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Feminismus und Macht

Hillary Clinton – die Präsidentschaftskandidatin

Hillary Clinton – die Präsidentschaftskandidatin – Auch bei ihr gilt: Frau. Macht. Politik. Frauenmacht über Politik. Inhalte gibt es kaum.

Wie bereits in Frau. Macht. Politik. Feministische Ziele auf den Punkt beschrieben, geht es der Frau in der Politik um feministische Macht. Hillary Clinton ist als Feminist bekannt. Sie hat beispielsweise eine Rede auf der Weltfrauenkonferenz in Peking gehalten. Auf dieser Konferenz wurde Gender Mainstreaming als Teil der Weltfrauenpolitik eingeführt.

Sie ist also Feministin, Feministen geht es um Macht und die Verteilung von Ressourcen auf Frauen – gleichgestellt und nicht gleichberechtigt.

Die bekannte Feministin Gloria Steinem leistet Schützenhilfe. Dabei ist sie allerdings sexistisch gegenüber dem eigenen Geschlecht.

Gloria Steinem appears to have offended a large group of Bernie Sanders supporters by suggesting that his young female supporters are only backing the senator because of “boys”.

„Gloria Steinem scheint eine große Gruppe der Bernie-Sanders-Unterstützer beleidigt zu haben, als sie angedeutet hat, dass seine jungen weiblichen Wähler ihn nur unterstützen, weil es die ‚Jungs‘ tun.“ Damit unterstellt sie den weiblichen Wählern, keine eigene Meinung zu haben. Diese Meinung ist zudem sehr biologistisch. Es wäre spannend zu sehen, wie die Reaktionen wären, wenn sich ein Mann ähnlich geäußert hätte.

Bernie Sanders reagierte auf die Äußerungen mit einem Beitrag bei Twitter.

https://twitter.com/BernieSanders/status/696117984218255360/photo/1

„Dies sind nur einige der Frauen, die unsere politische Revolution in New Hampshire führen.“

Feministen dürfen Frauen offenbar abwertend behandeln. Wäre ich eine Frau und Bernie-Sanders-Anhängerin, ich wäre beleidigt. Sie spricht den Frauen, die ihn unterstützen, eine eigene Meinung ab.

Es geht nicht um Inhalte. Gloria Steinem geht es um das Geschlecht des Präsidentschaftskandidaten. Bernie Sanders ist ein Mann und keine Frau kann für einen Mann sein, wenn es doch eine feministische Gegenkandidatin gibt. Das ist grundsätzlich sexistisch.

Die Kandidatur von Hillary Clinton wird bereits als Sieg für den „weißen Feminismus“ und als Niederlage für die „rassenbezogene Gerechtigkeit“ bezeichnet. Während man in Deutschland vorsichtig sein muss, den Begriff Rasse auf den Menschen zu beziehen, gibt es damit in den Staaten offensichtlich keine Probleme. Am besten wäre es wohl eine schwarze, behinderte Prasidentschaftskandidatin zu haben. Dann wäre die Qualifikation endgültig zweit- oder drittrangig.

Ein Werbespot zu ihrer Kandidatur zeigt die Konzentration auf das weibliche Geschlecht auf.

Die Männer in diesem Clip wirken entweder als Beiwerk oder als Alibi in den Clip integriert. Um die Einseitigkeit zu sehen, muss man des Englischen nicht mächtig sein.

Im Clip geht es u. a. um die Homoehe. Ein Mann-Mann-Paar will heiraten. Nachdem Hillary Clinton sich aus populistischen Gründen ausschließlich für die heterosexuelle Ehe ausgesprochen hat, spricht sie sich nun – ebenso populistisch – für die Homoehe aus. Es geht ihr um Macht. Dementsprechend passen sich ihre Äußerungen an.

Gloria Steinem hat sie schon 2008 unterstützt. Als Grund führte sie damals das Wahlrecht an. Schwarze hätten vor den Frauen Wahlrecht bekommen. Daher sei Hillary Clinton sinnvoller für das Amt des Präsidenten als Barack Obama. Jedem politisch bewussten Menschen ist klar, dass dieses Argument absurd ist. Unzufrieden können beide Frauen aber nicht mit der Wahl von Barack Obama gewesen sein: Er ist der erste feministische Präsident der USA.

Die Welt stellt fest: „Wer nicht für Hillary stimmt, ist eine Verräterin

Die Demokraten sind die Partei des Feminismus, Hillary Clinton ist dessen Bannerträgerin, und wer ihren Einzug ins Weiße Haus verhindern will, ist deshalb im Kern ein Antifeminist – das ist die Botschaft, die Hillary und ihre Kampagne versuchen unter die Leute zu bringen. Doch selten wurde es nun so deutlich ausgesprochen wie von Bill Clintons ehemaliger Außenministerin Madeleine Albright und der bekannten Feministin Gloria Steinem.

Geht es um Inhalte, geht es um poltisch-korrekte Inhalte (Homoehe). Es geht zugunsten des Feminismus aber immer weniger um Inhalte, die transportiert werden. Die feministischen Themen brockt man sich durch die Wahl von Hillary Clinton so oder ein. Es geht um das Geschlecht. Wenn es in der Politik letztendlich um das Geschlecht eines Kandidaten geht, läuft aus vernunftbasierter Sicht etwas falsch.

Albright thematisiert diesen „Geschlechterkrieg“ direkt.

Und dann drohte Albright: „In der Hölle ist ein besonderer Platz reserviert für Frauen, die einander nicht helfen.“ Will heißen: Wer nicht für Hillary stimmt, ist eine Verräterin an der weiblichen Sache.

Frau Clinton ist also alternativlos für die Feministin.

Ähnlich läuft es aber bereits auch in der deutschen Politik. Nahles, Schwesig, von der Leyen, Schavan wären ohne eine Förderung aufgrund des Geschlechts nicht denkbar.

Als weiße, lesbische, us-amerikanische Feministin würde ich Hillary Clinton wählen. Als schwarze, lesbische, us-amerikanische Lesbe hätte ich bereits ein Rassenproblem. Feminismus hilft die Probleme dieser Welt zu beseitigen – könnte man nicht meinen.

Der ganze Diskurs um Hillary Clinton führt zu einer Widersprüchlichkeit im Feminismus. Es ist allerdings nicht das erste Mal, dass im Feminismus je nach Nutzen Gender oder Geschlecht im Vordergrund steht. Die Welt merkt dazu an:

Biologie ist wichtiger als Bewusstsein

Früher waren es männliche Sexisten, die Frauen vorwarfen, nicht mit dem Kopf zu entscheiden, sondern ihrer Libido zu folgen. Heute sagen so was schon mal Feministinnen, wenn ihnen nicht gefällt, dass einer jungen Generation von Frauen politische Positionen offenbar wichtiger sind als die Tatsache, dass sie dieselben Geschlechtsmerkmale wie Hillary aufweisen.

Das ist umso erstaunlicher, als der Genderdiskurs unter den Progressiven in den USA ja versucht, die Bedeutung des biologischen Geschlechts kleinzureden. Das Geschlecht ist von der Kultur geprägt, so heißt es. Du bist, wonach du dich fühlst.

Hillary Clintons erfrischende Art auch bezüglich kritischer Themen

Wenn man die Diskussionen, um Geschlecht und Rasse wegnimmt, bleibt nicht viel von Hillary Clinton als Präsidentschaftskandidatin übrig. Sie ist weiblicher Feminist. Das ist ihr einziges Alleinstellungsmerkmal. Dieses Merkmal qualifiziert sie aber nicht als Präsidenten. Das Gegenteil ist der Fall.