Die Arbeiterstimme zum Buch
„Eva kam aus Afrika … und Adam auch.
Der Mythos vom wissenschaftlichen Rassismus“
„Eva kam aus Afrika … und Adam auch.
Der Mythos vom wissenschaftlichen Rassismus“
Eine Gegenrede als Brief
Sehr geehrte Redaktion,
auf Seite 25 der neuen Ausgabe (Heft Nr. 213 – Download als PDF) findet sich eine nicht namentlich gekennzeichnete Kurzrezension für das Buch:
„Eva kam aus Afrika … und Adam auch. Der Mythos vom wissenschaftlichen Rassismus.“ von Michael Kubi.
„Gibt es Menschenrassen? Wissenschaftlich ist dies längst widerlegt. Zweck der Rasseneinteilung ist es, angebliche und tatsächliche Unterschiede zwischen Menschengruppen zu deren Hierarchisierung benutzen. Rassismus entstand als ideologische Rechtfertigung für Kolonialismus und zur Unterdrückung anderer Völker. Manche Akademiker/innen und politische Demagog/inn/en bestreiten dies. Sie halten am Konzept der Rasse fest und berufen sich auf einen »Scientific Racism«, der besonders in den USA virulent ist, aber auch in Europa Anhänger/innen hat. Michael Kubi setzt sich kritisch mit dieser pseudowissenschaftlichen Theorie auseinander. Dabei behandelt er ein breites Themenspektrum: vom Begriff der »Rasse« und dem der »Population« bis hin zu DNA-Vergleichen, der Evolution des Menschen und der Intelligenzforschung. Kubi belegt, dass die Behauptungen des »Scientific Racism« samt und sonders faul sind, und liefert fundierte Argumente gegen dessen rassistische Propaganda.“
Wenn ich mich in diesem Zusammenhang nur auf die Aussagen der Rezension berufen kann, da ich das Buch nicht gelesen habe, so taucht zunächst die durchaus interessante Frage auf, warum mit solcher Vehemenz darauf beharrt wird, dass es angeblich keine menschlichen Rassen geben soll. Zumindest die Humanmedizin kann auf eine solche Begrifflichkeit nur schwer verzichten, weiß man dort doch schon seit einiger Zeit, dass es auch innerhalb bestimmter Ethnien nicht ganz unerhebliche genetische Unterscheidungen geben kann.
So gibt es z. B. in Afrika das Phänomen, dass sich innerhalb einer größeren Gruppe eine Resistenz gegen Malaria entwickelt hat. Zugleich vertragen diese Menschen im Erwachsenenalter kein Milcheiweiß und bei Verabreichung etwa von Aspirin kann es zu einer Verengung der Luftröhre mit Erstickungsgefahr kommen.
Wer aber käme denn auf die Idee, besondere körperliche Eigenschaften in den Anruch einer „Minderwertigkeit“ stellen zu wollen? Und was ist eigentlich ein „wissenschaftlicher Rassismus“? Ein Antagonismus mal auf jeden Fall!
Gerade in Deutschland dürfte es doch diesbezüglich keine Unsicherheiten geben, war doch der verheerende deutsche Rassismus eindeutig an das gebunden, was man sich als rassische Minderwertigkeit zu definieren anmaßte, um damit Unterdrückung und Massenmord zu rechtfertigen!
Jedem aufmerksamen Betrachter des aktuellen Szenarios erschließt sich allerdings eine eher kuriose Sicht auf das, was ich als einen Moralismus deute, der in krassem Gegensatz zur politischen Vernunft steht.
Bezeichnend hierfür ist auch der sichtbare Zeitrahmen vor allem nach Angela Merkels freundlichem Außerkraftsetzen einer Sicherung der Landesgrenzen mit einigen nicht ganz unerheblichen Folgen für das Gemeinwohl.
Dass dies in Gefahr geriet, war natürlich auch der amtierenden politischen Klasse nicht verborgen geblieben, weshalb es angesagt schien, Mittel und Wege zu finden, jede auch berechtigte Kritik (daran) vor allem moralisch und damit als quasi unmenschlich zurückweisen zu können. So entstand die interessante Figur des „antimuslimischen Rassismus“ und ganz nebenbei natürlich auch die, des sich sprunghaft vermehrenden autochthonen Nazis, der die Berechtigung für den millionenschweren „Kampf gegen Rechts“ liefert.
Es gibt noch eine ganze Reihe anderer Gründe für den modernen Antirassismus, etwa im Umfeld von Minderheitendebatten und Gender-Neusprech, wobei man dabei auf einen Rassismus ohne Rassen angewiesen ist, der sich nicht bewusst zu sein scheint, dass damit der eigentliche Begriff vollständig desavouiert, ja zerstört wird.
Man kann die berechtigte Frage stellen, ob man den Begriff von Rasse umgangssprachlich vielleicht durch den einer Ethnie ersetzen kann. Aber was machen wir dann mit den Hunderassen? Sind das dann, wenn wir (pseudo-)wissenschaftlich bleiben wollen auch Ethnien oder Populationen oder was auch immer?
Über jahrtausendelange Anpassungsprozesse an Umwelt und klimatische Bedingungen, so wie selbstverständlich auch durch den Faktor Arbeit und die Ernährung, hat die Evolution auch bei der Spezies Mensch zum Teil erhebliche Unterschiede entstehen lassen, welche das Überleben sichern.
Es dürfte schwer fallen, ohne wesentliche technische (und medizinische) Hilfsmittel, etwa als Europäer plötzlich das Leben eines Inuit zu führen. Auch ein kräftiger oder weniger kräftiger Körperbau ist selbstverständlich ein rassisches Element, ähnlich auch der männlichen Körperbehaarung z.B. im Vergleich zwischen Europäern und Asiaten. Was soll denn an dieser Erkenntnis so schrecklich sein?
Viel wichtiger scheint mir doch vor allem aus linker Sicht die Erkenntnis, dass Misswirtschaft, Unterdrückung und ein Stagnieren der intellektuellen Leistungen, aktuell vornehmlich in den vom Islam beherrschten Ländern zu beobachten sind.
Für eine aktuell vollständige Fehlbeurteilung halte ich aus marxistischer Sicht die Unterstellung, der Rassismus zementiere globale Ungleichheiten. Ein sehr gutes Gegenbeispiel ist China, welches in den 20er und 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts kolonialisiert war. Meine mit 96 Jahren verstorbene Mutter ist dort geboren und konnte sich noch sehr gut an diese für sie (priviliegiert erlebte) schlimme Zeit erinnern. Sie hatte Chinas dynamischen und natürlich nicht widerspruchsfreien Aufstieg noch erlebt und mit Freude zur Kenntnis genommen, weil sie sich erinnerte, dass die Kolonialmächte die Chinesen damals als faul und dreckig bezeichneten.
Chinas Erfolg gründet auf enormem Fleiß, wachsender Emanzipation, zunehmend guter Organisation und einem Bewusstsein vom Wert der eigenen Kultur. Alles Eigenschaften, die das kunterbunte Europa zunehmend verleugnet, was man in Asien übrigens kopfschüttelnd zur Kenntnis nimmt, während einige ihrer Töchter und Söhne die deutschen Musikhochschulen besuchen, um sich mit der weltweiten Einmaligkeit dieser Kunst zu beschäftigen, während man es hier offensichtlich als emanzipatorischen Fortschritt begreift, wenn Kinder das eigene Geschlecht wählen können.
Vielleicht abschließend noch ein Wort zum Thema der vom Rezensenten (zusammenhanglos) aufgegriffenen menschlichen Aggression. Darüber haben Konrad Lorenz und Eibel-Eibesfeld umfassend geforscht, denn sie gehört ebenfalls zur (nicht nur menschlichen) Überlebensstrategie und findet (ästhetisiert) eine Ausdrucksform auch im Sport. Der Mensch hat als Kulturwesen die zivilisatorische Errungenschaft des Verzichts erlernt, eines Verzichts zugunsten eines gedeihlichen Miteinander in der Gruppe. Die Aggression tritt gemindert oder ästhetisiert in Erscheinung und bleibt dabei zugleich überlebenswichtig für das „höhere Tier“, das wir Mensch nennen.
Es kann zugleich auch nicht (wie vom Rezensenten am Schluss behauptet), um das nachgerade lächerliche Eliminieren des Rassebegriffes gehen, da dieser genetisch konnotiert ist und sich so lange nicht anrüchig macht, wie er keine genetische Überlegenheit unterstellt, welche die Minderwertigkeit zum Gegenpol hat und daraus einen Herrschaftsanspruch ableitet.
Die einzig sichtbare Gruppe, die gegen die „unwerten Ungläubigen“ derzeit einen von Gott gegebenen Herrschaftsanspruch ableitet, sind die nach Europa einwandernden Muslime. Sie sind die Transporteure eines neuen und arroganten Klerikal-Faschismus, aber das passt nicht in die linksgrüne Weltrettungs-Agenda, die in einem krassen Widerspruch zur Wirklichkeit steht, was Ausdruck von Dekadenz ist. Die Überlebensfähigkeit solcher Systeme dürfte gering sein.
Mit den besten Grüßen
Michael Mansion