Macron, der Revolutionär?
Wir haben einen neuen Revolutionär in Frankreich, er möchte die Revolution nach ganz Europa tragen. Emmanuel Macron nennt sein Buch dieses Jahres „Revolution“ – es soll seine politische Absicht widerspiegeln. Wie er zum Revolutionär geworden ist, sollten wir uns einmal anschauen.
Als 12-jähriger wechselt er an eine Jesuitenschule, scheitert allerdings später zwei Mal bei der Aufnahmeprüfung der Elitehochschule Ecole normale superieure. Dafür studiert er dann Philosophie und Politik und schreibt bezeichnenderweise seine Magisterarbeit über Machiavelli, der in seinem Werk „Der Fürst“ lehrt, wie man durch Machenschaften zu Macht kommt. Auch Macrons Aufnahmeprüfung an der Elite-Verwaltungshochschule in Straßburg geht zunächst daneben. Im zweiten Anlauf wird er dann zu den höheren Weihen des französischen Verwaltungslabyrinths zugelassen. Hier in Straßburg werden die zukünftigen Elitebeamten aller Parteien auf einheitlichen Kurs gebracht.
Nach Rothschild an die Macht
Und dann ging´s plötzlich ganz einfach: Er heiratet eine 24 Jahre ältere Frau, geht durch die Schule des Bankhauses Rothschild und schon wird er Berater des sozialistischen Präsidenten Hollande, der ihn dann bald zum Finanzminister kürt. Mit neuem Selbstbewusstsein ausgestattet fordert er 2014 von Deutschland ein Programm über 50 Milliarden Euro „zur Belebung der Wirtschaft in der Eurozone„.
Damals sind wir durch Gegenhalten einiger CDU-Politiker noch davor bewahrt worden. Sie sahen diese Anmaßung zurecht als „Eingriff in die deutsche Souveränität„. So blieb ihm nichts anderes übrig als mit den derzeitigen Maßnahmen der Arbeitsmarktreform auf dem Rücken der Bevölkerung die 10{18423f3510016d69a38748c31b9d3c63e55e56caeb597c341a8ea176480d5299} Arbeitslosigkeit in seinem Land anzugehen. Anders als wir in Deutschland gehen Franzosen noch für ihre Rechte auf die Straße. Davon lässt sich ein richtiger Präsident jedoch nicht beeindrucken. Man sollte ihn das alles im eigenen Land ja ruhig probieren lassen. Aber bevor er bei uns die Hand aufhält, soll er sich für eine andere französische Nationalhymne einsetzen, die nicht die alten Feindschaften bei jedem Singen wieder aufleben lässt. Man lese sich diesen schwülstigen unzeitgemäßen Text einmal durch und überlege gegen wen der geschrieben wurde.
Das Sanieren der französischen Finanzen soll er dann im Haushaltsbudget bei sich abstimmen. Europa ist kein Geldgeber für Sanierungsfälle. Und das soll Angela Merkel sich auch ins Gebetbuch schreiben, bevor sie sich mal wieder euphorisch zu Macron äußert.
Alle nach Frankreich! – Hauptsache die Kosmetik stimmt!
Man kann was Macrons Politikansätze angeht, vielleicht von politischer Unerfahrenheit sprechen – wo aber hat der Mann in den letzten Monaten gelebt?
„Jeder soll nach Frankreich kommen können und an unserer Freiheit teilhaben und sie verteidigen.„
Der Terrorismus in Frankreich spricht da eine andere Sprache. Frankreichs militärisches Engagement in Mittleren Osten treibt die IS-Leute gerade dorthin wo der Krieg herkommt.
Nur bei solch ausgeprägtem Sendungsbewusstsein muss man nun fragen, wer ihn gesandt hat. Als absolutistischer Zentralstaat war Europa wohl nie gedacht. Wer wie Emmanuel Macron ca. 10.000 Euro pro Monat für Visagisten und Kosmetik ausgibt, mag ja für Frankreich angehen, nur wenn solche Verschwendungssucht zur Regel wird und auch wir über Europa zur Kasse gebeten werden sollen, müssen wir aufpassen. Schäuble als Gralshüter der deutschen Finanzen wird bereits von seinem Posten abgezogen.
Griechenland war schon teuer genug – Frankreich würde teurer. Wir müssen Herrn Macron von unserem künftigen Kanzler fragen lassen, ob eigene Finanz- und Wirtschaftsminister bei seinen Vorstellungen von einem EU-Wirtschaftsminister dann überflüssig werden. Solche unausgegorenen Jugendträume müssen auf den Boden der Realität zurück. Vielleicht kann ein anderer Kanzler als Merkel das besser.
Die Gewerkschaften mögen gewappnet sein, denn ihr Rückhalt ist seit den letzten Wahlen in Deutschland zusammengeschmolzen. In der FDP mögen einige den ungestümen Franzosen ja als Vorbild haben: Diese sollten aber die Rechnung nicht ohne den Wirt machen.