperproportionen der Kellnerin.
Und seid ihr genauso wütend wie wir?
Siehe oben – ich bin eher entsetzt ob der Nichtigkeiten, die da aufgeblasen werden. Von aufgeblasenen Protagonisten, übrigens.
Der Quotenpudel versucht sich an einer Antwort
Freilich aber wäre es für jetzt.de unzumutbar, die Fragen offen stehen zu lassen und sich einfach nur die Antworten in den Kommentaren durchzulesen – nein, man braucht einen Pudel, der das vorsorglich übernimmt und gleich mal die Gelegenheit nutzt, traditionell männliche Tugenden wie Bescheidenheit über den Haufen zu werfen und sich als besser als den Rest darzustellen.
Ich würde mir wünschen, euch all das [schuldbeladene und mitleidige Getue] in eine aufrichtige Jungsantwort schreiben zu können. Es wäre aber nicht die Wahrheit.
Das war erfrischend ehrlich.
Klar, beim aufgeklärteren, feministischeren Teil von uns löst das schon Fragen aus.
„Aufklärung“ steht kontextuell für das Primat der Wissenschaft gegenüber Ideologien. „Aufgeklärt“ und „Feministisch“ sind daher Antipoden. Der Pudel, Quentin Lichtblau, stramm linker SJW, ist offensichtlich nicht aufgeklärt.
Habe ich selbst schon einmal in einer Situation die Klappe gehalten, wo ich etwas hätte tun müssen?
Das ist eine Frage, die sich nur ein poststrukturalistischer Idiot stellen kann. Wenn man etwas tun müsste, dann muss man das auch tun. Da hat man nicht die Alternative, die Klappe zu halten. Du meinst „sollte“, Quentin. Und sowas hat Journalistik studiert.
Habe ich weggesehen, wenn Frauen belästigt wurden, weil es bequemer war?
Ich finde es recht schwer, Frauen zu belästigen, während man sie nichtmal anschaut.
Quentins Bild von Frauen
Habe ich herablassend über Frauen geredet
Mit Sicherheit – also, Quentin. Er würde sich ja nicht als Beschützer der armen Hascherln aufspielen müssen, wenn er sie nicht als solche betrachten würde.
Habe ich vielleicht selbst mal die Grenze zwischen ambitioniertem Anbaggern und Belästigen nicht mehr klar vor Augen gehabt?
Quentin ist Mitte-Ende 20 und hat eine Tochter. Vielleicht sollte man das mal dem Jugendamt sagen, dass er das nicht unterscheiden kann.
Solche Gedanken gab es in den letzten Tagen garantiert bei einigen von uns.
Ja – bei denen, die halt creepy Frauen anbaggern. Also denen, die die Frauen so nicht haben wollen… weil es, wie man an Quentin sieht, trotzdem funktioniert; aus ihm kam seine Tochter nun sicher nicht raus.
Aber sind sie abends beim Bier ein Thema? Nein.
Und das ist gut so.
Denn beim Großteil von uns sieht es in puncto Feminismus und Gleichberechtigung nach wie vor düster aus.
Es sieht schon im Feminismus in puncto Gleichberechtigung düster aus.
Für die meisten von uns befinden sich eure Erlebnisse trotz ihrer Masse und Eindringlichkeit leider nicht einen Deut näher an der eigenen Lebensrealität als Weinsteins Villa in Hollywood.
(a) ist das, was da bei #metoo passiert, keine nennenswerte Masse; alle Tweets zu dem Hashtag zu zählen, obwohl 80{18423f3510016d69a38748c31b9d3c63e55e56caeb597c341a8ea176480d5299} Kommentare und vom Rest 80{18423f3510016d69a38748c31b9d3c63e55e56caeb597c341a8ea176480d5299} irrelevante Lächerlichkeiten sind, ist vielmehr das Aufbauschen eines Problems. Aber ich finde es auch schade, dass ich nicht Weinsteins Villa in Hollywood habe.
Das Weinstein-Niveau
Sehen wir ein einzelnes „#MeToo“ in unserer Timeline, denkt ein Großteil von uns „wird irgendwas halb so Wildes gewesen sein, Hand am Hintern im Club oder so, sicher nicht auf Weinstein-Niveau“.
Wir halten fest: Es wird vermieden, „Weinstein-Niveau“ zu spezifizieren. Ich sehe Weinstein-Niveau (neben wahrscheinlich vollkommen haltlosen Vergewaltigungs-Falschbeschuldigungen) als „Hey Mädel, wenn du die Beine breit machst, bekommst du einen hübschen Bogen und spielst Katniss Aberdeen“. Freilich kann man hier über die Moral streiten; ich finde aber Prostitution nicht inhärent unmoralisch. Ich finde es vielmehr unmoralisch, wie viel Geld die Frauen – im Fall Weinstein – dafür bekommen. Ich finde es zudem höchstgradig unmoralisch, dass dann (a) erstmal aus freien Stücken anzunehmen und sich dann (b) hinterfotzig im Nachhinein darüber zu echauffieren und das arme Opfer zu geben.
Das hat mit „Hand am Hintern“ soweit gar nichts zu tun, aber ja – Hand am Hintern ist eine sexuelle Belästigung, wenn sie ungewollt ist. Weiß man aber erst, wenn man die Hand am Hintern hat. Ich habe da eine recht gute Erfolgsquote, das richtig einzuschätzen, aber so mit 16 auf der Wiesn war mal eine, die wollte das nicht. Mei. Hatte eine ähnlich süße Freundin, die das schon wollte. Ich sehe ernsthaft das Problem nicht.
Man kann die Alltäglichkeit sexueller Übergriffe skandalisieren, sich empören.
Ich sehe es nicht als sexuellen Übergriff, einer Frau zur Eskalation eines Flirts an den Hintern zu greifen. Wenn ihr das anders seht, liebe Frauen, flirtet nicht. Es gibt auch Leute wir Trump, die greifen gleich an die Muschi, wenn Frauen sie auch nur anlächeln. Das liegt daran, dass zweideutige Signale zweideutige Konsequenzen haben. Und de facto – das bestätigt ja auch Trump selbst – wollen die Frauen das sogar; es hat sich ja (außer ein paar verlogenen Selbstdarstellerinnen in einer medienwirksamen Schlammschlacht) niemand wirklich über Trump beschwert. Von daher: habt euch nicht so. Es verletzt weder eure Ehre noch eure Gesundheit, wenn euch jemand an den Po grabscht. Das ist ausschließlich nett gemeint.
Oder sie eben als Alltag begreifen, was bequemer ist.
Wie erwähnt sind nicht sexuelle Belästigungen Alltag, sondern Begehrensbekundungen. Die armen, armen Frauen, die sich kaum noch vor Typen retten können, die ihnen die fucking Welt zu Füßen liegen wollen. Liebe Mädels, fängt Quentin an, aber das nützt Euch nichts. Von daher: Liebe Mädels: Genießt es, solange ihr es könnt.
Handelt es sich um eine einigermaßen detaillierte Geschichte, zum Beispiel von einem masturbierenden Typen auf dem Heimweg
… glaube ich sie nicht. Ganz ehrlich, in der Öffentlichkeit onanierende Personen finden sich wirklich, wirklich selten.
oder vom fummelnden Chef, schockt uns das schon
Eigentlich schockt mich das gar nicht. Es zeigt nur, dass Frauen gegenüber den Männern den Vorteil haben, nicht mit Kompetenz glänzen zu müssen, um einen Job zu bekommen. Ich kenne keine einzige kompetente Frau, die mit sexuellen Avancen von Chefs auch nur ansatzweise ein Problem auch nur herbeifantasieren hätte können. Für den Fall, dass es stimmt, ist das also mehr ein Urteil über die fachliche Qualifikation der Frau für einen Job, den sie offensichtlich nicht verdient hat. Natürlich finde ich es falsch, dass sowas passiert, ich habe aber beim besten Willen keine Ahnung, mit welchem Recht sich die Frau da beschweren wollte.
Der Sexisten-Chef, der Masturbierer, der Vergewaltiger – das sind Freaks, Opfer, Einzelfälle.
Chefs, Masturbierer und Vergewaltiger sind keine Opfer. Aber ja, es sind Einzelfälle, und sogar sehr seltene Einzelfälle. Mark Smith hat zum Weinstein-Thema den Femis noch zugestanden, dass es eine Dunkelziffer von 95{18423f3510016d69a38748c31b9d3c63e55e56caeb597c341a8ea176480d5299} bei sexueller Belästigung gäbe, legt aber dar, dass Gewalt sogar dann ein Thema ist, was Frauen deutlich weniger betrifft als Männer. Ich bin bei „Dunkelziffer“ immer vorsichtig und nach der „one in five“ – Bullshit-Statistik von Femis tendiere ich halt dazu, ihre Zahlen auf ein realistisches Maß zu hundertsteln, und damit wäre die Dunkelziffer negativ – vielmehr wäre schon ein nennenswerter Teil der Beschuldigungen falsch, was sich übrigens mit der Realität deckt. Dieser nennenswerte Teil an Falschbeschuldigungen ist relativ deutlich höher als der Anteil der von sexueller Gewalt betroffenen Frauen an ihrer gesellschaftlichen Gesamtheit. Von daher: Ja, das sind Einzelfälle.
Und nicht die durchschnittlichen oder modernen Männer, im Umgang mit euch immer korrekt und richtig tolle Gentlemen.
Es ist der Anspruch eines Gentleman, im Umgang mit Ladies immer korrekt zu sein. Nicht mit jeder dahergelaufenen Schlampe. Moderne Männer – ich nehme an, dazu zählt sich Quentin – sind davon ganz weit weg.
ab und an tanzt halt mal noch einer aus der Reihe. Ein gesamtgesellschaftliches Problem sehen die wenigsten von uns – obwohl es ja eigentlich sonnenklar ist, dass die von dir beschriebene Rechnung nicht aufgeht.
Moment… diese „Rechnung“ war folgende:
Bei all den Berichten von sexuellen Übergriffen, die da gerade unsere Timelines fluten, müsste es da nicht mindestens halb so viele #wasme-Geständnisse eurerseits geben? Wenn fast jede von uns schon belästigt wurde, müsste sich nicht jeder zweite von euch ertappt, beschämt oder beklemmt fühlen, weil er selbst schon mal die ein oder andere Grenze überschritten hat?
Unsinn auf so vielen Ebenen. Erstens habe ich oben zugegeben, dass auch ich sexuelle Avancen gemacht habe, die nicht erwidert wurden. Ich fühle mich deswegen nur insofern schlecht, als ich zurückgewiesen wurde, und dieses Maß hält sich in sehr engen Grenzen. Ich fühle mich keineswegs ertappt, beschämt oder beklemmt. Ich war 16, und das war halt eine frigide Zicke. Mit dem Alter kann man das besser einschätzen. Zweitens nehme ich an, dass auch hier die 80/20-Regel gilt, d.h., dass 80{18423f3510016d69a38748c31b9d3c63e55e56caeb597c341a8ea176480d5299} der Frauen von den gleichen 20{18423f3510016d69a38748c31b9d3c63e55e56caeb597c341a8ea176480d5299} der Männer belästigt werden (respektive halt 0,8{18423f3510016d69a38748c31b9d3c63e55e56caeb597c341a8ea176480d5299} der Frauen von 0,2{18423f3510016d69a38748c31b9d3c63e55e56caeb597c341a8ea176480d5299} der Männer, um da mal realistische Zahlen zu nehmen.
Und weil es am leichtesten ist, an sich selbst nichts zu bemängeln und uns auch niemand so wirklich dazu zwingt, Stellung zu beziehen, kommen wir damit durch.
Ich fühle mich keineswegs gezwungen, dazu Stellung zu beziehen, aber ich sage gerne „fickt euch“, wenn es euch dann besser geht. Sogar ohne Blowjob.
Die meisten dieser Witze werden zwar nicht nur Weinstein, sondern höchstwahrscheinlich auch seine vermeintlichen „Sex-Opfer“ (Trendbegriff für „vergewaltigte Frau“) auf die Schippe nehmen, aber sei’s drum. War doch nur ein Scheeeherz, Bunga, Bunga!
Über mein Mitled
Nochmal: Allen bekannten Fakten nach gibt es keine glaubwürdigen Beweise für Vergewaltigungen durch Herrn Weinstein. Dass Weinstein ein Arschloch ist, mirwegen, aber dass es irgendwo einen Trend gäbe, Vergewaltigungsopfer als „Sex-Opfer“ mit einem diminuitiv zu belegen halte ich für ausgemachten Schwachsinn. Ich habe jedes Mitleid mit Vergewaltigungsopfern, das sie verdient haben, und das ist sehr viel. Ich habe allerdings keinerlei Mitleid mit selbsternannten „Sex-Opfern“, die Komplimente für ihre (nicht nennenswerten) #Aufschrei-Brüstchen bekommen, und auch mein Mitleid für Hollywood-Huren ist ziemlich genau Null ausgeprägt. Die aufmerksamkeitsgeile Twitteria reiht sich da ebenfalls sehr nah bei Null ein. Und das war kein Scherz, Bunga Bunga.
Ihr meint, man kann sich nicht nicht zur momentanen Debatte verhalten? Wir beweisen euch das Gegenteil.
Ne, das tun „wir“ nicht, Quentin. Das ist bereits mein dritter Blogpost zu diesem Unsinn, und in nahezu allen antifeministischen Blogs gab es was dazu. Wenn der Maßstab jetzt natürlich sein soll, dass jeder Mann, der mal einer Frau „ungewollt“ an den Po gefasst hat, sich deswegen schlecht fühlen soll, dann beweisen „wir“ natürlich das Gegenteil. Männer sind keine Hellseher, und es ist outright creepy, bei sowas zu fragen. „Hallo, ist der Platz neben Ihnen noch frei“ geht im Zug, „Hallo, darf ich mal ihre Brüste anfassen“ nicht.
Da die Jammerfrauen unter #metoo beides – das Anfassen und das Fragen –
als „sexuelle Belästigungen“ abtun, haben Männer nur die Möglichkeiten
- Zölibat oder
- nach eurem Maßstab Sextäter zu sein.
Ich nehme da Möglichkeit (b), es gab in meinem Leben genug Frauen, die sich gerne an den Hintern greifen ließen. Und mal ehrlich – Zölibat ist scheiße, wie eure Maßstäbe.
Die Gründe für dieses de facto vollkommen ignorante Verhalten könnten und müssten Romane, TV-Talks und Zeitungs-Dossiers füllen.
Die Gründe passen in einen fucking Satz, siehe gerade eben.
Was vielen von euch mit dem Feminismus gelungen ist – ein offenes, tabubefreites Ansprechen von Problemen, Schieflagen, Widerlichkeiten, das Infragestellen der eigenen Rolle
*Prust*. Der Feminismus als das Infragestellen der eigenen Rolle der Frau. Ge-nau. Ganz genau. Zeig mir eine. Aber ja, Feminismus ist nicht nur das Ansprechen, sondern vor allem das Aussprechen von Widerlichkeiten.
Trotz der lauter werdenden Kritik von eurer Seite halten viele von uns noch am guten alten Patriarchat fest, klammern sich ängstlich an alte Rollenbilder und beschweren sich im Rahmen von #MeToo lieber, dass wir bald keine Frau mehr angraben dürfen, weil die ja ach so sensibel geworden sind.
Ich bin glücklich verheiratet. Wäre ich das nicht, würde mich diese feministische Hysterie sicher nicht zu diesem Gedanken führen, sondern eher zu dem, wie man das nutzen kann, um sich von #metoo – Psychos fernzuhalten. Und: Wir haben kein Patriarchat. Wir bräuchten aber vielleicht mal eines.
Tief in uns spüren wir zwar, dass wir diese Schiene nicht ewig weiterfahren können, dass uns dieses Verhalten auf Dauer selbst nicht glücklich machen wird, dass wir in anderen Zeiten leben.
Welches Verhalten? ihr wollt amerikanische Verhältnisse, wo man lieber auf den nächsten Aufzug wartet, als mit einer Kollegin da einzusteigen, nur wegen des Risikos irgendwelcher Beschuldigungen, politisch gefördert durch lächerlich hohe „Entschädigungszahlungen“ an auch noch so verlogene Hascherl. Die Frage ist vielmehr: werden die Frauen glücklich, wenn sie im Berufsleben wie Pariah behandelt werden? Wohl eher nicht – sieht man ja an #metoo, die beschweren sich alle bloß.
Das ist aber nichts neues, früher machte man frau halt Kaffekränzchen, um über andere Frauen und die blöden Männer zu lästern, heute gibt es Twitter. Der einzige Unterschied zu früher ist, dass heute Dummtrullas wie Eva und Pudel wie Quentin für eine mehr als präkäre Bezahlung Journalisten spielen dürfen und so tun, als hätte der Kaffeeklatsch eine gesellschaftliche Relevanz.
Und das zu einem Zeitpunkt, an dem die „anderen Zeiten“ durch wirklich relevante Themen immer düsterer werden.
Wir haben also noch viel zu lernen. Und jetzt wäre ein guter Zeitpunkt, damit endlich mal anzufangen. – Eure Jungs
Ja, Quentin, das hast du. Aber bitte sprich nicht für mich. Ich muss nicht wissen, was „fickt meine Tochter bitte nicht so hart“ auf arabisch heißt.
Der Artikel erschien zunächst bei Lollipops for equality.