Syrien –
Politologe Lüders und Toxikologe Maser bei Lanz
Markus Lanz vom 5. April 2017
Die Sendung hat das Zeug zu verwundern. Sie berichtet über Informationen, die es sonst nicht in die bundesdeutschen Medien schaffen. Daher sollte man sich den 5. April rot im Kalender anstreichen.
Zu Gast der Sendung sind Nahostexperte Michael Lüders und Toxikologe Professor Edmund Maser. Beide sprechen über den Giftgasangriff vom 4. April 2017 in Syrien.
Mit den Informationen der Sendung gäbe es keine Angriffe auf Syrien durch die USA. Als Präsident der USA sollte Donald Trump informierter sein. Daher stecken andere Interessen hinter den Angriffen. Warum die USA nun aber IS-nahe Kräfte durch die Angriffe unterstützen, erklärt sich nicht ohne Weiteres.
Michael Lüders ist Nahostexperte, Islamwissenschaftler und Politologe
Dutzende Menschen, darunter viele Kinder, wurden am 4. April bei einem Giftgasangriff in Syrien getötet. Michael Lüders gibt seine Einschätzung zu den Geschehnissen und dem Krieg in Syrien.
Professor Edmund Maser ist Toxikologe
Er ist leitender Professor des Instituts für Toxikologie an der Christian-Albrecht-Universität zu Kiel. Professor Maser gibt eine Ausklärung über die Wirkung von Giftgas und den entsprechenden Gegenmaßnahmen.
Das aktuelle Buch von Michael Lüders
Die den Sturm ernten: Wie der Westen Syrien ins Chaos stürzte
Wo liegen die Wurzeln der syrischen Katastrophe? Das gängige Bild sieht die Schuld einseitig bei Assad und seinen Verbündeten, insbesondere Russland. Dass auch der Westen einen erheblichen Anteil an Mitschuld trägt, ist kaum zu hören oder zu lesen. Michael Lüders erzählt den fehlenden Teil der Geschichte, der alles in einem anderen Licht erscheinen lässt.Anhand von freigegebenen Geheimdienstdokumenten und geleakten Emails von Entscheidungsträgern zeigt er, wie und warum die USA und ihre Verbündeten seit Beginn der Revolte ausgerechnet Dschihadisten mit Waffen beliefern – in einem Umfang wie seit dem Ende des Vietnamkrieges nicht mehr. Dadurch haben sie die innersyrische Gewalt ebenso befeuert wie auch den Stellvertreterkrieg zwischen den USA und Russland. Eindringlich beschreibt Lüders, wie insbesondere Washington schon seit langem nur auf eine günstige Gelegenheit wartete, das Assad-Regime zu stürzen. Dabei behandelt er auch frühere amerikanische Putschversuche in Syrien in den 1940er und 1950er Jahren, die fehlschlugen und erklären, warum sich Damaskus der Sowjetunion zuwandte. Die Kehrseite dieser Politik des Regimewechsels erlebt gegenwärtig vor allem Europa: mit der Flüchtlingskrise und einer erhöhten Terrorgefahr durch radikale Islamisten.