NZZ:
Die Wissenschaft leidet unter dem Diktat der Gender-Studies
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Am 15. Mai dieses Jahres erschien ein Artikel über die Gender-Studies von Hans Peter Klein in der NZZ.
Zur Person
Hans Peter Klein
lehrt Didaktik der Biowissenschaften an der Goethe Universität in Frankfurt und gehört mit zu den profiliertesten Kritikern der Bildungsentwicklungen im deutschen Bildungswesen seit PISA und Bologna unter dem Diktat der Ökonomisierung der Bildung.
Hans Peter Klein ist Autor zahlreicher Artikel und gefragter Kommentator zu dieser Thematik und beschäftigt sich forschungsmäßig vor allem mit den Folgen dieser Entwicklung in Form einer zunehmenden Nivellierung der Ansprüche in nahezu allen Bildungsbereichen. (…)
Professor Klein lehrt an der Goethe-Universität zu Frankfurt und weiß dementsprechend, wovon er spricht, wenn er sich über das Thema äußert.
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Ähnlich wie der Kreationismus leugnen auch die Gender-Studies aus
weltanschaulichen Gründen evolutionsbiologische Fakten. Es ist Zeit,
ihnen die staatlichen Mittel zu streichen, findet Hans Peter Klein
Mit dieser Ansicht gesellt er sich zu den Kritikern der Gender Studies, die u. a. von Professor Dr. Ulrich Kutschera oder Professor Dr. Günter Buchholz repräsentiert werden.
In der vorliegenden Genderkritik werden als Ursprungsland der „Genderbewegung“ die Vereinigten Staaten von Amerika identifiziert. Durch diese „Bewegung“ wurden allein in Deutschland ungefähr 190 Lehrstühle im Bereich der Gender Studies geschaffen. Möglich ist dies, weil diese Studiengänge mit reichlichen Mitteln ausgestattet sind. Dementsprechend lohnt es sich für die Hochschulen, diese Studiengänge aufzunehmen. Allerdings leidern darunter Studiengänge, die richtiges Wissen vermitteln.
Weder Gleichberechtigung noch sexuelle Vielfalt sind das Thema
Der Kommentar äußert sich dahingehend, dass ideologische Ziele die Kernthemen der Gender Studies sind. Es geht weder um die Gleichberechtigung von Mann und Frau oder die Aktzeptanz sexueller Vielfalt, sondern bereits im Bildungsansatz um die ideologische Beeinflussung von Kindern und Jugendlichen.
Längst geht es nicht mehr um die Gleichberechtigung von Männern und Frauen oder um die Akzeptanz sexueller Vielfalt, die in der Gesellschaft weitgehend unbestritten sind. Vielmehr sollen etwa Kinder im Rahmen des sogenannten doing gender ihr Geschlecht im Unterricht hinterfragen und möglicherweise neu bestimmen.
Konstruktivismus als zentrales Konzept
Kernkonzept der Gender Studies ist der Konstruktivismus. Dieser besagt, dass die objektive Realität (z. B. Geschlechter und das damit verbundene Verhalten) in jedem einzelnen konstruiert wird. Diese Konstuierung basiert auf gesellschaftlich vermittelten Normen und Werten. In diesem Weltbild hat die Natur (und damit die Biologie) nichts verloren. Wissenschaftliche Erkenntnisse aus Forschung und Wissenschaft werden gar als Mittel zur Konstruktion der Realität für den einzelnen entwertet. Forschung und Lehre wird zum Widerspruch des Konstruktivismus.
Das zentrale Konzept der feministischen Gender-Studies äussert sich in der These, dass die Geschlechterverhältnisse weder naturgegeben noch unveränderlich, sondern nur sozial und kulturell geprägt sind. Diese Auffassung steht im eklatanten Widerspruch zu den Erkenntnissen der Biologie, die angesichts verschiedener Geschlechtschromosomen und durch die hormonelle Steuerung die Geschlechter auch im Tierreich meist eindeutig definiert.
Mit Fakten gegen die Gender Studies.
Auch wenn die Gender Studies Forschung und Lehre grundlegend diskreditieren, bleibt diesem Bereich nichts anderes übrig, als mit Fakten gegen diese Irrlehre vorzugehen.
Hans Peter Klein nimmt den Kampf gegen die Windmühlen mit Argumenten aus der synthetischen Evolutionsbiologie auf. Folgerichtig bezeichnet er die „neuen Wissenschaften“ als sozialwissenschaftliche Deutung. Eine Deutung ist und bleibt Interpretation. Hier beißt sich der Konstruktivismus selbst ins Bein: Entsteht eine Deutung nicht aus einer konstruierten Wahrnehmung heraus? Glücklich ist da der, der seine Forschungsergebnisse auf objektive Ergebnisse stützen kann. Dies ist bei Evolutionsbiologen der Fall.
Der theologische Anspruch der Gender-Studies
Aufgrund der auf Deutungen basierenden Ergebnisse gesellen sich die Gender Studie praktisch zu Religionen und anderen faktenlosen Ideologien. Dies wird vor allem durch Vorgaben des Netzwerks der Frauen- und Geschlechterforschung Nordrhein-Westfalen deutlich. Sie beziehen sich auf Genderinhalte für Chemie, Biologie,Weinbau oder Landschaftsarchitektur. Diese Inhalte werden allesamt von fachfremden Personal entwickelt.
Deutung übernimmt die Hoheit über Wissen
Es werden lange bekannte Fakten ignoriert oder gar völlig entwertet.
Von «vermeintlichen» – das heisst: irrtümlich angenommenen – Geschlechtsunterschieden des Menschen bezüglich «kognitiver/körperlicher Eigenschaften und Geschlechtshormone» ist dort die Rede, die biologische GeschlechtsAusbildung während der menschlichen Entwicklung wird als «Annahme» bezeichnet, die Fusion eines Spermiums mit einer weiblichen Eizelle beruhe auf biologischen Erzählungen.
Glücklich ist der, der diese Dinge noch als Selbstverständlichkeit in der Schule oder dem Studium erlernen durfte. Dieses Wissen wird durch die Gender Studies vollständig entwertet.
Immer dabei: Feministische Dogmen
Feministische Dogmen übernehmen das Kommando. Die Wissenschaft soll endgültig im Ansehen ruiniert werden.
In den Ausführungen kommt das feministische Dogma einer stereotypen «Täter-Opfer-Beziehung der Geschlechter» zum Ausdruck. Längst nicht nur die Biologie müsse komplett neu erforscht werden, da sie bisher einem patriarchalischen Denken entsprungen sei. Ihren Höhepunkt finden diese Thesen in der Behauptung, die Biologie sei keine objektive, exakte Naturwissenschaft, sondern ein «gesellschaftliches Unternehmen» und somit ein «gesellschaftlich-kulturell geprägtes Produkt».
Wer keine Argumente hat, muss die Fakten als Beweise vernichten. Sobald ein Faktum nicht mehr als schlüssige Tatsache betrachtet werden kann, ist es entwertet. Es ist zunichte gemacht. Die eigenen Deutung kann nun besser als Realität an den Mann gebracht werden.
Schlussendlich kommt Hans Peter Klein auf die Vorgänge von Marburg um Professor Dr. Ulrich Kutschera zu sprechen.