MGTOW - Faktum Magazin
Anmerkung
Dieser Artikel gibt nicht die Meinung der gesamten Redaktion wieder. Es ist ein Gastbeitrag, der zur Diskussion gestellt wird.

Die Zukunft heißt MGTOW

von Jim Dee

Mirna Funk, Journalistin und Autorin, sprach in einem Artikel davon, dass die Zukunft weiblich sei und sich deswegen die alten weißen Männer gerade nochmal aufbäumten.

„Wie ein Tier kurz vorm Tod. Sie spüren sehr wohl, dass die Zeit für sie gekommen ist.“

Aber ist das wirklich so? Immerhin verkörpern Donald Trump und Wladimir Putin, die zwei mächtigsten Männer der Welt, trotz Differenzen, alles was konträr zum Feminismus steht. Sie sind alt, weiß, männlich, heterosexuell und präsentieren sich gerne als absolute Machos. Dabei hat sich 2012 schon die feministische Kolumnistin und Journalistin Silke Burmester an ihren eigenen Worten ergötzt, als sie Mitt Romney als letzten Präsidentschaftskandidaten beschrieb, welcher unverhohlen auf klassisch angelsächsische Macho-Werte setze und prophezeite damit das Ende der Ära des weißen Mannes.

„Seitdem der Affe die aufrechte Fortbewegung gelernt hat, warst Du das Wesen der Stunde. Stark, dominant und zum Führen geboren. (…) Und nun ist alles hin. In quasi nur einer Woche bist Du vom Olymp des Superhelden herabgestürzt, um als armes kleines weißes Männerwürstchen übrig zu bleiben. Die 46. Kalenderwoche des Jahres 2012 wird als Deine Schicksalswoche in die Geschichtsbücher eingehen: Sie läutet den Anfang Deines Endes ein.“

Dass es ganz anders kam, wissen wir heute natürlich. Nicht nur, dass jetzt ein Mann Präsident ist, den Frau Burmester wohl mindestens als dreimal so schlimm wie Mitt Romney empfinden muss, nein, er zerstörte auch die große Hoffnung aller Feministinnen: Hillary Clinton. Die erste Reaktion von Frau Burmester darauf muss beispiellos gewesen sein. Sich selbst und andere Feministinnen hat Frau Burmester damals auch noch gleich selbst entlarvt und offenbart, dass wir uns sehr wohl in einem Krieg der Geschlechter befinden und es den Feministinnen nicht um Gleichberechtigung geht, sondern darum, Männer zu bekämpfen und zu unterdrücken. Ihn, das Übel der Welt – Zerstörer, Vergewaltiger, Trottel und Sexist. Und um ihr Ziel zu erreichen, sind Feministinnen (auch „Feminazis“ genannt) alle Mittel recht. Der heutige Feminismus ist nur eine Ideologie, die der Frauenbevorzugung und Ausbeutung der Männer dient.

„Ich möchte einen Mann zu einer blutigen Masse geprügelt sehen, mit einem hochhackigen Schuh in seinen Mund gerammt wie ein Apfel in dem Maul eines Schweins.“ – Andrea Dworkin

Aber um die anfangs gestellte Frage zu beantworten:
Es scheint tatsächlich so, als würde den Frauen die Zukunft gehören. Natürlich gibt es die echten Männer noch, in den USA mehr als in Deutschland. Doch eine immer größer werdende Zahl wird systematisch verweiblicht. Dazu kommen Mädchen, die bei gleicher Leistung besser bewertet werden, Quoten und andere Regelungen der Frauenförderung, während Jungen bereits als Bildungsverlierer gelten.

Dazu gesellen sich noch die Frauen, die Männer nur als Sponsor sehen und mit der „Währung Sex“ bezahlen. Das Gewähren sexueller Gunst ist ihr stärkstes Machtmittel. Erfüllt der Mann seinen Zweck nicht mehr, wird er ausgetauscht oder verklagt. Männer müssen auch theoretisch ständig mit der Angst leben, aus Rache oder anderen Gründen, mit frei erfundenen Anschuldigungen im Bereich der sexuellen Nötigung konfrontiert zu werden. Geglaubt wird meistens immer der Frau. Doch auch wenn sich die Unschuld des Mannes herausstellt, bleibt der Ruf oft ruiniert, während die Frau nur mit einer kleinen Geldstrafe rechnen muss.

Das und viele andere Dinge werden zur Folge haben, dass Männer sich zunehmend Frauen und der Gesellschaft verweigern. Sie sehen die Ungleichbehandlung vor Familiengerichten. Beziehungskrisen, Ehescheidungen, Sorgerechtsstreitigkeiten und Unterhaltsverpflichtungen haben sie wachgerüttelt. Die meisten Männer haben erst begriffen, dass ihr Geschlecht auf vielfache Weise diskriminiert wird, als sie selbst davon betroffen waren. In diesem Augenblick haben sie die „rote Pille“ genommen. Sie sehen jetzt, dass der Feminismus keine echte Gleichberechtigung will, da sie mit dem Feminismus genau die gegenteiligen Erfahrungen gemacht haben. Frauen sind in nahezu jeder Lebenssituation immer die Opfer und Männer die Täter. Männer sind das wirklich benachteiligte Geschlecht – in Schulen und Universitäten, in der Ehe, vor Gericht sowieso und in Filmen werden sie häufig als Idioten oder Arschlöcher dargestellt, zumindest wenn sie weiß sind. Sie merken, dass der gesellschaftliche Trend gegen sie arbeitet und entscheiden sich daher für einen anderen Weg. Ohne Frau und Kinder. Gratulation, damit sind sie MGTOW und können sich frei entfalten.

Das Phänomen MGTOW lässt sich bereits in Europa und der gesamten englischsprachigen Welt beobachten. Das japanische Pendant dazu sind die „Herbivore Men“. Dort trägt dieser Trend erheblich zum Bevölkerungsschwund bei.

Die Zukunft der Frauen ist der Feminismus und die Zukunft der Männer heißt MGTOW. Und das wird für die Frauen noch ein böses Erwachen haben.

Die Leidtragenden werden zuerst die Frauen sein, die keine Feministinnen sind und sich aus voller Überzeugung für das klassische Familienmodell entscheiden wollen. Der Feminismus lässt aber immer weniger Raum für eine Vielfalt der Lebensoptionen. Gerade die klassische Familie scheint seit jeher das Hauptangriffsziel der Feminismusbewegung zu sein. Was aber, wenn sowieso immer weniger Männer bereit sind, das „Risiko Ehe“ einzugehen? Keine Sorge, es warten bereits neue Männer, die den Feministinnen zeigen werden, was „patriarchalisch“ wirklich bedeutet. Schon die Silvesternacht in Köln damals hat gezeigt, wie angetan die neuen Europäer von den deutschen Mädels sind. Die deutschen „Schlappschwänze“ sind ja eh nicht mehr in der Lage, ihre Frauen zu verteidigen, heißt es. Wenn man als Frau nichts von Feminismus hält, aber nicht dagegen aufsteht, braucht man sich nicht wundern.

Und der deutsche MGTOW? Der wird sich später an seiner Freiheit und an seinem vollen Portemonnaie erfreuen, während er fast mitleidig die wenigen Männer beobachtet, die über ihr Leid klagen, weil sie noch immer auf Frauen hereinfallen. Vielleicht kann er sie ja aufklären.

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